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Tempelhyänen

Tempelhyänen

Titel: Tempelhyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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daß sie hinter mir her ins Lagerhaus stürmen würden. Ich hütete mich, mich damit zu brüsten. Es würde ihnen nicht gefallen.
    Sie knurrten, ließen mich aber los. Ich schnappte mir eine Laterne und folgte den krakeelenden Mädchen weiter ins Lagerhaus.
    Maya war in einem Büro im ersten Stock in der hintersten Ecke, über einem weiteren, noch häßlicheren Behelfstempel. Sie war so festgezurrt, daß vier Mädchen ihre liebe Not hatten, sie zu befreien. Sie wirkte ein bißchen mitgenommen, und nach ihren Beulen und Schrammen zu urteilen, war sie keine sehr kooperative Gefangene gewesen.
    Die Mädchen fanden sie, nicht ich. Sie schnitten ihr die Stricke ab, als ich ankam. Aber ich bekam die Befreiung gutgeschrieben. »Garrett! Ich wußte, daß du kommen würdest.«
    »Mußte ich doch, Maya. Wenn jemand dem Partner eines Burschen was tut, kann man das nicht einfach hinnehmen.«
    Sie quietschte und stolperte in meine Arme.
    Einige Frauen können einen Scherz nicht von einem Heiratsantrag unterscheiden.
    »Ich will dir ja nicht zu nahetreten, Kindchen, aber du solltest lieber windabgewandt stehenbleiben, bis wir dich mit Seife und Wasser bearbeitet haben.«
    »Wir können sie in den Fluß werfen«, schlug Tey vor.
    Maya warf ihr einen giftgrünen Blick zu. Den Tey ungerührt erwiderte. Die beiden konnten sich nicht sonderlich gut riechen. »Wie viele sind entkommen?« fragte ich.
    »Keiner«, erwiderte Tey bissig. »Sie haben alle auf dich gewartet … bis auf einen. Den haben wir am Hinterausgang kassiert.«
    »Gut. Kannst du gehen, Maya? Wir können nicht hierbleiben. Diese Kerle haben Freunde, die sich um sie kümmern. Ganz zu schweigen davon, daß die Racheengel weit von ihrem Territorium entfernt sind.«
    »Warum verhörst du die Kerle nicht?«
    »Wenn ich einen Hinterhalt lege, benutze ich keine Männer, die irgendwas verraten können, falls die Sache schiefgeht. Und die Jungs hier sind wahre Weltmeister im Vermasseln. Glaubst du, daß mir einer mehr erzählen kann als das, was du aufgeschnappt hast, solange du ihr Gast warst?«
    Sie räumte ein, das wäre unwahrscheinlich. »Sie waren Bauern, bevor sie nach TunFaire kamen. Sie können Rotz nicht von Hundescheiße unterscheiden und haben nur eins in der Birne: die Wünsche ihres beknackten Gottes zu erfüllen.« Trotzdem wollte sie an irgend jemandem ihr Mütchen kühlen.
    »Tritt einfach unterwegs jemandem die Rippen ein. Und jetzt komm. Wir müssen los. Bedank dich bei Tey für ihre Hilfe bei der Suche nach dir. Sie war nicht dazu verpflichtet.«
    Maya tat es, wenn auch nicht sehr herzlich. Offenbar spürte sie die Bedrohung. Als Chuko muß man sich jeden Tag aufs neue beweisen.
    Und es lag auch niemand rum, dem sie die Rippen hätte brechen können. Kuddel dachte wohl, es könnte jeden Moment Verstärkung eintreffen, also hatten er und seine Kumpel sichergestellt, daß sie die Belohnung von Kain einsacken konnten.
    Maya war grün im Gesicht, als wir auf die Straße traten. »Hab dir doch gesagt, daß Kuddel kein netter Kerl ist«, meinte ich.
    »Ja.« Und nach einem kurzen Stück Fußmarsch: »Männer wie Kuddel sind irgendwie in einer anderen Liga, oder? Leute wie mein Stiefvater … er war grausam, aber er hätte keinem Hund ein Haar krümmen können. Kuddel hat die Typen da drin ohne mit der Wimper zu zucken kaltgemacht.«
    Chukos legen sehr viel Wert darauf, hart zu sein. Und viele sind auch harte, gemeine kleine Kreaturen – vor allem vor Publikum. Einige sind schon mit dreizehn am Ende. Aber in ein paar von ihnen hat irgendwo hinter all den Mauern das Kind überlebt. Und es hofft, daß das Leben einen Sinn hat. Auch in Maya schlummerte dieses Kind. Und wollte jetzt beruhigt werden.
    »Was, glaubst du, richtet größeren Schaden an?« Natürlich blieb das mal wieder an mir hängen, obwohl es bestimmt Leute gab, die dafür wesentlich qualifizierter waren. »Der gefühlsmäßige Krüppel, der andere Menschen verkrüppeln will, die sich nicht schützen können? Oder ein Killer wie Kuddel. Er hat keine Gefühle. Aber er belästigt auch keinen, der es nicht rausfordert.«
    Besser konnte ich es nicht ausdrücken. Meine Worte waren vielleicht sehr lückenhaft, aber es steckte auch viel Wahrheit drin. Die Wunden, die ihr irrer Stiefvater ihr geschlagen hatte, brannten ein Leben lang. Und wurden an die nächste Generation weitergegeben. Kuddel verletzt die Leute zwar wesentlich auffälliger, aber es dauert kein Leben lang. Und er zerstört damit keine wehrlosen

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