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Tempelhyänen

Tempelhyänen

Titel: Tempelhyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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vergessen: Jeder lügt beim Sex, und der Kunde lügt immer.
    Ich kam mir ziemlich blöd vor.
    »Sie ist wieder im Pfuhl«, sagte Tey. »Ich hab zwei Mädchen hingeschickt. Sie haben sie gesehen, aber sie ist verschwunden, bevor sie nah genug rankommen konnten, um irgendwas rauszufinden.«
    Ich fragte mich, ob ich das schlucken sollte. Jill war unter den Racheengeln groß geworden. Warum sollten die Mädchen sie für mich ans Messer liefern?
    Es war seltsam, alles war so ungreifbar. Wenn ein Topf Geld auf dem Spiel steht, weiß man, wo der Hammer hängt. Du beobachtest das Geld, und meistens wird ziemlich schnell irgendwas klar. Selbst wenn nicht alle Spieler vorwiegend von Gier getrieben werden. Für sie ist der Topf eine Entschuldigung, eine Art Einstieg.
    Bis jetzt hatte ich nicht mal auch nur einen Fitzel dieses Topfs zu sehen bekommen. Außer vielleicht die Reliquien, die Peridont bei unserem ersten Gespräch erwähnt hatte. Oder was die Jungs Jill sonst hatten stehlen wollen. Das schien in dem ganzen Durcheinander und Gekeile vollkommen untergegangen zu sein.
    Ich bin jemand, der den Einsatz, um den es geht, sehen will. Ich weiß, ich weiß, sicher kreidet mir jetzt jemand an, ich hätte Prinzipien, die ich sehr ernst nehme. Klar, aber wenn ich es nicht essen oder ausgeben oder es nachts zum Schnurren bringen kann, weiß ich nicht, was ich damit soll. Es ist eine Schwäche, mein blinder Fleck. Manchmal vergesse ich, daß sich Menschen wegen Ideen schon haben umbringen lassen. Ich stampfe einfach durch die Gegend und suche nach dem Topf mit dem Gold.
    Wir kamen zum Werftweg. Mein Besucher von vorhin war immer noch vor uns. Meine Schutzengel stolperten hinter uns durch die Dunkelheit und verfluchten mich wahrscheinlich, weil ich sie durch die halbe Stadt schleifte. Schlief ich denn nie? Jungs, ich verfluche mich auch. Und zwar aus genau demselben Grund.
    »Hier isses passiert.«
    Der Werftweg, das Hafenviertel, der ganze industrielle und kommerzielle Streifen dort, der am Fluß liegt, ist mir sehr ähnlich. Er schläft nie. Wenn die Tagschicht aufsteht, geht die Nachtschicht ins Bett. Die Ökonomie geht unbeirrbar ihren Weg.
    Vierzig oder fünfzig Kobolde und Riesen und was auch immer standen tratschend herum, während eine Gruppe städtischer Müllabfuhr-Rattenmänner die Leichen auf Wagen lud, um sie ins Krematorium zu bringen. Die Stadt reagierte gewohnt blitzartig und räumte tatsächlich schon ein paar Stunden nach dem Massaker auf.
    Und die ganze Operation wurde in dem üblichen, aufgeregten Chaos wie bei einer Feuerwehrübung durchgezogen.
    Die Rattenmänner bewegten sich mit einer Geschwindigkeit, die man kaum wahrnahm. »Ich werd mich mal umsehen«, erklärte ich.
    »Halten die dich nicht auf?«
    »Schon möglich. Aber sie glauben, daß jeder Mensch, der jetzt hier auftaucht und ein bißchen offiziell wirkt, dazugehört.«
    Ich hatte recht. Zwar kassierte ich einige finstere Blicke, aber die waren für Bosse ganz allgemein reserviert. Weil sie eben Bosse waren. Keiner sagte ein Wort.
    Ich erwartete nicht, viel zu finden, und sollte recht behalten. Plünderer, Bummler und Souvenirjäger hatten alles Bewegliche mitgenommen. Sie hatten sogar die Leichen ausgezogen. Die Rattenmänner waren wütend, weil nichts mehr zum Plündern da war.
    Wenn sie die Sahnehäubchen abschöpfen wollten, mußten sie eben früher aufstehen.
    Eins sah ich aber sofort. Die Kastraten hatten das Gebäude übernommen und waren offenbar lange genug darin gewesen, um es zu einem merkwürdigen Tempel umzubauen. Je eine Wand pro Zimmer war frisch vergipst und mit Bildern einer achtgliedrigen Kreatur bemalt worden. Keine zwei ähnelten sich. Ich sah Spinnen, eine Krabbe, einen besonders häßlichen Oktopus und eine Menge anderer Kreaturen mit acht Extremitäten, zum Beispiel der kleine Bruder von dem Ding, das Kain besucht hatte. Ein besonders häßliches Geschöpf war menschlich, nur hatte es einen Schädel an Stelle eines Kopfes und etwas besonders Widerwärtiges in den Händen. Über ihm stand dasselbe Motto wie auf den Münzen: »Und Seine Herrschaft wird kommen im Triumph.«
    »Das gefällt mir nicht. Gar nicht«, sagte ich laut.
    »Häßliches Teil, was?« meinte einer der Rattenmänner.
    »Kann man sagen. Irgendeinen Schimmer, wer das sein soll?«
    »Da fragen Sie mich zuviel, Chef. Sieht aus wie’n Ding, was jemand geträumt hat, als er versucht hat, ‘nen schlimmen Durchhänger mit Drogen zu bekämpfen.«
    »Ja. Sieht wirklich

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