Temptation 2: Weil ich dich begehre (German Edition)
legte seinen Unterarm auf den Tisch. Er trug ein blaues Baumwollshirt mit kurzen Ärmeln. Keine Rolex. Sie erinnerte sich noch genau daran, wie sehr sie der Anblick seiner großen Hände und seiner muskulösen Unterarme bei ihrer ersten Begegnung erregt hatte. Und das tat er auch jetzt noch. Vielleicht sogar noch mehr, nun, da sie wusste, wozu diese Hände fähig waren.
»Ich habe das Gefühl, mein Verlangen nach dir ist so gewaltig, dass ich ein Stück von meiner Seele aufgebe. Vielleicht habe ich es auch schon getan, indem ich heute Abend hierhergekommen bin«, erklärte er voller Eindringlichkeit. »Und ich bin mir darüber bewusst, dass ich dir ein Stück von deiner Seele wegnehme.«
»Du weißt rein gar nichts«, gab sie zurück, obwohl sie fürchtete, dass er recht hatte. »Was macht dich so sicher, dass du mir wehtun wirst?«
»Eine Vielzahl von Gründen«, antwortete er mit einer derartigen Überzeugung, dass ihr das Herz blutete. »Ich habe dir schon einmal erklärt, dass ich ein absoluter Kontrollfreak bin. Wusstest du, dass man mir den Job als CEO angeboten hat, als ich mit Noble Technology Worldwide an die Börse gegangen bin?«, fragte er. »Das Angebot war äußerst verlockend, trotzdem habe ich abgelehnt. Soll ich dir verraten, warum?«
»Weil du die Vorstellung nicht ertragen hast, dass dir ein Aufsichtsrat in deine Entscheidungen hineinreden könnte?«, erwiderte sie ärgerlich. »Du musst immer und über alles die Kontrolle haben, stimmt’s?«
»Genau. Du verstehst mich besser, als mir bewusst war.« Wieso war sein Lächeln bitter und amüsiert zugleich? »Ich werde dir noch etwas verraten. Ich war schon einmal mit einer Jungfrau zusammen. Sie wurde schwanger, und ich habe sie geheiratet. Das Ganze endete in einer absoluten Katastrophe. Sie konnte mit meinem Kontrollbedürfnis nicht umgehen, und ich rede hier nicht nur vom Schlafzimmer, obwohl es dort auch ziemlich schlimm war. Für sie war ich der Inbegriff der Perversion.«
Sie sah ihn erstaunt an. Sein eindringlicher, fast zorniger Blick ließ wenig Zweifel daran, dass er die Wahrheit sagte.
»Was ist aus dem Baby geworden?«, fragte sie.
»Elizabeth hat es verloren. Und das sei allein meine Schuld, sagt sie.«
Sie registrierte die Verachtung in seiner Stimme, zugleich jedoch lag eine Spur Angst in seinem Blick. Er war ziemlich sicher, dass Elizabeths Behauptung nicht stimmte. Trotzdem … der Keim des Zweifels blieb.
»Am Ende hatte meine Frau Angst vor mir. Ich glaube, für sie war ich die Personifizierung des Teufels. Vielleicht hatte sie mit dieser Einschätzung nicht ganz unrecht. Aber in erster Linie war ich ein Idiot. Ein zweiundzwanzigjähriger Idiot.«
»Und ich bin eine dreiundzwanzigjährige Idiotin«, sagte sie.
Seine Miene wurde ausdruckslos. Sie sah ihm an, dass er nicht ganz verstand, was sie damit andeuten wollte. Ihr Instinkt ließ sie ahnen, was er gleich sagen würde, und mit einem überwältigenden Gefühl der Resignation wurde ihr bewusst, was sie darauf antworten würde.
Seine Züge verhärteten sich. »Nur um eines klar und deutlich zu sagen: Ich will dich sexuell besitzen. Ganz und gar. Zu meinen Bedingungen. Lust und Erfahrung, diese beiden Dinge kann ich dir bieten. Sonst nichts. Abgesehen davon habe ich nichts anzubieten .«
Sie schluckte mühsam. Genau diese Worte hatte sie herbeigesehnt und zugleich gefürchtet. »Das klingt fast, als würdest du mich nur wollen, damitdu mich endlich abhaken kannst.«
»Vielleicht ist es ja so.«
»Das ist nicht gerade schmeichelhaft, Ian.« Ihre Stimme klang verärgert, obwohl sie in Wahrheit zutiefst gekränkt war.
»Ich bin nicht hergekommen, um dir zu schmeicheln. Ich werde dafür sorgen, dass diese Erfahrung so erfüllend und bereichernd wie möglich wird, aber ich mache keine falschen Versprechungen. Dafür habe ich zu großen Respekt vor dir«, fügte er halblaut hinzu.
»Und dieses Abenteuer wird genau dann enden, wenn du bekommen hast, was du wolltest?«
»Ja. Oder du, natürlich.«
»Und wann wird das sein? Nach einer Nacht? Nach zwei Nächten?«
Er lächelte grimmig. »Ich glaube fast, es wird länger dauern, dich aus dem Kopf zu bekommen. Sogar sehr viel länger. Wie lange genau, kann ich dir allerdings nicht sagen. Verstehst du, was ich dir erklären will?«
Ihr Herz drohte zu zerspringen. Das Ganze war ein Fehler, das wusste sie ganz genau. Und trotzdem …
»Ja«, sagte sie und spürte, wie ihr Brustkorb mit jedem wilden Schlag ihres Herzens
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