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Tempel der Träume - Der Roman (German Edition)

Tempel der Träume - Der Roman (German Edition)

Titel: Tempel der Träume - Der Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
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nach.“
    Der Anwalt sah fragend zu Jack, der sofort zustimmend nickte.
    „Wir sind einverstanden“, sagte Franzens schließlich.
    „Gut“, erwiderte die Staatsanwältin. „Dann treffen wir uns später wieder hier.“
    Jack und sein Anwalt standen auf. Jack hinkte zur Tür, was die Staatsanwältin mit zusammengekniffenen Augen beobachtete.
    „Wie schlimm ist es?“, fragte sie interessiert, kurz bevor Jack den Raum verlassen konnte.
    Jack drehte sich zu ihr um, dann verzog er den Mund zu einem müden Lächeln. „Schlimm.“
     
    Draußen im Flur redete Franzens auf Jack ein. „Ich denke, es sieht ganz gut aus. Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber vermutlich werden Sie mit Belästigung davonkommen.“
    „Das bedeutet aber, ich wäre von da an vorbestraft.“
    „Ja, so ist es. Also falls Sie vorhaben, Präsident oder Bundeskanzler zu werden, wird es mit dieser Karriere kaum klappen.“
    Jack knurrte nur als Antwort, so dass der Anwalt gleich fortfuhr: „Sie sollten sich mit Ihrer Bank unterhalten, wie viel Geld Sie entbehren können. Wenn der Mann zusagt, kann es teuer werden.“
    „Das Finanzielle wird schon klargehen, da muss ich nicht erst nachfragen.“
    „Ich rede hier unter Umständen von Millionen!“, warnte Franzens.
    Jack stöhnte leise, nickte jedoch. „In Ordnung.

II
     
     
    „Wir holen Sie ab und bringen Sie nach dem Shooting auch wieder zum Flughafen, das ist alles kein Problem.“ Samiras Englisch klang schon richtig professionell am Telefon. „Gut, dann bis morgen.“
    Sie legte auf und holte tief Luft. Es gehörte zwar nicht gerade zu ihren Lieblingsarbeiten, mit den Models am Telefon zu verhandeln, aber sie gewöhnte sich daran. Die Arbeit in der Agentur „Chameleon Agency“ machte ihr Spaß, sie kam mit den Kolleginnen aus und verstand sich auch mit ihrer Chefin gut. Sie lernte eine Menge über das Modelbusiness, auch ungewöhnliche Dinge. Die eine oder andere Wahrheit, die sie hier erfuhr, hätte sie vorher nie im Leben für möglich gehalten.
    „Kommt sie?“, fragte Celia, eine dunkelhäutige Mitarbeiterin mit leuchtend roten Lippen, die gerade auf dem Weg zu ihrem Schreibtisch war und bei Samira vorbeikam. Sie war ein wenig älter als die Deutsche und redete den ganzen Tag nur von ihrem Verlobten, der sich für den Militärdienst in Afghanistan verpflichtet hatte.
    „Ja, unter der Bedingung, dass wir sie vom Flughafen abholen und wieder hinbringen.“
    Celia seufzte. „Diese Diven! Manche Models sind ja wirklich nett, aber einige erinnern eher an einen Pitbull, der sich in deinen Hintern verbissen hat. Immer wieder nerven sie dich und wollen irgendwelche Extrawürste.“
    „Es ist doch kein Problem, sie zu chauffieren“, nahm Samira das Model in Schutz.
    „Nein, das nicht“, lenkte Celia ein. „Das ist nur der Anfang. Ich habe schon erlebt, dass sie dänisches Leitungswasser mitten in Los Angeles verlangten, außerdem echt italienische Heilerde oder Decken aus reiner Merinowolle von reingezüchteten, peruanischen Schafen.“
    Samira lächelte. „Das klingt anstrengend.“
    „Das ist es auch.“
    „Ich wäre bestimmt eine der netten“, warf Samira leichthin ein.
    Celia lächelte. „Bestimmt.“
    Samira überlegte einen Moment, bevor sie sich überwand und die Kollegin nach dem fragte, weshalb sie eigentlich hergekommen war und was ihr seit den ersten Arbeitstagen ununterbrochen im Kopf herumspukte. Bisher hatte sie es nur noch nicht gewagt, es bei den Mitarbeiterinnen auszusprechen. „Werden nicht vielleicht noch Models gesucht? Könnte ich nicht doch auch mal als ein solches arbeiten?“
    Celia zuckte die Schultern. „Neue Models brauchen wie immer. Aber Genaueres darfst du mich nicht fragen. Ich bin für die Finanzen verantwortlich. Das musst du mit Diana besprechen.“
    Samira nickte. „Vielleicht frage ich sie mal bei Gelegenheit.“
    „Ich würde dich sofort auf den Laufsteg schicken“, gab Celia zu. „Du bist interessanter und schöner als so manche da oben.“
    „Ehrlich?“, strahlte Samira.
    „Ehrlich. Aber lass dir das nicht zu Kopf steigen, dass ich das gesagt habe“, schmunzelte Celia.
    „Nein, bestimmt nicht. Sonst müsst ihr mich eines Tages auch vom Flughafen abholen, mir dänisches Leitungswasser am Set besorgen oder Heilerde aus Merinowolle beschaffen. Oder so was in der Art.“
    Celia lachte und ging zurück zu ihrem Schreibtisch. „Pass bloß auf! Dann musst du dir eine andere Agentur suchen“, rief sie der jungen

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