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Temptation 2: Weil ich dich begehre (German Edition)

Temptation 2: Weil ich dich begehre (German Edition)

Titel: Temptation 2: Weil ich dich begehre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery
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Hand.
    »Würden Sie sich eine Weile zu mir setzen, während ich warte?«, fragte er.
    Ians Absicht, sich hier häuslich einzurichten, schien Davie ein wenig zu verblüffen, doch er war zu höflich, um Einwände zu erheben, also nahm er ihm gegenüber Platz.
    »Ich verstehe ja, warum sie mir böse ist«, sagte Ian, schlug die Beine übereinander und griff wieder nach dem Katalog.
    »Sie ist nicht böse.«
    Ian hob den Kopf.
    »Vielmehr schäumt sie vor Wut. Und sie ist verletzt. So verletzt, wie ich sie noch nie erlebt habe.«
    Ian hielt inne und wartete darauf, dass der brennende Schmerz nachließ, den Davies Worte in ihm ausgelöst hatten. Sekundenlang herrschte Schweigen im Raum.
    »Ich habe sie in einer höchst ungebührlichen Art und Weise behandelt. Das hätte ich nicht tun dürfen«, erklärte Ian schließlich.
    »Wenn das so ist, sollten Sie sich schämen.« Ein Anflug von Verärgerung schwang in Davies ansonsten ruhiger Stimme mit. Ian fiel wieder ein, dass er ihm und Francescas anderen Mitbewohnern im Tattoostudio etwas ganz Ähnliches an den Kopf geworfen hatte.
    »Das tue ich auch«, erwiderte er und schloss für einen Moment die Augen, als ihm die Erinnerung an Francesca – an das seidige, rotgoldene Haar zwischen ihren sahnig weißen Beinen, an die dicken, rosigen Schamlippen und die engste Vagina, die er je berührt hatte – wieder in den Sinn kam und immer lebendiger wurde, je verzweifelter er versuchte, sie aus seinem Gedächtnis zu verbannen. Er erinnerte sich daran, wie er sie geschlagen hatte, an den Genuss, den es ihm bereitet hatte … ebenso wie ihr. »Leider«, fuhr er fort, »war meine Scham nicht groß genug, um mich daran zu hindern hierherzukommen. Inzwischen habe ich Zweifel, dass etwas groß genug dafür sein könnte.«
    Davie blickte ihn bestürzt an, räusperte sich und stand auf.
    »Vielleicht sollte ich ja noch einmal zu Francesca gehen und nachsehen, wie sie mit dem … Projekt vorankommt, an dem sie gerade arbeitet.«
    »Die Mühe können Sie sich sparen. Sie ist nicht mehr hier«, murmelte Ian.
    Davie starrte ihn verblüfft an. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Wenn ich mich nicht irre, hat sie sich vor zwanzig Sekunden zur Hintertür hinausgeschlichen«, antwortete Ian und blätterte müßig in dem Katalog.
    »Ist das Ihrer?«, fragte er und hielt ihn in die Höhe, während Davie sich noch immer von seinem Schock erholte.
    Davie nickte.
    »Ich habe gesehen, auf welcher Seite er aufgeschlagen war. Wann hat Francesca das gemalt?«
    Davie schien aus seiner Erstarrung zu erwachen und blinzelte. »Vor etwa zwei Jahren. Ich habe es letztes Jahr in meiner Galerie verkauft und mich sehr gefreut, dass es wieder auf dem Markt ist und jetzt bei dieser Auflösungsauktion unter den Hammer kommen soll. Ich würde es gern zurückkaufen, einen angemessenen Preis dafür erzielen und den Differenzbetrag Francesca auszahlen.« Er runzelte die Stirn. »Bevor wir uns kannten, musste sie etliche Bilder für einen Spottpreis verkaufen. Allein bei der Vorstellung, was ihr dabei durch die Lappen gegangen ist, wird mir ganz elend. Mag sein, dass ich nicht den Preis für ihre Arbeiten bekomme, den sie meiner Meinung nach verdienen würden, weil sie noch relativ unbekannt ist, aber mehr als ein Taschengeld hole ich trotzdem für sie heraus.« Er nickte in Richtung des Katalogs. »Dieses Bild kann ich ganz bestimmt für einen anständigen Preis verkaufen, wenn es mir gelingt, den Zuschlag dafür zu bekommen. Immerhin macht Francesca sich in Kunstkreisen allmählich einen Namen. Ich bin sicher, Ihre Ausschreibung und die daraus resultierende Öffentlichkeitswirkung haben eine Menge dazu beigetragen.«
    Ian erhob sich und knöpfte sein Jackett zu. »Ebenso wie Ihre Arbeit, daran besteht kein Zweifel. Sie sind ihr ein guter Freund. Würden Sie mir vielleicht Ihre Karte geben? Ich würde gern etwas mit Ihnen besprechen, muss aber dringend zu einem Meeting.«
    Im ersten Moment wirkte Davie unentschlossen, doch dann zog er seine Visitenkarte aus der Tasche und reichte sie Ian – mit der Miene eines Mannes, der sich der Beichte, die ihm später noch bevorstand, voll und ganz bewusst war.
    »Danke«, sagte Ian.
    »Francesca ist ein wunderbarer Mensch. Ich … ich glaube, es wäre das Beste, wenn Sie sich von ihr fernhielten.«
    Sekundenlang betrachtete Ian Davies bestürzte, doch zugleich entschlossene Miene, ehe Davie den Blick abwandte. Die sanften Augen von Francescas bestem Freund sahen offenkundig mehr, als

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