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Tempelhyänen

Tempelhyänen

Titel: Tempelhyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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gezeigt. Mit sparsamen Worten umriß ich, was ich erfahren hatte. »Carathca war eine Stadt der Dunklen Elfen. Weißt du irgendwas drüber? Diese Sache scheint bis dahin zurückzureichen.«
    »Warum sollte ich mehr über Carathca wissen als du über FellDorhst?« Nie gehört, den Namen. »Das ist uralter Rübensaft, Garrett. Kein Schwein interessiert sich noch dafür. Dies hier stinkt förmlich nach Religion. Such deine Antworten im Traumviertel.« Er musterte die Münze. »Sagt mir nichts. Vielleicht solltest du dich mal mit dem Toten Mann zu einem Gedankenaustausch zusammensetzen.«
    »Liebend gern. Wenn ich ihn zu einer zwanzigminütigen Pause von seinem Kreuzzug gegen die Wachheit bewegen könnte.«
    Jemand klopfte an die Tür. Morpheus zuckte zusammen. Dann deutete er besorgt in eine Ecke. »Wer ist da?«
    »Paddel, Boß.«
    Morpheus öffente einen großen Schrank. Es war die Waffenkammer des Hauses. Mit den Mordinstrumenten hätte man eine ganze Einheit Marines bewaffnen können. Er warf mir eine kleine Armbrust und Bolzen herüber und nahm sich selbst einen Speer. »Wer ist bei dir, Paddel?«
    »Nur ich, Boß.« Paddel wirkte konfus. Was bei ihm nicht weiter auffiel. Paddel wirkte immer konfus.
    Morpheus hob den Speer und sprang zurück. »Komm rein.«
    Paddel trat ein, blickte dem Tod ins Auge und fragte: »Was hab ich verbockt, Boß?«
    »Nichts, Paddel. Du hast deine Sache gut gemacht. Mach die Tür zu und schieb den Riegel vor. Dann nimm dir was zu trinken.« Morpheus packte die Waffen wieder weg, schloß den Schrank und machte es sich auf seinem Stuhl gemütlich. »Also, was hast du für mich, Paddel?«
    Paddel glotzte mich an, kam jedoch zu dem Schluß, daß er vor mir sprechen konnte. »Man munkelt, daß Kain auf den Kopf des Kerls, der tausend auf Garretts Kopf gesetzt hat, ein Kopfgeld von zweitausend Goldtalern gesetzt hat.«
    Morpheus lachte. War ja nicht sein Kopf.
    »Das ist überhaupt nicht komisch.« Hier bot sich ihm eine einzigartige Chance. Er konnte sich meinen Kopf und damit die tausend von Jerce holen, dann Jerce den Kopf abhacken und dafür bei Kain noch mal zweitausend einsacken.
    Morpheus lachte noch mal. »Es ist komisch. Die Auktion ist eröffnet. Und dieser Bruder Jerce muß schon sehr naiv sein, wenn er glaubt, daß er den Oberboß überbieten kann.«
    TunFaire ist voller Menschen, die Kain einen Gefallen erweisen wollen.
    »Kain sagt, er zahlt zweihundert pro Kopf für jeden, der nur jemanden verraten kann, der Garrett ans Leder will«, sagte Paddel. »Und dreihundert, wenn man ihm denjenigen lebend bringt, damit er ihn an die Donnerechsen verfüttern kann.«
    Mein Schutzengel. Statt Wachhunden hat er eine Horde fleischfressender Donnerechsen, die alles angreifen, was sich bewegt. Er gibt ihnen den Vorzug, weil sie auch die Leichen entsorgen – mit Haut und Haaren.
    »Was für eine Wendung!« krähte Morpheus. »Plötzlich paßt jeder in TunFaire auf dich auf.«
    Falsch. »Plötzlich beobachten mich alle. Und stehen mir im Weg rum, während sie darauf warten, daß jemand mich angreift, damit sie ihn verpfeifen und die Belohnung einstreichen können.«
    Das sah Morpheus ein. »Ja. Vielleicht bist du ja besser dran, wenn alle dich für tot halten.«
    »Wenn ich noch ganz bei Verstand wäre, würde ich den ganzen Bettel hinschmeißen und mich beim alten Weider um einen guten Job in seiner Brauerei bewerben.« Ohne zu fragen nahm ich mir einen Drink. Morpheus ist zwar nicht besonders großzügig, aber er hat einen kleinen Vorrat für seine Gäste da. Denke ich jedenfalls. Dann erzählte ich Morpheus von Old Plaudertasche und daß ich gern etwas mehr über ihn herausfinden würde. Aber für heute reichte es mir. Ich wollte einfach nur noch nach Hause und schlafen.
    »Ich hänge ihm einen Schatten an, dann werden wir sehen, wo er hingeht.« Er schien ein bißchen zurückhaltender zu sein, seit Paddel hereingekommen war. So war er, wenn er sich was besonders Raffiniertes ausdachte. Aber ich konnte mir nicht vorstellen, wie er die Lage noch verschlimmern könnte, also kümmerte es mich nicht wirklich.
    »Ich sollte jetzt langsam in Sicherheit sein. Ich geh raus.« Ich wollte das nicht mehr, was ich hier zu finden gehofft hatte. Ruhe und Einsamkeit meines Heims schienen mir irgendwie verlockender zu sein.
    »Verstehe«, sagte Morpheus. »Schick mir Dean rüber und laß ihn hier kurz warten. Ich gebe ihm eine Nachricht für dich mit. Paddel, schick Dattel hoch.«
    »Danke,

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