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Tempelhyänen

Tempelhyänen

Titel: Tempelhyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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hör auf mit dem Scheiß«, sagte Eierkopf. »Du verursachst noch einen Aufruhr.«
    Dem Türsteher fielen die Untertassen fast aus dem Kopf. Ihn beschlich eine unheilvolle Ahnung. »Sie sind der Garrett, der für Kain arbeitet?« Er trat zur Seite. »Warum sagen Sie das nicht gleich?«
    »Ja, Garrett«, polterte Eierkopf. »Warum sagst du das nicht gleich?«
    »Weil es mir egal ist, was Kain behauptet. Ich arbeite nicht für ihn. Ich arbeite für mich.« Ich mußte diesen Punkt um meines eigenen Seelenfriedens willen klarstellen.
    »Verstehen Sie mich richtig«, beeilte sich der Türsteher zu versichern. »Ich wußte nicht, daß Sie für Kain arbeiten. Wir haben hier alle möglichen Sorten von Typen. Ich hätte Ihnen keine Schwierigkeiten gemacht, wenn Sie es mir gesagt hätten.«
    Es würde ein langer Kampf werden, diesen Makel loszuwerden. »Hör zu, Bruno, ich will nur da reingehen und nachsehen, was es da gibt.«
    »Sie haben nach dieser blonden Nutte gefragt. Was wollen Sie wissen? Wenn ich Ihnen helfen kann …?«
    Eierkopf sagte gleichzeitig: »Ich bin hergekommen, um dir auszurichten, daß Morpheus Neuigkeiten für dich hat.«
    »Schön für Morpheus. Wenn ihr mich jetzt alle entschuldigen würdet …?« Ich schob an dem Türsteher vorbei und ging rein. Maya klebte an meinen Hacken und hielt die Klappe. Das war auch besser für sie.

 
38. Kapitel
     
    Die Tür war offen. Vielleicht konnte man sie auch gar nicht abschließen. Sie war samt Rahmen abgesackt. Drinnen saß ein dürrer, alter Mann in einem wackligen Stuhl und schob Scheite in einen Ofen. Es war schon heiß genug, um Steaks zu braten, aber er meckerte immer noch über die Kälte. Er war ein einziger, riesiger Leberfleck. »Legen Sie’s auf die Theke«, sagte er, ohne sich erst umzudrehen.
    »Was?«
    Jetzt sah er hoch. Erst blickte er mich an, dann Maya. Seine weißen, buschigen Augenbrauen schienen ein Eigenleben zu führen, wie zwei fette Maden. »Sind Sie zusammen?«
    »Ja.«
    »Na gut, von mir aus. Ich muß kassieren. Sechs Taler in Silber. Ihr erstes Mal? Nehmen Sie irgendeine Kabine mit offenem Vorhang. Wenn Ihnen das, was Sie sehen, nicht gefällt, können Sie einmal durchs ganze Haus gehen. Wenn Sie immer noch nicht zufrieden sind, kostet jeder weitere Versuch einen Taler, bis Sie vor Freude glühen.«
    Ich legte das Geld hin. Er widmete sich wieder dem Feuer. Maya sah mich verwirrt an. Ich zuckte mit den Schultern und ging zu einer Tür mit einem Vorhang davor.
    Dahinter war ein langer Flur. Zu jeder Seite gingen ein halbes Dutzend, mit Vorhängen versehene Alkoven ab. Bei vieren waren die Vorhänge zugezogen. Wo sie offen waren, sahen wir nichts weiter als einen Stuhl und einen Tisch, der vor einer Glaswand stand. Hinter dem Glas war es einfach nur dunkel.
    »Was ist das hier, Garrett?«
    »Wenn man fragen muß, gehört man wohl nicht hierher.« Ich führte sie in den nächstgelegenen freien Raum und zog den Vorhang vor. Die Zelle war etwa einsfünfzig breit, zwei Meter lang, und nachdem der Vorhang geschlossen war, wurde es drinnen sehr dunkel. Ich tastete nach etwas, was wie eine Klingelkordel aussah, und zog kräftig daran. Irgendwo über mir klingelte ein Glöckchen. Auf der anderen Seite des Glases leuchtete ein Licht auf.
    Eine sehr gut gekleidete und unglaublich schöne Frau kam eine Wendeltreppe herunter. Der Raum hinter der Glasscheibe war ungefähr zweifünfzig an dreifünfzig. Er sah aus wie das Schlafzimmer einer Lady aus der Oberstadt. Es war offensichtlich nachgemacht, aber perfekt bis ins letzte Detail.
    »Garrett«, flüsterte Maya. »Die Frau ist nicht menschlich. Sie ist elfisch. Eine reinrassige, blaublütige Elfenfrau.«
    Ich sah es, aber ich konnte es nicht glauben. Wer hatte jemals von einer reinrassigen Elfenhure gehört? Aber Maya hatte recht. Sie war elfisch und so schön, daß mir die Augen weh taten.
    Sie zog sich aus, als bemerkte sie nicht, daß sie beobachtet wurde. Sie zog einen Stuhl an einen Tisch, der von der anderen Seite an der Glasscheibe stand. Dann setzte sie sich in ihrer Unterwäsche hin. Langsam begann sie, ihr Make-up zu entfernen. Das Glas mußte auf ihrer Seite ein Spiegel sein.
    Maya zwickte mich. »Hör auf zu keuchen. Das Glas beschlägt schon.«
    Die Elfenfrau hatte etwas gehört und neigte fragend den Kopf. »Ist da jemand?« fragte sie.
    Mit ihrer Stimme hätte sie jeden Mann dazu bringen können, einen Mord zu begehen. Auf jeden Fall verkaufte sie damit kein Hundefutter. Ich sehe mich

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