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Tempelhyänen

Tempelhyänen

Titel: Tempelhyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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gern als kaltschnäuzigen Zyniker, aber ich konnte mir dieses silberhelle Flüstern ohne weiteres auf meinem Kopfkissen vorstellen. Dafür würde ich mit einem kalten Lächeln durch die Hölle gehen.
    Sie stand auf und legte eine weitere Schicht Kleidung ab.
    »Ich werde mich hüten zu fragen, was die hat, was ich nicht habe«, sagte Maya. Sie klang beeindruckt.
    Ich war versteinert.
    »Ist da jemand?« fragte sie erneut.
    Ich streckte die Hand aus und berührte das Glas. Ein klangdurchlässiges Glas, das nur von einer Seite durchsichtig war? Jemand hatte nicht zu knapp Taler für eine sehr spezialisierte Designzauberei ausgegeben. Und ich begriff seine Genialität. Dieses mondäne Stück Voyeurismus und Trug war hundertmal so erotisch wie irgendeine derbe Nummer auf der Bühne, wo es Frauen miteinander treiben, oder mit Nichtmenschen, mit Affen oder sogar Zebras. Und der Hauptgrund war das Naturtalent dieser Frau hinter dem Glas. Sie verwandelte jede Bewegung in etwas, was einer glühenden Fantasie entstiegen zu sein schien.
    Sie berührte das Glas an der Stelle, wo meine Fingerspitzen ruhten. »Schon gut. Sie brauchen nicht zu reden, wenn Sie nicht wollen.« Meine Finger fühlten sich an, als betatschte ich einen Hochleistungsgrill.
    Ich wollte sie. Ich brauchte sie. Ich liebte sie. Und ich war genauso sprachlos wie ein Zwölfjähriger, der etwas gegen eine Frau in Mayas Alter im Schilde führt.
    Ich riß meine Hand weg.
    Was sollte ich tun?
    »Wer bist du?« sprang Maya mir zu Hilfe. Wer war ich?
    »Ich bin, was immer ich für euch sein soll.« Die Anwesenheit einer Frau überraschte sie offenbar nicht. »Ich bin, was ihr wollt. Das Produkt Eurer Fantasien.«
    Jajaja. Oh ja!
    Sie fing an, ihr letztes Kleidungsstück auszuziehen.
    Ich drehte mich um. Das hielt ich nicht aus, nicht in Mayas Gegenwart.
    Ob man eine Droge in der Luft zerstäubt hatte? Vielleicht war auch eine subtile Zauberei am Werk, die den normalen Zauber einer schönen Frau, die sich auszieht, noch verstärkte.
    Ich wußte jetzt, was für eine Art Schauspielerin Jill war. Sie paßte hier perfekt rein. Sie hatte das Aussehen, den Stil, und sie konnte diese Hitze verströmen, wenn sie wollte. Man mußte sie nur in eines der Zimmer setzen, dann konnte sie einen verhexen.
    Ich legte Maya eine Hand auf die Schulter. »Ich überprüfe die anderen Kabinen«, flüsterte ich.
    Sie nickte.
    Als ich rausging, waren nur noch zwei Vorhänge zugezogen. Ein Mann machte sich gerade dünne. Ich ging schnell den Flur rauf und runter. In vier der leeren Kabinen hing ein Schild, auf dem stand, daß niemand kommen würde, wenn man klingelte. Ich vermutete, daß hier vierundzwanzig Stunden geöffnet war, und jede Frau nur eine Szenerie beschickte. Die meisten würden jetzt vermutlich ihre Schicht antreten, denn allmählich ging es auf die Rush-hour zu.
    Ich klingelte und bekam eine Rothaarige zu sehen, die mich ein bißchen an Tinnie erinnerte. Aber sie war nicht Jill Craight. Ich ging raus, bevor auch sie mich verzauberte.
    Der alte Mann stand im Flur. Er sah mich fragend an. Ich drückte ihm die Münzen in die Hand. »Ich nehme die ganze Tour.«
    »Bedienen Sie sich.« Ein Veteran im Pfuhl. Für ihn gab es keine Überraschungen mehr. Ihm war wurscht, was ich tat. Solange ich löhnte.
    Jede Frau war so schön wie die davor, aber keine war Jill. Ich wartete sogar, bis die beiden aus den besetzten Kabinen kamen. Eine der Ladies war nicht Jill, und die andere schob ihr Schild raus: Schalter nicht besetzt.
    Sieben von zwölf Möglichkeiten hatte ich ausgeschlossen. Blieben fünf. Sollte ich den alten Mann bearbeiten? Ich ließ die Idee fallen. Ich würde mich auf ihn setzen müssen, wenn ich ihn davon abhalten wollte, Jill zu warnen, daß jemand Fragen stellte. Ich wußte, wo ich suchen mußte. Ich mußte nur so oft wiederkommen, bis ich alle gesehen hatte.
    Ich kehrte zur ersten Kabine zurück. Maya und die Elfenfrau plauderten wie Schwestern miteinander. Die Frau hatte ihre Kleider wieder an. Sehr gut. Es gibt Grenzen für das, was ein Mann ertragen kann.
    Maya vergewisserte sich, daß ich es war. »Ich bin fast fertig. Die Zeit ist sowieso vorbei.«
    Sie tauschten einige Höflichkeiten aus, die in mir den Verdacht weckten, daß ich sie bei Frauengesprächen gestört hatte. Maya stand auf und beugte sich zu mir. »Du mußt Trinkgeld dalassen«, flüsterte sie. »So macht sie ihr Geld. Der alte Mann behält, was er bekommt.«
    Bis auf den Anteil für den Oberboß

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