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Tempelhyänen

Tempelhyänen

Titel: Tempelhyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Morpheus.«
    Unten hatte sich die Lage geändert. Die Nachricht war durchgesickert. Aber ich mochte ihre Blicke genauso wenig wie vorher.
    Ich trat in die Nacht hinaus und blieb ein paar Minuten stehen. Dann ging ich nach Hause. Als ich an Old Plaudertasche vorbeischlenderte, sagte ich: »Da bist du ja. Schönen Abend noch.«
     
     

 
26. Kapitel
     
    Gedankenverloren bog ich in die Macunadostraße ein. Ich stellte mir ein Pfund blutiges Steak, einen Stiefel eiskaltes Bier, ein gemütliches, warmes Bett und eine Galgenfrist für die Lösung des Rätsels vor. Hätte mir klar sein müssen, daß ich nie soviel Glück habe.
    Die saudumme Mini-Gottheit, die dafür zuständig ist, mein Leben durcheinanderzubringen, war auf dem Posten.
    Vor meinem Haus hatte sich eine Menge gebildet. Und drumrum sauste ein halbes Dutzend gleißender Feuerkugeln durch die Luft. Was war da los?
    Meine grauen Zellen arbeiteten auf halber Kraft. Ich brauchte eine Minute, bis ich begriff, was da los war.
    Einige meiner Fans waren anscheinend auf die Idee gekommen, Feuerbomben auf mein Haus zu werfen. Der Tote Mann hatte die Gefahr gespürt und war aufgewacht. Er fing die Bomben im Flug ab und jonglierte mit ihnen, zum Staunen der Bombardeure und zum Entzücken der Zuschauer.
    Ich drängte mich durch die Reihen. Die Bombardeure standen immer noch da. Ihre Gesichter waren so häßlich wie die der Wasserspeier auf St. Bramarbas. Sie waren noch am Leben und nahmen alles wahr, was um sie herum vorging. Vermutlich standen sie eine Todesangst aus. Ich baute mich vor einem auf. »Wie läuft’s? Nicht so gut, häh? Keine Sorge. Wir werden das Kind schon schaukeln.«
    Die Bomben zischten. »Ich muß leider rein. Rührt euch nicht vom Fleck. Wir müssen miteinander plaudern, wenn ich wiederkomme.« Das würde sie bestimmt begeistern.
    Dean öffnete die Tür einen Spalt. »Mr. Garrett!«
    Ja. Genau. Ich sollte nicht mit diesen Kerlen herumalbern. »Bis gleich.« Langsam stieg ich die Treppe hoch. Dean ließ mich rein, schlug dann hinter mir die Tür zu und verrammelte sie.
    »Was ist los, Mr. Garrett?«
    »Ich hatte eigentlich gehofft, daß du mir das erzählen würdest.«
    Er sah mich an, als wäre ich durchgedreht. Vermutlich lag er nicht allzuweit daneben. »Wollen wir mal sehen, was der alte Lachsack zu berichten hat.« Wenn der Tote Mann ihre Gedanken las, mußte ich mir nicht den Arsch aufreißen. Und ihnen auch nicht. Es würde allen eine Menge Ärger ersparen – außer ihm.
    Dean wartete vor der Tür, während ich sein Zimmer betrat. Er geht nicht hinein, es sei denn, er hat einen triftigen Grund … einen für ihn triftigen Grund. »Ich werde die Banditen im Auge behalten, Mr. Garrett.«
    »Mach das, Dean.« Ich baute mich vor dem Toten Mann auf. »Also, alter Knochen. Du wachst also auf, wenn es dir ans Leder geht. Jetzt weiß ich wenigstens, wie ich deine Aufmerksamkeit kriege.«
    Garrett, du Plage meiner letzten Stunden. Was hast du denn diesmal wieder auf mein Haus herabbeschworen?
    »Nichts.« Das konnte ja ein heiteres Gespräch werden.
    Warum werfen dann diese Verrückten Bomben auf mich?
    »Die Jungs da draußen? Mensch, die wissen nicht mal, daß es dich gibt. Sie machen sich einfach nur einen Spaß daraus, mein Haus zu bombardieren.«
    Garrett!
    »Ich habe nicht die geringste Idee. Wenn du es wissen willst, dann schnüffel doch in ihren Hirnen herum.«
    Das habe ich bereits getan. Und habe nur einen diffusen Nebel gefunden. Sie tun es, weil man es ihnen aufgetragen hat. Sie brauchen keinen anderen Grund als den Willen ihres Meisters. Sie sind froh, weil sie glauben, daß man sie mit einer Aufgabe betraut hat, die ihn erfreut.
    »Langsam kommen wir zum Punkt. Der Meister? Wer ist das? Und wo finde ich ihn?«
    Ich kann keine der beiden Fragen beantworten. Vielleicht ist es auch nicht möglich. Es ist nicht übertrieben zu behaupten, daß sie fest daran glauben, der Meister, dem sie dienen, habe weder Form noch Substanz und manifestiere sich nur, wo und wann er es für richtig erachtet. Dabei bediene er sich bis zu hundert verschiedener Formen.
    »Ist er ein Geist oder so was?« Das Wort Gott wollte mir nicht über die Lippen.
    Er ist ein schlechter Traum, der von so vielen so intensiv geträumt wurde, daß er ein Eigenleben entwickelt hat. Er existiert aufgrund des Willens und des Glaubens seiner Jünger, die ihn dazu zwingen.
    »Wow! Das wird ja immer schlimmer!«
    Warum hast du diese ganzen Verrückten aufgestachelt, Garrett?
    »Ich

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