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Temptation: Weil du mich verführst

Temptation: Weil du mich verführst

Titel: Temptation: Weil du mich verführst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery
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überhaupt?«, fragte Francesca, als sie Minuten später in der Limousine saßen und Jacob die dunkle, nahezu verwaiste rue du Faubourg Saint-Honoré entlangfuhr. Anders als auf der Fahrt vom Flughafen zum Restaurant, wo Ian neben ihr gesessen und ihre Hand gehalten hatte, hatte er nun auf dem Sitz gegenüber Platz genommen und blickte mit distanzierter, düsterer Miene aus dem Fenster.
    »Im Hotel George V., aber dorthin fahren wir jetzt noch nicht.«
    »Wohin dann?«
    Der Wagen drosselte sein Tempo, und Ian nickte in Richtung Fenster. Ihre Augen weiteten sich beim Anblick des riesigen, reich verzierten Gebäudes aus der Ära der zweiten französischen Republik, das den gesamten Häuserblock einnahm.
    »Ins Musée de St. Germain ?«, fragte sie. Sie kannte das Museum für antike griechische und italienische Kunst aus ihrer Zeit während des Studiums und wusste, dass es in einem der wenigen noch bestehenden Privatpalais in der Innenstadt untergebracht war.
    »Genau.«
    Das Lächeln erstarb auf ihren Zügen. »Ist das dein Ernst?«
    »Natürlich«, erwiderte er ruhig.
    »Ian, es ist nach Mitternacht. Das Museum hat längst geschlossen.«
    Jacob brachte die Limousine zum Stehen. Sekunden später klopfte er gegen die Scheibe und öffnete die Tür. Ian stieg aus, nahm ihre Hand, um ihr aus dem Wagen zu helfen, und lächelte beim Anblick ihrer zweifelnden Miene, als sie neben ihm auf der von Bäumen gesäumten, schwach erleuchteten Straße stand.
    »Keine Sorge, wir bleiben nicht lange. Ich will genauso schnell ins Hotel wie du. Noch mehr sogar«, fügte er halblaut hinzu, trat auf den Bürgersteig und vor eine halb unter einem steinernen Rundbogen verborgene Tür. Zu ihrer Verblüffung öffnete ein elegant aussehender Mann mit grau meliertem Haar, kaum dass Ian angeklopft hatte.
    »Mr Noble«, begrüßte er ihn mit einer Mischung aus Respekt und Herzlichkeit und ließ sie eintreten, ehe er die Tür hinter ihnen schloss und sich einer Tastatur zuwandte. Er gab ein paar Ziffern ein, worauf hörbar ein Schloss einrastete und das grüne Lämpchen einer Alarmanlage zu blinken begann.
    »Alain, ich kann Ihnen gar nicht genug für diesen ungewöhnlichen Gefallen danken«, erklärte Ian voller Wärme, als der Mann sich wieder umdrehte. Sie schüttelten einander die Hände, während Francesca sich zunächst verwirrt, dann jedoch mit wachsender Neugier in dem weißen, schwach erleuchteten Marmorsaal umsah. Dies war definitiv nicht der offizielle Eingang des Museums.
    »Ach, das ist doch kein Problem«, wiegelte der Mann mit gedämpfter Stimme ab, als befänden sie sich auf einer geheimen nächtlichen Mission.
    »Was macht Ihre Familie? Ich hoffe, Monsieur Garrond geht es gut«, erkundigte sich Ian.
    »Sehr gut, obwohl wir uns im Augenblick wie zwei heimatlose Katzen vorkommen, da unsere Wohnung einer umfassenden Renovierung unterzogen wird. Wir werden allmählich zu alt für diese Art von Störungen unseres Alltags, fürchte ich. Wie geht es Lord Stratham?«
    »Großmutter sagt, nach seiner Knieoperation sei er nur schwer zu ertragen, aber seine Dickköpfigkeit ist in diesem Fall ein echter Vorteil. Er erholt sich sehr gut.«
    Alain lachte leise. »Bitte richten Sie den beiden meine allerherzlichsten Grüße aus, wenn Sie sie das nächste Mal sehen.«
    »Das werde ich, aber wahrscheinlich sehen Sie sie sogar noch vor mir. Großmutter hat angekündigt, nächste Woche zur Eröffnung der Polygnotos-Ausstellung zu kommen.«
    »Das wäre eine echte Freude«, erklärte Alain strahlend. Sein höflich interessierter Blick heftete sich auf sie. Es war unübersehbar, dass sie einen Mann von großer Intelligenz und Neugier vor sich hatte.
    »Francesca Arno, dies ist Alain Laurent, der Direktor des St. Germain .«
    »Willkommen, Miss Arno«, begrüßte er sie und ergriff ihre Hand. »Mr Noble hat mir erzählt, Sie seien eine sehr talentierte Künstlerin.«
    Die Erkenntnis, dass Ian positiv über sie gesprochen hatte, erfüllte sie mit einem Gefühl der Wärme. »Danke. Meine Arbeit ist jedoch nichts im Vergleich zu dem, was Sie jeden Tag hier sehen. Ich war eine begeisterte Besucherin Ihres Museums, als ich zu Beginn meines Studiums für ein paar Monate in Paris war.«
    »Ein Ort der Inspiration und Zufluchtsstätte für jeden Liebhaber der Kunst und der Geschichte, nicht wahr?«, gab er lächelnd zurück. »Ich hoffe, das Exponat, das Ian Ihnen heute zeigen möchte, schenkt Ihnen seine ganz eigene Inspiration. Wir sind sehr stolz, es hier im

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