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Tempelhyänen

Tempelhyänen

Titel: Tempelhyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Vergangenheit und Gegenwart in den Schatten stellt. Die Kirche und die orthodoxen Sekten, die Hanitenkulte, die ganzen Splittergruppen und Minikonfessionen nähren diese Hoffnung. Aber sie haben sie mit soviel Mist zugeschüttet und in einigen besonders schweren Fällen weltlichen Versuchungen nachgegeben, die sich gegen diese Hoffnung wenden. So haben sie jeden Anspruch darauf verwirkt, uns in diese schöneren Zeiten zu führen.
    Maya schmiegte sich etwas dichter an mich, als wäre ihr in der abendlichen Brise etwas kühl. »Worüber denkst du nach, Garrett?«
    »Die Söhne Hammons als verantwortliche entropische Kraft sind der festen Überzeugung, daß unser eigentliches Ziel die Vergessenheit ist.«
    Sie lehnte sich zurück und sah mich an. »Willst du mich verarschen? Oder redest du einfach nur Schweinkram?«
    »Nein.« Ich versuchte, es ihr zu erklären. Nach einer Minute schmiegte sie sich wieder an mich, nahm meine Hände und legte ihre Wange auf meine Schulter. Sie grunzte an den richtigen Stellen, um mir zu zeigen, daß sie zuhörte. Wir gaben bestimmt ein rührendes Bild ab.
    »Wir sollten uns wieder auf das Geschäft konzentrieren«, sagte ich nach einer Weile. Ich jedenfalls mußte das dringend tun. Dieses kleine Miststück ging mir ganz schön unter die Haut. »Weißt du was über diese Gegend?«
    »Hier gibt’s ‘ne Menge Freaks.«
    Das brauchte sie mir nicht zu sagen. So schlecht sah ich nun auch wieder nicht.
    In sechs der Häuser ringsum wurden Liveshows veranstaltet. Andere waren das reinste Paradies für Leute, die besondere Dienste in Anspruch nehmen wollten. Einige schienen richtige Hotels zu sein. Und aus einem Haus wurde ich gar nicht schlau.
    Es hatte keinen Türsteher. Keine Reklame, keine Kunden oder Trauben von Leuten vor der Tür. Aber in der kurzen Zeit, in der wir hier saßen, waren fünf Männer und eine Frau hineingegangen. Vier waren wieder rausgekommen. Und nur einer hatte diese verstohlene Haltung gezeigt, die jemand hat, der etwas Perverses im Schilde führt. Diejenigen, die rausgekommen waren, hatten zufrieden und entspannt ausgesehen, erleichtert, aber nicht so, wie man es gewöhnlich nach Sex empfindet.
    »Was ist damit?« Ich deutete auf das Haus. »Kennst du es?«
    »Nein.«
    Jetzt war ich neugierig. Ein Lampenwächter kam auf uns zu und schob eine Karre mit Duftölen von Pfosten zu Pfosten. Er füllte das Öl ein und entzündete die bunten Lichter, die den Abenden im Pfuhl einen schmierigen Abklatsch vom Karneval verleihen. Als er an dem Pfosten am Ende der Bank stehenblieb, wollte ich ihm eine Frage über dieses Haus stellen, das mich so interessierte.
    Maya stieß mich in die Rippen. »Ich bin dran, schon vergessen?«
    Sie stand auf.
    Sie müssen es irgendwie mit der Muttermilch einsaugen. Ich habe noch keine Frau getroffen, die einem nicht einheizen konnte, wenn sie es wollte. Maya flüsterte. Die Augen des Lampenwächters glühten wie seine Laternen, ohne daß er dafür ein Streichholz gebraucht hätte. Er nickte. Sie strich ihm übers Herz und streichelte mit den Fingerspitzen sein Revers. Er grinste und sah zu dem Haus, das mir aufgefallen war. Dann sah er den taubstummen Koberer, der ihn mit seinen Blicken fast erdolchte.
    Dem Glühwurm verschlug es die Sprache, bevor er überhaupt ein Wort ausgesprochen hatte. Er sah noch blöder aus als der sprichwörtliche Ochs vorm Berg. »Ich werde langsam sauer«, sagte ich zu Maya. »Komm mit.«
    Ich stand auf, packte sie an der Hand und ging auf den Eingang des seltsamen Hauses zu.
    Der Koberer sah mich und verließ seinen Posten. Er hetzte die Straße hoch und stellte sich mir breitbeinig in den Weg. »Freundchen«, sagte ich. »Du gehst mir auf die Nerven. In ungefähr zwei Sekunden werde ich dir ein Bein brechen.«
    Er grinste mich an, als wartete er nur auf einen Versuch. »Garrett, paß auf.« Das war Maya.
    Ich sah mich um. Ein halbes Dutzend Eingeborene rückte an. Sie sahen aus, als hätten sie schon lange nicht mehr das Vergnügen gehabt, jemanden in den Boden zu stampfen. Aber meine Schutzengel tauchten in ihrem Rücken auf. Allen voran Eierkopf. Er allein hätte dieses Pack erledigen können. »Verpiß dich, Bruno«, riet ich dem Türsteher.
    »Du schreist ja geradezu danach«, antwortete er erfreut. »Greift ihn euch, Jungs.«
    Eierkopf knallte ein paar Köpfe zusammen. Kuddel beulte die anderen mit einer Keule ein. Der Türsteher bekam Augen wie Untertassen. »Gehst du jetzt aus dem Weg?« fragte ich.
    »Garrett,

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