Temptation 2: Weil ich dich begehre (German Edition)
auf. Achselzuckend warf sie einen letzten Blick in den Spiegel, dann verließ sie das Badezimmer.
Es würde genügen müssen.
Obwohl Ian gemeint hatte, sie brauche nichts mitzunehmen, packte sie frische Unterwäsche, ein paar Sachen zum Wechseln, ihre Sportkleidung, einen Kulturbeutel und ihren Pass in eine kleine Reisetasche, die sie neben ihre Handtasche in den Flur stellte. Dann betrat sie die Küche, wo Davie und Caden bereits am Frühstückstisch saßen. Im Gegensatz zu Caden war Davie Frühaufsteher, selbst sonntags, aber Francesca erinnerte sich, dass Caden am Wochenende ein wichtiges Projekt für die Arbeit zu erledigen hatte.
»Gut, dass ich euch noch sehe«, sagte sie und schenkte sich einen weiteren Kaffee ein, obwohl ihr klar war, dass sie ihn ohnehin nicht trinken würde – Ian würde in wenigen Minuten hier sein, und ihr war vor Aufregung bereits ein wenig flau im Magen. »Ich bin ein paar Tage weg.«
»Fährst du nach Ann Arbor?«, fragte Caden und versenkte seine Gabel in einer sirupgetränkten Waffel. Ihre Eltern lebten in Ann Arbor, Michigan.
»Nein«, antwortete sie, sorgsam darauf bedacht, Davies neugierigem Blick auszuweichen.
»Wohin dann?«, wollte er wissen.
»Äh … nach Paris.«
Caden hörte auf zu kauen und starrte sie verblüfft an. In diesem Moment klopfte es an die Tür. Sie stellte ihre Tasse so abrupt auf die Arbeitsplatte, dass der Kaffee überschwappte.
»Ich erkläre euch alles, wenn ich wieder da bin«, sagte sie beschwichtigend, tupfte sich mit einem Geschirrtuch den Arm ab und wandte sich zum Gehen.
Davie stand auf. »Fährst du mit Noble weg?«
»Ja«, antwortete Francesca und fragte sich, weshalb sie so ein schlechtes Gewissen hatte.
»Dann ruf mich so bald wie möglich an«, bat Davie.
»Mache ich. Morgen«, versprach sie.
Davies besorgte Miene war das Letzte, was sie sah, ehe sie die Küche verließ. Verdammt. Wenn Davie besorgt aussah, gab es normalerweise gute Gründe dafür.
Beging sie gerade einen der größten Fehler ihres Lebens?
Sie riss die Tür auf. Auf einen Schlag waren sämtliche Gedanken an Davie und die Frage nach Vernunft oder Wahnsinn vergessen. Ian stand in blauer Hose, weißem Hemd mit Button-down-Kragen und einer lässigen Kapuzenjacke auf der obersten Stufe – okay, er sah wieder einmal zum Anbeißen aus, aber immerhin trug er keinen seiner gewohnten Maßanzüge, neben denen ihr Outfit noch unangemessener gewirkt hätte.
»Fertig?«, fragte er und richtete seine blauen Augen auf sie.
Sie nickte und nahm ihre Sachen. »Ich wusste nicht, was ich anziehen soll«, gestand sie und zog die Tür hinter sich zu.
»Mach dir darüber keine Gedanken.« Er nahm ihr die Tasche ab und warf ihr einen Blick über die Schulter zu, als sie ihm die Treppe hinunterfolgte. »Du bist absolut perfekt.«
Die Hitze schoss ihr in die Wangen, und sie war heilfroh, dass er sich umdrehte. Er stellte sie seinem Chauffeur vor, Jacob Suarez, einem Mann mittleren Alters hispanischer Abstammung, der sie freundlich anlächelte und ihre Tasche im Kofferraum verstaute, während Ian ihr die Tür aufhielt.
Sie ließ sich auf den Sitz gleiten und sah sich in der luxuriösen, eleganten Limousine um. Am meisten beeindruckten sie die butterweiche Behaglichkeit der Sitze und der Geruch – eine Mischung aus Leder und nach Ians sauberer Würzigkeit. Der eingebaute Fernsehbildschirm war schwarz, doch auf dem Tisch zwischen den beiden Ledersitzen stand ein aufgeklappter Laptop. Aus den Surroundboxen drang leise klassische Musik: Bachs Brandenburgische Konzerte, wie sie nach einigen Takten erkannte. Die perfekte Wahl für Ian – sowohl der Mann als auch die Musik besaßen eine mathematische Präzision, vermischt mit gefühlvoller Intensität. Eine frisch geöffnete, gekühlte Flasche ihres Lieblingsmineralwassers stand auf dem Tischchen neben dem Computer.
Ian zog seine Jacke aus und nahm auf dem Sitz gegenüber von ihr Platz.
»Hast du geschlafen?«, fragte er, als sich die Limousine in Bewegung setzte.
»Ein bisschen«, log sie.
Er nickte und ließ den Blick über ihr Gesicht schweifen. »Du siehst sehr hübsch aus. Mir gefällt deine Frisur. Normalerweise trägst du dein Haar nicht so glatt, oder?«
Wieder spürte sie, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg. »Nein. Es ist ein ziemlicher Zeitaufwand.«
»Du hast sehr viel Haare«, fuhr er mit dem Anflug eines Lächelns fort. Vielleicht hatte er ja gemerkt, dass sie rot geworden war. »Das soll kein Vorwurf sein, keine
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