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Tempelhyänen

Tempelhyänen

Titel: Tempelhyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Bestandteile, suchte nach irgendwas, selbst der kleinste Hinweis wäre … Naja, ich fand, was ich verdiente. Null. Nichts. Nada.
    Also mußte ich den mühsamen Weg gehen und Jill Craight jagen, bevor ich etwas losrütteln konnte.
    Hoffentlich hörte ich wenigstens eine Weile nichts von den Söhnen Hammons. Sie hatten ja mächtig einen aufs Dach gekriegt, und ich konnte mir nicht vorstellen, daß sie im Moment zu etwas anderem fähig waren, als sich zurückzuziehen, ihre Wunden zu lecken und sich neu zu formieren. Ich gönnte es den Bastarden, wenn sie genauso verwirrt waren wie wir.
    Ich machte mich aus dem Staub und ging in das Viertel, in dem laut Tey Koto Jill am wahrscheinlichsten aufzustöbern war.
     
    TunFaire ist mit einer Schuppenflechte aus Pickeln und Pusteln der Hölle und des Fegefeuers überzogen. Eltern verbieten ihren Töchtern, da rumzuhängen. Vermutlich hatte unser Oberboß überall seine Finger drin. Der schlimmste Eiterherd und der größte, der, in dem Kains Wort mehr gilt als das des Königs, ist der Pfuhl. Manchmal nennt man das Viertel auch ›Straße der Verdammten‹. Was auch immer man haben will, irgend jemand dort verkauft es. Und der Oberboß hält dabei die Hand auf.
    Für die, die da überleben müssen, ist es die Hölle auf Erden. Sie werden benutzt und mißbraucht, und in dem Moment, in dem sie ihre marktwirtschaftliche Rentabilität verlieren, werden sie gnadenlos auf den Müll geschmissen. Diejenigen, die niemals ganz unten waren und nie die Ticks und Verrücktheiten des Unterleibs der Gesellschaft erlebt haben, können sich nur schwer vorstellen, daß Menschen einander so übel ausnutzen können.
    Glaubt mir, da gibt’s Leute, die Hunderte von Menschen wegen ein bißchen Klimpergeld umgelegt haben und keine Sekunde in ihrem Leben Reue verspüren. Ich meine, jeder muß doch begreifen, daß er was Unrechtes tut, wenn er eine Zwölfjährige süchtig macht, damit sie sich für dreißig Taler am Tag flachlegt.
    Dort weiß man zwar, was ›Gegen die Gesetze der Menschheit‹ bedeutet, macht sich aber nichts daraus, gegen die Gesetze der Menschlichkeit zu verstoßen. Recht ist, was du durchsetzen kannst, und es ist nur so lange gültig, wie du es durchsetzt.
    Hier leben die Leute wirklich außerhalb der Gesellschaft, und hier findet man die leibhaftigen Butzemänner.
    Über diese üblen Straßen wandert nun ein einsamer Mensch, ein fahrender Ritter, der letzte ehrenwerte Mann, gebeugt zwar, doch nicht gebrochen von den Stürmen …
    O Junge! Wenn ich so weitermache, liegt eine strahlende Zukunft als Eckenprediger vor mir, einschließlich der eingeschlagenen Zähne, die so ein Job mit sich bringt.
    Die Leute wollen nicht hören, daß sie es richtig machen sollen. Sie wollen es nicht richtig machen. Sie wollen machen, was sie wollen – und wenn sie dann die Zeche zahlen müssen, jammern sie herum, es wäre nicht fair und es wäre alles nicht ihre Schuld und so weiter.
    Manchmal gehen mir meine Schwestern und Brüder ziemlich am Arsch vorbei. Das ist immer dann so, wenn ich gern die Hälfte von ihnen lebendig begraben würde.
    Normalerweise verfalle ich nicht oft auf diese Moralprediger-Masche, aber ein Besuch im Pfuhl setzt mir jedesmal zu.
    Vieles von dem, was da vorgeht, ist überflüssig. In manchen Fällen brauchen weder die Ausbeuter noch die Ausgebeuteten das zu tun, was sie tun, um zu überleben. TunFaire ist eine blühende Stadt. Wegen des Krieges mit den Venageti und den Erfolgen der Karentiner gibt es für jeden, der will, reichlich Arbeit. Ehrliche Jobs werden wie warme Semmeln angeboten, bis nichtmenschliche Einwanderer kommen und sie annehmen.
    Vor einem Jahrhundert gab es Nichtmenschen noch in Freakshows als Absonderlichkeiten. Sie waren selten anzutreffen und mehr Legende als Realität. Jetzt machen sie fast die Hälfte der Bevölkerung aus, und die Rassen sind unentwirrbar miteinander vermischt. Wenn ihr richtige Unruhen erleben wollt, dann wartet, bis der Krieg zu Ende ist, die Armeen aufgelöst werden und die ganzen Jobs, die durch den Krieg erst entstanden sind, verschwinden.
    Jedenfalls glaube ich, daß viele, die hier im Pfuhl sind, eine Wahl hätten, so brutal und gemein und boshaft und gedemütigt ihre Bewohner auch sein mögen.
    »Garrett.«
    Ich muß ungefähr einen Meter hochgesprungen sein, weil mein Selbsterhaltungstrieb offenbar schon den Winterschlaf angetreten hatte. Als ich wieder auf dem Boden landete, war ich so sehr auf Ärger eingestellt, daß ich am

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