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Tempelhyänen

Tempelhyänen

Titel: Tempelhyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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stört.
    Ich führte ihn in eine Kneipe ein paar Blocks weiter. Da war es genauso dreckig wie bei ihm. Es waren ein paar mehr Gäste da – fünf Leute hatten schon vor uns den Weg hinein gefunden –, aber das Ambiente war gleich. Düsternis, beladen mit Verzweiflung.
    Die Pächterin war geschäftstüchtiger. Sie war eine gebrechliche, alte Schlampe, aber sie stand neben uns, bevor wir noch ganz durch die Tür getreten waren. Beim Anblick meines frischgebackenen Kumpels machte sie ein angewidertes Gesicht.
    »Wir brauchen was zu essen«, sagte ich. »Ich nehme ein Bier und mein Kumpel einen Tee. Gibt’s hier was, wo er sich saubermachen kann?« Das Aufblitzen einer Silbermünze erstickte ihren Protest.
    »Kommen Sie mit«, sagte sie zu ihm. »Nehmen Sie den Tisch hier vorn«, meinte sie zu mir.
    »Klar. Danke.« Ich ließ sie hinausgehen, bevor ich zur Tür ging und einen Blick nach draußen warf. Ich hatte mir nichts eingebildet. Old Plaudertasche war uns gefolgt. Jetzt unterhielt er sich mit einer Wand. Vermutlich redeten sie übers Wetter.
    Wenn er auf mich aufpassen sollte, dann würde er nirgendwo hingehen. Ich konnte mit ihm fertigwerden, wenn ich wollte. Also setzte ich mich an den zugewiesenen Tisch und wartete auf mein Bier. Die Aussicht auf die Qualität des Essens deprimierte mich.
    Mein Kumpel sah nicht viel besser aus, als er wiederkam. Aber er roch angenehmer. »Siehst gut aus«, log ich.
    »Schwachsinn.« Er ließ sich auf einen Stuhl fallen und sank gleich ziemlich tief zusammen. Die Alte brachte Bier und Tee. Er umklammerte seinen Becher mit beiden Händen und sah mich an. »Also, was wills’n wissen, Kumpel?«
    »Alles über Schmitt und Schmittke.«
    »Da gibt’s nicht viel zu erzählen. Es sind nich ihre richtigen Namen.«
    »Nein! Nu sag bloß! Wie lange wohnen sie schon da?«
    »Sind vor zwei Wochen angekommen. Ein alter Mann war bei ihnen. Hat ihnen alles bezahlt, Zimmer und Verpflegung für einen Monat. Er war ein kalter Fisch. Augen wie ein Stein. Keiner von denen kam aus TunFaire.«
    Das erregte meine Aufmerksamkeit. »Wie kommst du darauf?«
    »Na, ihre Akzente, Mann. Klang mehr nach KroenStat oder CyderBen, irgendwo da draußen. Aber nicht ganz. Das war ein Akzent, den ich noch nie gehört habe. Aber es war einer. Verstehst du, was ich sagen will?«
    »Ja.« Klar. Manchmal bin ich verdammt schnell. »Der Mann, der mit den beiden gekommen ist. Hatte der auch einen Namen? Wie war er?«
    »Ich hab dir schon erzählt, wie er war. Kalt, Mann. Eiskalt, wie ein Killer. Er hat einen nicht direkt ermutigt, Fragen zu stellen. Einer der Schmitts nannte ihn Bruder Jersey.«
    »Du meinst Jerce?«
    »Yo, genau so.«
    Sieh an, sieh an. Derselbe Bursche, der Schneeflöckchen und Doc angeheuert hatte. Die Münze aus deren Haus bewies vielleicht nicht viel, aber die hier tat es. »Hast du eine Ahnung, wie ich ihn finden kann? Das muß der Kerl sein, der meinen Freund umgebracht hat.«
    »Nö. Sagte, er wolle wiederkommen, wenn Schmitt und Schmittke länger als einen Monat bleiben.«
    »Und was ist mit den beiden? Haben die was ausgeplaudert?«
    »Machst du Witze? Die haben nie mehr als drei Worte am Stück rausgewürgt. Waren nicht sehr gesellig. Haben aufm Zimmer gegessen. Meistens waren sie unterwegs.«
    Ich löcherte ihn während des Essens mit Fragen. Das Hühnchen mit irgendwelchen Beilagen, das man uns vorsetzte, war gar nicht mal so übel. Ich konnte jedoch nichts aus ihm rauskriegen, bis ich ihm meine Münzsammlung zeigte.
    Er sah sie kaum an. »Klar. Das ist die Kohle, mit der Bruder Jerce die Miete gezahlt hat. Ich habe es bemerkt, weil die meisten neu waren. Normalerweise sieht man nicht oft so einen Haufen neuer Münzen.«
    Das stimmte. Es war dumm, auf diese Art die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Außer, wenn Jerce sich ausrechnete, daß Schmitt und Schmittke es niemals ausgeben würden.
    »Danke.« Ich zahlte.
    »Ich hoffe, ich war behilflich.«
    »Durchaus.« Ich gab ihm ein silbernes Zehn-Taler-Stück als Entschädigung für seine Schwierigkeiten. »Hau nicht alles gleich hier auf den Kopf.«
    Er bestellte einen Krug Wein, noch bevor ich an der Tür war.
    Ich ging raus und dachte nach. Meine geographischen Kenntnisse brauchten dringend eine Auffrischung. KroenStat und CyderBen lagen im Westen und Nordwesten. Es waren gute karentinische Städte, aber sie waren ganz schön weit entfernt. Ich war noch nie dagewesen und wußte nicht viel über die Gegend.
    Außerdem würde ich Jill

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