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Tempel der Träume - Der Roman (German Edition)

Tempel der Träume - Der Roman (German Edition)

Titel: Tempel der Träume - Der Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
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dem Schlüssel in der Hand auf der Schwelle zum Sprechzimmer stehengeblieben war, eine solche aufzuziehen. „Dann verschreibe ich Ihnen ein wirksames Schmerzmittel, und Sie lassen sich einen Termin für nächste, ... na, sagen wir übernächste Woche geben“, korrigierte er sich schnell.
    „Und vergessen Sie die Massagen und Moorbäder nicht“, erinnerte Felix den Arzt, der bereits einen Block herangezogen hatte und das Rezept ausschrieb.
    Skeptisch schaute Clausen auf. „Sie hatten doch erst vor drei Monaten eine derartige Therapie. Ich weiß nicht, ob ich nach so kurzer Zeit...“
    „Ich brauche die Massagen und die Bäder“, unterbrach ihn Felix. „Schließlich bin ich Privatpatient und werfe der Krankenversicherung mehr als genug in den Rachen. – Au, autsch...ohhh“, jammerte er, als er fühlte, wie der Arzt die Spritze, die ihm Schwester Ilona gereicht hatte, ansetzte und einen Stich an den Schmerzherd setzte.
    „So, das war’s schon. Sie können sich wieder anziehen.“ Der Arzt half dem Patienten von der Pritsche und reichte ihm verabschiedend die Hand. „Wir sehen uns in vierzehn Tagen.“
    „Und die Physiotherapie?“, beharrte der unbequeme Patient mit schmerzerfüllter Stimme hartnäckig, während er sich das Hemd in die Hosen stopfte.
    Clausen verdrehte die Augen, doch um sich das anbahnende, langwierige Lamento zu ersparen, gab der Orthopäde nach und zog erneut den Rezeptblock zu sich heran.
    „Je zehn Anwendungen, mehr ist zunächst nicht drin.“
    Aufatmend sahen er und Schwester Ilona zu, wie Felix Altmühl, die Rezepte in der Hand, zufrieden die Praxis verließ.

VII
     
     
    Jack Logan befahl dem Taxifahrer, vor einer roten Tür in einer schmalen Straße im Herzen Londons anzuhalten. Eine lange Schlange befand sich vor der Pforte, wo zwei großgewachsene Türsteher darauf achteten, dass sich niemand heimlich in den Club schmuggelte.
    Jack stieg aus und ging auf die Türsteher zu. Er nannte dem Größeren der beiden seinen Namen, woraufhin der sofort zur Seite wich und ihn hineinließ. Ein Mädchen kreischte auf, als es Jack erkannte, doch der Sportler achtete nicht darauf, sondern betrat den Club.
    Dunkelheit und laute Musik empfingen ihn. Im Vorraum gaben mehrere junge Leute ihre Garderobe ab, dahinter befand sich ein Raum, in dem Scheinwerfer strahlten und bunte Lichter funkelten, unter ihnen tummelten sich zahlreiche Leute auf der Tanzfläche. Er kämpfte sich durch die Tanzenden zur Bar durch, wo er einen Gin mit Tonic bestellte.
    „Wo finde ich Stella Farnham?“, fragte er den Barkeeper, als der den Drink vor ihm platzierte. „Ihr gehört der Club.“
    Der junge Mann deutete mit dem Kopf auf einen Tisch in der Ecke, an dem mehrere Leute saßen und Sekt tranken, während er schon den nächsten Drink mixte. Er hatte alle Hände voll zu tun.
    „Danke.“
    Jack reichte ihm ein reichliches Trinkgeld.
    Auf den Weg zu dem zugewiesenen Tisch musste er sich wieder durch die Enge des überfüllten Raumes quetschen, bis er bei der Gruppe ankam. Er entdeckte die Gesuchte sofort.
    Stella sah noch besser aus als vor drei Jahren, als er mit ihr zusammen gewesen war. Sie trug ein knallenges Top, das ihre große, schlanke Figur zur Geltung brachte. Ihre Augen, die unergründlich wie das Meer an seiner tiefsten Stelle wirkten, waren dramatisch schwarz umrahmt, ihre blonden Haare hatte sie geglättet. Ihre vollen Lippen waren ebenfalls schwarz geschminkt, so dass ihre Haut heller als gewöhnlich wirkte. Sie sah aus wie ein Vampir.
    Ihre Beziehung war kurz aber heftig gewesen, zu heftig. Sie hatten sich getrennt, weil er wegen ihr seine Karriere zu vernachlässigen begann. Damals hatte er die schlechtesten Ergebnisse seiner Laufbahn gezeigt. Aber sie hatte ihm die Trennung nicht übel genommen. Sie war nicht sonderlich emotional veranlagt, was er damals ebenfalls an ihr geschätzt hatte. Und sie waren Freunde geblieben, was er nicht von jeder seiner Ex-Freundinnen behaupten konnte.
    Jack schluckte. Es würde schwierig für ihn werden, ihr zu widerstehen, falls sie vorhatte, ihn zu verführen.
    Sie lächelte, als sie ihn bemerkte. „Jack, mein Ex, schön dich zu sehen.“
    „Hi Stella“, begrüßte er sie und beugte sich zu ihr, um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben.
    „Was willst du trinken?“, fragte sie.
    Er hielt sein Glas hoch. „Ich bin schon versorgt.“
    Sie nickte zufrieden und stellte ihm die anderen Anwesenden vor, die Freundinnen von ihr, aber auch Mitarbeiterinnen des

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