Temptation 2: Weil ich dich begehre (German Edition)
enger wurde.
»Du bist also einverstanden?«
»Ja.« Was zum Teufel tat sie hier?
»Sieh mich an, Francesca.«
Sie gehorchte. Sein Blick schweifte über ihren trotzig geneigten Kopf und heftete sich suchend auf ihre Augen. »Ich habe dich schon einmal davor gewarnt, dich von deiner Wut zu einer Unüberlegtheit verleiten zu lassen«, sagte er leise.
Diese Bemerkung ärgerte sie mehr als alles andere.
»Wenn du glaubst, ich sei zu unreif, um eine kluge Entscheidung zu treffen, hättest du mich gar nicht erst fragen sollen«, herrschte sie ihn an. »Ich habe dir meine Antwort gegeben. Was du damit anfängst, ist dein Problem. Also, ja «, wiederholte sie.
Er schloss die Augen.
»Gut«, erwiderte er nach einem kurzen Moment, scheinbar völlig ruhig und gelassen, als hätte sie sich den Konflikt in seinem Inneren nur eingebildet. »Dann sind wir uns also einig. Ich habe am Montagmorgen einen wichtigen Termin in Paris, den ich nicht verschieben kann, und muss morgen früh los.«
»Okay«, antwortete sie, unsicher, was dieser abrupte Themenwechsel zu bedeuten hatte. »Dann … sehe ich dich, wenn du zurück bist?«
»Nein.« Er erhob sich. »Nun, wo die Entscheidung gefallen ist, kann ich nicht länger warten. Ich will, dass du mich begleitest. Kannst du dich für ein paar Tage loseisen?«
War das sein Ernst?
»Ich … ich denke schon. Ich habe am Montag keine Vorlesung, sondern erst am Dienstag. Aber ich glaube, ich könnte ausnahmsweise einmal schwänzen.«
»Gut. Ich hole dich morgen früh um sieben zu Hause ab.«
»Was soll ich mitnehmen?«
»Deinen Pass. Du hast doch einen, oder?«
Sie nickte. »Ich habe im zweiten Studienjahr ein paar Monate in Paris verbracht, deshalb ist er noch gültig.«
»Dann nur deinen Pass, für alles andere sorge ich.«
Einen Moment lang war sie sprachlos, doch dann gewann ihr Pragmatismus die Oberhand. »Könnten wir nicht vielleicht ein bisschen später los? Es ist schon fast drei Uhr früh?«
»Nein, es bleibt bei sieben Uhr. Ich habe Termine. Du kannst im Flugzeug schlafen. Ich muss sowieso während des Flugs arbeiten.« Sein Blick glitt über ihr Gesicht, als er aufstand, und seine Züge wurden eine Spur weicher. »Und das wirst du auch. Du siehst ziemlich müde aus.«
Ihr lag auf der Zunge, dass auch er reichlich mitgenommen wirkte, doch dann bemerkte sie, dass es nicht länger so war. Die Erschöpfung, die ihr zu Beginn ihres Gesprächs an ihm aufgefallen war, schien plötzlich verflogen zu sein …
Jetzt, wo er seinen Kopf durchgesetzt hatte.
»Komm her, bitte.«
Etwas an seinem leisen, autoritären Tonfall ließ ihren Atem stocken. Sie hatte sich gerade bereit erklärt, nicht länger vor ihm davonzulaufen. Und das wusste er auch. Wollte er nun die Macht unter Beweis stellen, die er über sie besaß?
Sie stand auf und ging langsam auf ihn zu. Er hob die Hand und vergrub die Finger in ihrem hochgesteckten Haar. In seinen engelsgleichen Augen glitzerte etwas, das sie nicht recht benennen konnte.
Er senkte den Kopf und strich mit den Lippen über ihren Mund. Behutsam biss er sie in die Unterlippe und schob seine Zunge in ihren Mund. Hitze strömte durch ihren Unterleib. O Gott. Das. Sie verstand. Diese Art von Verlangen ließ jeden Anflug von Vernunft dahinschmelzen. Sie stöhnte auf.
Als er sich wenig später von ihr löste, fühlte sich ihr Unterleib an, als sei er von flüssiger Lava erfüllt.
»Du musst wissen«, sagte er, dicht an ihren bebenden Lippen, »dass ich dem Ganzen ein Ende gemacht hätte, wenn ich es gekonnt hätte. Wir sehen uns in ein paar Stunden.«
Als die Tür schon längst hinter ihm ins Schloss gefallen war, stand sie immer noch atemlos da.
KAPITEL 6
Francesca legte sich zwar hin, doch ihre wachsende Anspannung machte jede Aussicht auf Schlaf unmöglich. Noch bevor der Wecker läutete, stand sie auf, kochte sich einen Kaffee, aß ein paar Löffel Müsli und ging unter die Dusche. Beim Anblick ihres geöffneten Kleiderschranks verließ sie der Mut. Was zog man für einen Wochenendtrip mit Ian Noble an?
Da ihre Garderobe beim besten Willen nichts Angemessenes hergab, entschied sie sich für ihre Lieblingsjeans, Stiefel, ein Tanktop und eine salbeigrüne Tunika, die ihrem Teint schmeichelte. Wenn sie schon nicht mit Eleganz aufwarten konnte, wollte sie sich zumindest wohlfühlen. Dafür gab sie sich etwas mehr Mühe mit ihrem Styling, glättete ihr Haar, was sie sonst nur sehr selten tat, und legte Wimperntusche und einen Hauch Lipgloss
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