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Tenebra 2 - Dunkle Reise

Tenebra 2 - Dunkle Reise

Titel: Tenebra 2 - Dunkle Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Luckett
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bemerkt. Verwirrend.
    Genauso verwirrend glitt einen Augenblick später eine Steinplatte geräuschlos zur Seite. In dem sichtbar gewordenen Alkoven stand ein Tablett. Auf dem Tablett befanden sich drei zugedeckte Schüsseln aus Steingut, die leicht dampften. Arienne ging hin, schnüffelte daran und trug das Tablett zum Tisch. Die Steinplatte glitt wieder zu.
    »Es gibt Suppe«, sagte sie. Und so war es. Klare Suppe mit Quarkbrocken und Stücken von etwas wie Gemüse. Es schmeckte unbestimmt nach dem Meer, aber nicht fischig. Dazu gab es weißes und knuspriges Gebäck wie Waffeln, salzig und mit einem unbestimmten Nussgeschmack, sowie einfaches Wasser in einer Flasche.
    Draußen musste es Tag geworden sein, und dies würde das Frühstück sein. Ich war so erschöpft und müde, dass ich es nur mit einer Willensanstrengung hinunterbrachte. Ich wollte nichts als mich hinlegen und schlafen. Das sagte ich.
    »Kein Problem«, sagte Arienne, an einer Waffel knabbernd. »In dem anderen Raum wird es Schlafgelegenheiten geben.« Sie nickte zur entfernteren Tür. »Und ich habe das Gefühl, dass wir eine gute Weile werden warten müssen. Das Zeitgefühl ist immer schwierig, weil die Unterirdischen nicht nach Sonne und Mond und Sternen gehen, wie wir es tun, und ihre Ausdrücke und Bezeichnungen sind schwer zu verstehen, selbst für mich. Aber sie müssen jemanden holen, und ich glaube sie meinten, von weit her.«
    Also stellte ich meine Schüssel auf das Tablett zurück, hinkte durch den Raum und öffnete die angegebene Tür. Die Wachen – wenn es Wachen waren – nahmen keinerlei Notiz von mir. Drinnen war es dunkel, aber das durch die Türöffnung einfallende Licht zeigte einen kleinen Raum, wo drei Bündel auf dem Boden lagen. Ich musste eines davon hinaus ins Licht bringen, um den Knoten der Schnur zu öffnen, mit der es zusammengebunden war. Es war eine Rolle mit Bettzeug, dick und weich, wie eine Matratze mit eingenähter Decke und Kissen. Ich breitete es am Boden des kleinen Nebenraumes aus, legte mich darauf nieder und schlief ein, zu müde und weh, um mich um irgendetwas anderes zu kümmern.
    Es war die Notwendigkeit, die mich schließlich weckte. Silvus lag auf einem anderen Lager mir gegenüber, hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt und beobachtete mit scheinbarem Interesse die Decke. Ich fragte mich, ob er jemals schlief.
    »Ich habe diese Stunde als Morgen bestimmt«, sagte er, ohne den Blick von der Decke zu wenden. »Guten Morgen.«
    »Morgen«, erwiderte ich und überlegte, was es wirklich sein mochte, oben auf der Welt. »Gibt es ein Scheißhaus hier?«
    »Ja und nein. Es ist hinter dieser Wandverkleidung, die sich öffnet, wenn du den gelblichen Stift eindrückst. Aber es ist nicht… na, du wirst sehen.«
    Ich sah. Es war ein unterirdischer Wasserlauf, der raffiniert umgeleitet und ausgestattet war. Bei weitem sauberer und besser als alles, was ich kannte. Es gab auch ein aus dem anstehenden Fels gehauenes Becken mit eigenem Zuund Ablauf, das sich ständig wieder auffüllte. Ich wusch mich.
    »Als Gefängnis ist dies eine große Verbesserung«, sagte ich zu Silvus, als ich zurückkehrte.
    »Wahrhaftig. Aber es ist, wie du sagst, ein Gefängnis. Wir scheinen eine Zelle gegen eine andere vertauscht zu haben. Mit dem Unterschied, dass ich nicht die geringste Ahnung habe, wie wir aus dieser entkommen könnten. Wo es an die Oberfläche geht, wissen die Götter.«
    Ich blickte umher. Das Licht war wie zuvor, blassgrün. Ich wanderte hinaus, um mir seine Quelle anzusehen, die kugelförmige Lampe auf dem Tisch im äußeren Raum. Sie hatte die Größe einer gut gewachsenen Melone. Während ich sie betrachtete, kam Silvus zu mir heraus. »Wenn du mehr Licht willst, musst du sie schütteln – die Grenze ist ungefähr die Leuchtkraft einer guten Öllampe.« Ich hob die Kugel auf, ein wenig unruhig. Sie fühlte sich kühl an. »Sie enthält Insekten. Große Falter, besonders gezüchtet. Sie leuchten. Um die Leuchtkraft zu verringern, brauchst du sie nur in Ruhe zu lassen, und der Schein wird matter. Oder du wirfst ein Tuch darüber.«
    Als ich die Kugel bewegte, wurde sie gleich heller. Ich stellte sie wieder zurück.
    »Wo ist Arienne?«, fragte ich.
    »Hier«, antwortete sie. Es sah aus, als wäre sie aus der Wand getreten.
    »Gibt es noch mehr Räume?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Der Waschraum und der Abritt, das ist alles. Und der Versorgungsschacht.«
    »Es gibt auch einen Waschraum? Und einen

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