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Tempelhyänen

Tempelhyänen

Titel: Tempelhyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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rausbekamen? Es wurmte mich, daß sie mir nur deshalb voraus sein könnten, weil ihre Methoden weniger zurückhaltend waren.
    Was sollte ich tun? Mein einziger Anhaltspunkt war Jill Craight. Und die schien eine Sackgasse zu sein.
    Scheiße. Genausogut konnte ich nach Hause gehen, mich acht Stunden hinhauen und dann morgen ganz früh loslegen.
     
     

 
32. Kapitel
     
    »Eine junge Frau ist hier und will mit Ihnen wegen Maya reden«, flüsterte Dean, als er mich einließ. Seine gerümpfte Nase sagte mir, was er von ihr hielt. Und gab mir einen deutlichen Hinweis darauf, wer es sein könnte.
    »Tey Koto?«
    »Sie hat sich nicht vorgestellt.«
    Tey hatte sich über die Biervorräte hergemacht, während Dean an der Tür war. »Du lebst wie die Made im Speck, Garrett, weißt du das?« Sie versuchte das Bier auf ex zu kippen und tat, als machte sie das schon seit zwanzig Jahren. Dabei bekam sie was in den falschen Hals. Hustend verteilte sie den Schaum in der ganzen Küche, sehr zu Deans Mißfallen. Ich klopfte ihr auf den Rücken.
    Und als ob alle nur darauf gewartet hätten, daß ich endlich wieder zu Hause war, wummerte es an der Tür.
    »Verdammt! Was ist denn jetzt?« Ich stampfte in den Flur und sah durch den Gucker. Ich kannte die Visage nicht. Aber er hatte das grobe, wettergegerbte, ausgelaugte Aussehen, das typisch für die Anhänger des Meisters war. Also hatte Kain nicht alle erwischt.
    Ich sah mich kurz um, ob er vielleicht noch Stammesbrüder dabei hatte. Dann musterte ich ihn abschätzig. Was konnte er allein gegen mich ausrichten? Er klopfte die ganze Zeit weiter.
    »Ich rede wohl besser mit dir, bevor Eierkopf dich einatmet und verdaut.« Manchmal kann eine Staffel Schutzengel auch hinderlich sein.
    Ich riß die Tür auf, packte den Jünger am Kragen, zerrte ihn rein, und rammte ihn gegen die Wand. Da staunte er aber. »Was?« fuhr ich ihn an.
    Er rang nach Luft und stammelte.
    Ich knallte ihn noch ein paarmal gegen die Wand. »Rede!«
    »Der Meister … Der Meister …« Er hatte sein Sprüchlein auswendig gelernt, aber mein Willkommensgruß hatte ihn aus dem Konzept gebracht. Und nun hatte er seinen Text vergessen.
    Rumms! »Ich kann nicht die ganze Zeit rumspielen, du Versager. Wenn du was zu erzählen hast, spuck’s aus. Ihr Jungs geht mir mächtig auf die Nerven. Wenn du meine Geduld noch weiter strapazierst, tu ich dir richtig weh.«
    Stammelnd und zusammenhanglos erklärte er, daß der Meister sehr ähnliche Gefühle mir gegenüber hege. Er gewährte mir aber dennoch eine letzte Chance. Ich sollte endlich aufhören, ihm Knüppel zwischen die Beine zu werfen, und mich um meine Angelegenheiten kümmern. Sonst …
    »Sonst was? Will er mir ‘nen Furz ins Hemd setzen, oder was? Komm schon. Dieser Idiot hat doch mehr Mut, als die Wache erlaubt. Er ist so gut wie tot, wenn Kain Kontamin ihn aufstöbert, und das wird nicht mehr lange dauern. Wenn deine Kumpel und du auch nur das Hirn einer Erbse haben, laßt ihr ihn fallen und lauft dahin zurück, woher ihr gekommen seid.« Ich schob ihn zur Tür hinaus. »Sag deinem hirnverbrannten Boß, daß er meine Angelegenheit ist und daß ich das alles verdammt persönlich nehme.«
    »Wartet!«
    Er wollte noch das ›sonst‹ loswerden. Es war keine Drohung gegen mich, wie ich erwartet hatte. Mir hat man schon so oft gedroht, daß ich nicht mehr drauf achte. Hier handelte es sich um was anderes. »Der Meister läßt Euch sagen, er hat Eure Freundin Maya Stump, und sie muß dafür bezahlen, wenn …«
    Wamm! Wieder das alte Spiel. Ich hämmerte ihn gegen die Wand. »Und ich hab dich, alter Junge.«
    »Ich bin nur ein Finger an seiner Hand. Schneide mich ab und ein anderer wächst nach.«
    »Glaubst du den Scheiß wirklich?« Und ob er das tat. Was würden unsere Kommandeure im Cantard nicht alles für ein paar tausend solcher Jungs geben, denen es nichts ausmachte, ersetzbar zu sein. »Tey! Komm her!«
    Sie schoß um die Ecke. Offenbar hatte sie gelauscht. »Was’n?«
    »Der Bursche hier behauptet, sein Boß hätte Maya in seiner Gewalt und sie würden ihr gemeine Dinge antun. Es macht ihm nichts aus, was wir mit ihm anstellen.«
    Sie schnaubte verächtlich. »Er wird seine Meinung ändern, bevor ich mit ihm fertig bin.« Tja, diese leichtfertige Grausamkeit der Jugend.
    »Das wird er. Aber sein Boß hätte ihn bestimmt nicht geschickt, wenn er was wüßte. Also werde ich ihn einfach nur ein bißchen verprügeln und dann auf den Müll werfen.«
    Wie ich schon

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