Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Temptation 2: Weil ich dich begehre (German Edition)

Temptation 2: Weil ich dich begehre (German Edition)

Titel: Temptation 2: Weil ich dich begehre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery
Vom Netzwerk:
werde es auch nicht zulassen. So bin ich nun mal.«
    »Wieso machst du dir die Mühe, mir all das zu erzählen? Wieso bist du heute Abend überhaupt hergekommen?«
    Seine Züge verhärteten sich, als liege ihm eine bittere Erwiderung auf der Zunge. »Weil ich nicht anders konnte.«
    Einen Moment lang wusste sie nicht, was sie darauf erwidern sollte, doch dann kehrte die Erinnerung an die Demütigung ihrer letzten Begegnung zurück und ernüchterte sie mit einem Schlag. »Wenn du dich nicht von mir fernhalten kannst, musst du dir entweder eine andere Künstlerin für das Bild oder ein anderes Atelier für mich suchen.«
    »Francesca, lass mich nicht noch einmal stehen«, stieß er barsch hervor. Wieder drohten ihre Beine, ihren Dienst zu versagen.
    Nur unter Aufbietung all ihrer Willenskraft gelang es ihr, den Raum zu verlassen.
    Die Leere brannte zwar noch immer in ihrem Herzen, aber mittlerweile gelang es ihr zumindest, das Gefühl zu verdrängen – in den hintersten Winkel ihres Bewusstseins. Am schlimmsten war es, wenn das Telefon klingelte und sie Ians Nummer auf dem Display sah. Sie konnte nicht beschreiben, wie schwer es ihr fiel, die Anrufe zu ignorieren.
    Es war zwei Uhr an einem Samstagabend. Sie war bei ihrer Schicht im High Jinks und so beschäftigt, dass ihr keine Zeit blieb, um an Ian, das Gemälde oder ihren Kummer zu denken. Das High Jinks war die bevorzugte letzte Station der vielen jungen Leute auf ihrem Zug durch die Kneipen von Wicker Park und Bucktown. Während die Mehrzahl der Bars zwischen zwei und vier Uhr früh schloss, diente das High Jinks samstags bis fünf Uhr früh selbst den leidenschaftlichsten Nachtschwärmern noch als Anlaufstelle auf dem Nachhauseweg. Die Samstagsschichten waren die anstrengendsten und stellten Francescas Geduld auf eine harte Probe, trotzdem versuchte sie, möglichst viele davon zu ergattern, da das Trinkgeld üblicherweise dreimal so hoch war wie unter der Woche.
    Sie stellte ihr Tablett an der Kellnerstation ab und rief Sheldon, der an diesem Abend an der Bar Dienst hatte, ihre Bestellung zu. Sheldon war ein Typ mittleren Alters, der häufig miesepetrig, gelegentlich aber auch ein echter Goldschatz sein konnte.
    »Du musst Andy sagen, dass er keinen mehr reinlassen soll«, rief sie über die hämmernden Bässe und das ohrenbetäubende Stimmengewirr hinweg. »Wir sind voll bis unters Dach.«
    Sie nippte an ihrem Mineralwasser, als Sheldon sie zu sich herüberwinkte. »Du musst kurz rüber zum Laden an die Ecke und so viel Zitronensaft kaufen, wie du kriegen kannst«, schrie er. »Mardock, dieser Idiot, hat vergessen, ihn auf die Liste zu schreiben, und hier kommt eine Sidecar-Bestellung nach der anderen herein.«
    Sie seufzte. Ihre Füße brachten sie jetzt schon um, und die Vorstellung, die fünf Blocks bis zum Laden zu gehen, der die ganze Nacht geöffnet hatte, war alles andere als verlockend. Andererseits wäre es vielleicht ganz angenehm, ihrer Lunge etwas frische Herbstluft und ihren Trommelfellen eine kleine Pause zu gönnen.
    Sie nickte und nahm ihre Schürze ab. »Sag Cara, sie soll meinen Bereich übernehmen, okay?«, rief sie.
    Sheldon nickte und nahm einen Zwanziger aus der Kasse.
    Im Regal im Laden an der Ecke standen mickrige vier Flaschen Zitronensaft. Der schlaftrunkene Kassierer schlurfte auf ihre Bitte hin langsam in den Lagerraum, wo er noch eine weitere Flasche aufstöberte. Auf dem Rückweg zum High Jinks bemerkte sie, dass sich jede Menge Leute auf dem Bürgersteig befanden, die sich offenbar auf den Weg zu ihren Autos oder der Haltestelle des Nachtbusses machten. Wo kommen die denn alle her?, fragte sie sich, als sie in die Straße bog, in der sich das High Jinks befand, und blieb stehen, als sie ein Dutzend weiterer Gäste aus der Bar treten und die schwere Holztür hinter sich zuschlagen sah.
    »Was ist denn hier los?«, fragte sie ein vorbeikommendes Trio.
    »Im Lagerraum gab’s ein Feuer«, antwortete einer der Männer, dessen säuerlicher Tonfall keinen Zweifel daran ließ, dass er alles andere als begeistert über das abrupte Ende seiner samstäglichen Kneipentour war.
    »Was?«, rief Francesca, doch die Männer schoben sich ohne weitere Erklärung an ihr vorbei und setzten ihren Weg fort. Besorgt lief sie zum Eingang, doch es roch weder nach Rauch, noch waren Feuerwehrsirenen zu hören. Auch von Andy, dem Türsteher, war weit und breit nichts zu sehen, als sie die Tür öffnete und eintrat.
    Es war überhaupt niemand da.
    Sie blieb

Weitere Kostenlose Bücher