Temptation 2: Weil ich dich begehre (German Edition)
Gegensatz zu den meisten Frauen war Francesca nicht verrückt nach Schuhen – ihre Laufschuhe waren das teuerste und feudalste Kleidungsstück in ihrer Garderobe –, aber offenbar schlug doch das Herz einer Frau in ihrer Brust, denn sie konnte es kaum erwarten, diese Prachtstücke anzuprobieren. Ihr Blick fiel auf die Marke, und sie wurde blass. Höchstwahrscheinlich hatten sie mehr gekostet, als sie für drei Monate Miete bezahlen musste.
Mit einer Mischung aus Spannung und Argwohn öffnete sie die zweite Schachtel – die Perlen der doppelreihigen Kette und der schlichten Ohrstecker schimmerten kostbar auf dem schwarzen Samtbett. Beide Schmuckstücke verströmten die Aura dezenter Eleganz und Klasse.
Waren all die Sachen Teil ihrer Bezahlung, weil sie sich bereit erklärt hatte, für eine gewisse Zeit Ians sexuelles Eigentum zu sein? Der Gedanke beschwor eine leise Übelkeit in ihr herauf.
Sie stellte die Schatulle hin, ging ins Badezimmer und ließ die Decke, die sie um sich geschlungen hatte, auf den Boden fallen. Eine heiße Dusche würde ihr helfen, wieder auf den Boden der Tatsachen zu kommen und dieses Gefühl von Surrealität zu vertreiben, das sie ununterbrochen beschlich. Sie schlang sich ein Handtuch um den Kopf und trat unter den warmen Strahl.
Ein paar Minuten später kehrte sie ins Schlafzimmer zurück. Ihre Haut schimmerte von der herrlich duftenden Bodylotion, die sie im Badezimmer gefunden hatte. Noch immer hatte sie nicht entschieden, was sie mit all den teuren Sachen und dem Schmuck anstellen sollte.
»Wir landen in etwa einer Stunde. Wir hatten Glück – die Flugbedingungen waren ausgezeichnet«, drang eine Männerstimme aus dem Lautsprecher. Francesca fuhr vor Schreck zusammen. Erst dann dämmerte ihr, dass es sich um den Piloten handeln musste, der aus dem Cockpit sprach. Ihre Gedanken wanderten zu Ian, der im anderen Teil der Kabine saß und arbeitete.
Er würde von ihr erwarten, dass sie die Sachen trug, die er für sie gekauft hatte, und wäre bestimmt verärgert, wenn sie es nicht täte. Sie wollte sich nicht mit ihm streiten. Nicht heute Abend. Außerdem hatte sie sich doch auf dieses verrückte Abenteuer eingelassen, oder?
Hatte sie ihre Seele dem Teufel verkauft, nur um in den Genuss seiner Fähigkeiten als Liebhaber zu kommen?
Sie verwarf den melodramatischen Gedanken, trat vor die Schublade und nahm das Höschen heraus.
Zwanzig Minuten später kehrte sie in die Kabine zurück, zutiefst verlegen und in der festen Überzeugung, dass sie über kurz oder lang in den hohen Schuhen stolpern würde. Ian hob kurz den Kopf, wandte den Blick ab, nur um sie ein zweites Mal anzusehen. Seine Miene wurde ausdruckslos, als er sie von oben bis unten musterte.
»Ich … ich wusste nicht, was ich mit meinen Haaren machen soll«, stammelte sie. »Ich habe ein paar Plastikspangen dabei, aber sie schienen nicht …«
»Nein.« Er stand auf. Trotz der Absätze überragte er sie immer noch um mindestens zehn Zentimeter. Er streckte die Hand aus und vergrub sie in ihrem offenen Haar. Wenigstens hatte sie es heute Morgen geglättet, und es hatte nicht allzu sehr unter ihrem Nickerchen gelitten. Stattdessen wirkte es voll und üppig und stellte einen aufregenden Kontrast zu dem schwarzen Kleid darf, doch selbst Francesca, die von Mode keine Ahnung hatte, war bewusst, dass das Outfit nach einer etwas ausgefalleneren Frisur verlangte. »Wir werden morgen etwas Passendes besorgen, womit du es hochstecken kannst, aber heute Abend kannst du es offen tragen. Eine Krone der Schönheit und Pracht ist immer passend.«
Sie lächelte unsicher. Seine blauen Augen wanderten über ihre Brüste, ihre Taille und ihre Hüften. Sie spürte, wie sie rot wurde. Mit einer Mischung aus Entsetzen und Erregung hatte sie bemerkt, wie eng sich der dünne Strickstoff um ihre Figur schmiegte. Das Kleid verströmte eine Aura aufreizender Eleganz – oder würde es zumindest an einer anderen Frau tun, dachte sie, als sie furchtsam Ians Züge studierte.
Gefiel ihm, was er sah? Seine ernste Miene verriet nichts.
»Ich werde nichts von all dem behalten«, sagte sie leise. »Die Sachen sind viel zu teuer.«
»Ich habe dir doch gesagt, dass ich dir zwei Dinge bieten kann.«
»Ja … Lust und Erfahrung.«
»Mir bereitet es große Freude, deine Schönheit erblühen zu sehen. Und für dich ist die Kleidung ein Teil der Erfahrung, die du an meiner Seite machen wirst, Francesca.« Wieder wanderte sein Blick über ihren Körper,
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