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Tempelhyänen

Tempelhyänen

Titel: Tempelhyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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nicht aus wie Klaus K. Karentiner, oder?«
    Mehr gab es nicht. Also ging ich wieder raus. Wir wendeten uns nach Süden. Ich hatte nicht viel zu sagen und überlegte, ob ich diese Hetzjagd wohl jemals lange genug unterbrechen konnte, um mal ein bißchen über diese Burschen und ihren teuflischen Gott zu recherchieren.
    Wir gingen ungefähr eine Meile. Ich maulte. Hatte gar nicht gewußt, wie groß TunFaire ist. Eine Schwester erzählte uns, der Kerl, den wir verfolgten, sei in ein Warenhaus eine halbe Meile vor uns verschwunden. Es lag fünfzig Meter von der Stelle entfernt, wo das eine Fluchtboot liegengelassen worden war.
    Die Mädchen hatten die Bude schon untersucht, als wir ankamen. Es gab zwei Türen, vorn und hinten, keine Fenster in Bodenhöhe. Nur weiter oben waren welche, um im Sommer die Hitze herauszulassen. Die Haupttür war groß genug, um mit Planwagen rein- und rauszufahren. Die Mädchen hatten den Hinterausgang abgesichert. Sie hatten keine Ahnung, wer oder was drinnen wartete. Und sie waren auch nicht scharf drauf, es rauszufinden.
    Ich sah mich um. Was hatte ich zur Verfügung? Einen Amazonentrupp. Sie waren fiese, bösartige Biester, aber keine richtigen Kämpfer. Meine Schutzengel. Die hatten sicher keine Lust, eine Riesenkeilerei vom Zaun zu brechen. Und ansonsten war da ein großes, fettes Fragezeichen.
    »Ich geh rein«, sagte ich.
    »Du spinnst, Garrett.« Tey schüttelte langsam den Kopf.
    »Manchmal muß man einfach einen Stein in die Höhle werfen, damit der Bär aufwacht.«
     

 
34. Kapitel
     
    Die mannshohe Tür in dem Kutschportal war nicht abgeschlossen. Ich trat ein. Drinnen war es so dunkel wie im Herzen eines Finanzbeamten. Ich lauschte. Ich hörte etwas, das wie Mäusescharren klang, dann klappte eine Tür irgendwo am anderen Ende.
    Vorsichtig ging ich weiter, schlurfte mit den Füßen über den Boden und streckte meine Linke vor in die Luft. Weiter hinten sah ich ein Flackern von Licht, weit oberhalb meines Kopfes. Ich wünschte mir, ich hätte die Augen einer Eule.
    Dieser Wunsch wurde mir zwar nicht erfüllt, aber dafür wurde es hell.
    Ein paar Jungs sprangen aus dem Nichts auf mich los. Sie öffneten die Klappen ihrer Laternen, die sie sorgfältig verschlossen gehalten hatten. Ich zählte neun Glühwürmchen. Ein zehntes meldete sich aus dem Hintergrund. »Mr. Garrett. Wir fürchteten schon, Sie hätten den Köder nicht geschluckt.«
    »Tut mir leid. War noch nie besonders pünktlich.«
    Sie zückten ihre Waffen. Mein Humor schien bei diesen Burschen nicht anzukommen.
    »Hätte ich gewußt, was für eine Party das wird, hätte ich mich passend angezogen.«
    Obwohl ich nicht wußte, wie es auf mich wirken würde, öffnete ich mein kleines, grünes Fläschchen.
    Ich reagierte genau wie alle anderen. Nach drei Sekunden wußte ich nicht mehr, wo und warum ich hier war, und war mir auch nicht mehr sicher, wer ich eigentlich war. Ich konnte nicht mehr geradeaus gehen. Bei dem Versuch schlug ich einen Haken nach links – direkt in einen Stapel mit Kisten. Sie waren leer. Ich ging weiter. Der ganze Stapel stürzte über mir zusammen.
    Das war eine Nummer, über die sich normalerweise Enkelkinder freuen.
    Ich bekämpfte die Kisten, aber sie waren zu schnell. Also gab ich auf, ließ ihnen ihren Willen und fügte mich in mein Schicksal.
    Ich hätte gern ein Nickerchen gemacht, aber da war ein Haufen Leute, der nach einem gewissen Garrett brüllte. Bei dem ganzen Lärm kriegte ich kein Auge zu.
    Irgend jemand zerrte mich aus dem Haufen. Zwei Schutzengel standen neben mir, und ein dritter ohrfeigte mich. Aber das half nicht besonders viel.
    Die beiden anderen fingen an, die Ganoven zu fesseln. Überall schwirrten Mädchen herum, die nach wertvollen und transportablen Dingen suchten. Endlich schaffte ich es, meine Zunge zu entknoten. »Maya.«
    Die Gören rannten rum und schrien laut: »Maya!«
    Irgendwer erzählte was von einem Kain, der sie für ihre Gefangenen fürstlich belohnen würde. Das waren offenbar die Guten. Aber was sie sagten, klang gar nicht gut.
    Plötzlich verdunstete der Nebel um mein Hirn. »Alles klar, Jungs. Ihr braucht mich nicht mehr festzuhalten.«
    »Was sollte diese Nummer, Garrett?« fuhr Kuddel mich an. »Wieso latschst du einfach hier rein, obwohl du wußtest, daß sie dir auflauern?«
    »Ich muß die Dinge in Bewegung bringen.« Ich wollte nicht zugeben, daß mich dieser Hinterhalt auch überrascht hatte. Außerdem hatte ich tatsächlich darauf gesetzt,

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