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Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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ihn: »Und was ist dort oben geschehen?«
    »Ja, was … Auf einmal höre ich so ein Geräusch, als ob jemand in die Hände klatscht, dann ein Klirren, Geschrei … Ich sehe mich um: Offenbar hat Luka seine Beobachter ebenfalls bemerkt und nur so ahnungslos getan! Er hat auf den richtigen Augenblick gewartet und dann einfach den erstbesten von den Typen, den, der am Geländer stand, rübergeschubst, und auf die anderen hat er geschossen. Er hat eine echt raffinierte Pistole, mit einem dicken Rohr am Ende. Dabei schießt sie ganz leise, klingt nur wie ein Klatschen. Luka hat also einen Tisch umgedreht und ist dahinter in Deckung gegangen. Als Nächstes kommt’s da oben zu einer ordentlichen Schießerei, die Riesen schreien durcheinander …«
    »Das heißt, er hat außer dem Schlagstock noch eine Waffe?«
    »Sag ich doch, diese besondere Pistole, die trägt er unter dem Umhang. Ich denk mal, so was kriegt man auch in Charkow nur auf besondere Bestellung. Er stürzt zum Ausgang und ich ruf ihm zu, dass ich von Juna komme und er mir folgen soll. Im ersten Moment hätte er mich um ein Haar niedergeschlagen, aber dann hat er wohl geschaltet. Außerdem hatte er genau genommen keine große Wahl. Eine andere Fluchtmöglichkeit gab es sowieso nicht. Wir rennen also den Korridor runter. Und dann bist du da rausgehüpft!« Tschak kicherte spöttisch. »Und hast gleich eins mit dem Schlagstock übergebraten bekommen. Unser Held! Hat sich in seiner ganzen Söldnerpracht gezeigt.«
    »Wie dumm von ihnen, ein solches Treffen in Balaschicha zu vereinbaren.« Meine Stimme wurde lauter. »He, Juna, warum musstet ihr euch ausgerechnet hier verabreden? Ihr wusstet doch, dass sie nicht einfach brav zugucken würden …«
    Luka Stiditsch drehte sich im Laufen um, schrie und zeigte mit dem Finger nach unten:
    »Weil sie da auf uns warten!«
    »Wo?…« Ehe ich weiter fragen konnte, knallte ein Schuss.
    Eine Kugel pfiff am Rücken des Mädchens vorbei. Mehrere Männer in Segeltuchmänteln und Helmen liefen von oben hinter uns her. Darunter erkannte ich auch Männer in schwarzen Hemden und mit Bärten, die Diversanten. Ein zweiter Schuss knallte, dann krachte eine Feuerarmbrust.
    »Schlag zu, Söldner!« Tschak beugte sich noch weiter vor, und sein Kinn schlug auf meinem Scheitel auf.
    »Erwürg mich nicht!« Ich legte die Howdah auf dem Geländer auf und zielte auf die Männer, schoss aber nicht, da die Entfernung zu groß war.
    Wieder knallte ein Schuss, und Tschak jaulte auf.
    »Bist du verletzt?«, rief ich.
    »Nein, nein, aber die Kugel ist direkt an meinem Ohr vorbeigepfiffen, um ein Haar hätte sie meinen Ohrring … He, ihr Riesen! Lange Lulatsche, verdammt noch mal! Juna, Luka!« Die letzten Worte kreischte er buchstäblich.
    Im Laufen blickten sich beide um, und Tschak rief:
    »Wir schaffen es nicht! Aussichtslos, sie holen uns vorher ein! Außerdem bringt diese Rennerei nichts, denn die Tore unten sind sowieso verschlossen.«
    Vor uns lag jetzt der Platz mit den Fuhrwerken, Pferdeboxen und Sendern, den ich von oben gesehen hatte. Hier gab es entlang der Außenwände keine Räume, sondern Warenlager hinter verriegelten Toren.
    Auf einem Fuhrwerk lag ein Mann, der geschlafen hatte und von unserem Getrampel aufgewacht war. Er rieb sich die Augen. Aus einem anderen Gefährt schob sich ein zerzauster Schopf hervor. Der Mann streckte sich und richtete seine Heugabel gegen uns, offenbar glaubte er, wir wollten an sein Hab und Gut. In den Boxen begannen die Pferde zu wiehern. Luka zog den Umhang von seinen Schultern und rannte auf einen Sender am äußersten Rand des Platzes zu. Juna und ich hetzten hinter ihm her.
    Plötzlich stürzten von der Seite zwei kräftige Kerle mit Revolvertaschen und Äxten an den Gürteln auf uns zu. Sie stellten sich uns in den Weg, einer hatte die Hand schon am Revolver und schrie:
    »He, stehen bleiben! Wer seid …«
    Ich sprang nach vorne, um Juna Deckung zu geben, aber da trat Luka Stiditsch schon in Aktion. Diesmal machte er keinen Gebrauch von seinem Elektroschocker. Dem einen Wächter schleuderte er den Umhang ins Gesicht, gleichzeitig peitschte er dem anderen den Handrücken unter die Nase. Der Mann stürzte zu Boden, Luka verpasste dem ersten zwei sehr harte Schläge, riss seinen Umhang wieder an sich, und während sein Gegner noch prustend und spuckend nach hinten fiel, setzte er bereits seinen Weg zum Sender fort.
    »Der hat’s ihnen gegeben«, sagte der Zwerg voller Bewunderung. »Also gut,

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