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Tenebra 2 - Dunkle Reise

Tenebra 2 - Dunkle Reise

Titel: Tenebra 2 - Dunkle Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Luckett
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wo Fragen gestellt werden.«
    Es klang beunruhigend. Ein besonderer Ort, wo Fragen gestellt wurden; ich fragte mich, ob die Fragesteller wie Georghe Barras sein würden, der alles über die einschlägigen Hilfsmittel zum Lockern schwerfälliger oder unwilliger Zungen wusste. Aber mir blieb kaum die Zeit, den Gedanken zu formulieren. Sechs bewaffnete Wächter betraten den Raum.
    Wir gingen ruhig und ohne Sträuben. Was blieb uns anderes übrig?
    Und es war wie vorher. Dunkel wie die Grube unter dem Palast des Erdkönigs, und die Richtung ein vollkommenes Geheimnis. Wenigstens dauerte es nicht so lang. Oder vielleicht kam es mir nur so vor, weil meine Schmerzen allmählich nachließen.
    Zum ersten Mal in dieser unterirdischen Welt stiegen wir Stufen hinauf. Am oberen Ende der Treppe folgte ein kurzer gerader Korridor, der höher und breiter als die üblichen Stollen schien. Doch die vollkommene Dunkelheit blieb, und außer meinem eigenen Atem und meinen Schritten konnte ich niemanden hören. Gleichwohl musste es hier Bewohner geben: die Luft roch verbrauchter.
    Schließlich wurde Halt gemacht, und vor uns erschien ein Spalt grünen Lichts. Er erweiterte sich und bildete die Öffnung zwischen zwei Türflügeln, die sich zu uns öffneten. Jenseits von ihnen lag ein Raum.
    Er war wie der vorherige, groß und niedrig und kahl.
    In ihm erwarteten uns drei Unterirdische. Sie waren wie die anderen, aber vielleicht von etwas dunklerer Farbe. Einer von ihnen hielt sich gebeugt, und als sie sich bewegten, geschah es mit der vorsichtigen Langsamkeit, die man mit dem Alter verbindet. Abgesehen davon war nichts an ihnen verschieden. Sie standen vor uns, zwei beisammen und einer ein wenig abseits. Der Letztere blickte mir in die Augen, und ich spürte, dass wir zu den entscheidenden Personen gekommen waren. Es waren die Ältesten. Die Wächter hielten an, als wir vier Schritte vor ihnen standen, und ich überlegte, ob ich mich verbeugen sollte.
    Silvus überlegte nicht. Er verbeugte sich, und ich folgte seinem Beispiel. Vielleicht nickten sie.
    Kaitief beobachtete sie aufmerksam. Er sprach, wartete ein paar Augenblicke in eisiger Stille, sprach dann wieder. Allmählich wurde mir klar, dass ich eine Seite eines Gesprächs hörte.
    »Eine hat die Kraft, gebrauchte sie aber nie zur Täuschung der Unterirdischen. Ein anderer hat sie, gebrauchte sie aber nie.«
    »Ich kann nicht für den Mann sprechen, der sie nie gebraucht hat. Für die Frau kann ich sprechen. Sie tat es früher nicht und wird es jetzt nicht tun.«
    »Mein Kopf darauf. Was den anderen betrifft… Sollte er sie gebrauchen…«
    »Ja. Wie ihr sagt.«
    Er wandte den Kopf und blickte zu einem der Wächter. Kühle, glatte und kräftige Hände ergriffen mich – und im gleichen Augenblick Arienne und Silvus. Jemand stieß mir in die Kniekehlen und ich kniete nieder, mehr plötzlich als anmutig. Arienne unterdrückte einen Aufschrei, dann starrte sie einem der drei mit entsetzt aufgerissenen Augen ins Gesicht.
    Kaitief beachtete sie nicht. Er zog sein Kurzschwert. »Sie sehen, ich bin menschlich genug, um die Barriere um meinen Geist zu haben. Ich kann nicht getäuscht oder irregeführt werden.« Er fasste Arienne ins Auge und sagte in beinahe freundlichem Ton: »Das Talent ist nutzlos für Sie.« Darauf trat er auf mich zu. »Dieser zuerst, denke ich.« Eine der Hände zog mir den Kopf für den tödlichen Streich in den Nacken.
    »Nein!«, protestierte Silvus. »Wir kamen in Frieden!«
    »Frieden, Ser de Castro?« Die Stimme war so kühl wie die Hände. »Wann hat es jemals Frieden zwischen uns gegeben? Jedes Mal wenn einer von Ihrer Art emporkommt, werden wir – das Korn zwischen den Mühlsteinen Ihres Ehrgeizes und für Ihre Interessen – zu Pulver gemahlen. Es ist besser, dieser Bedrohung rechtzeitig zu begegnen.« Er holte aus.
    »Dann töten Sie mich!«, rief Silvus in Verzweiflung. »Ich bin der mit dem Talent. Er kann Ihnen nicht schaden.«
    Keine Antwort. Mein Kopf war zurückgebogen wie der eines Schafes, das geschachtet wird. Ich konnte die Klinge nicht sehen. Arienne, Arienne, dachte ich, es wäre zu schön gewesen…
    »Arienne!« Silvus' verzweifelter Hilferuf blieb auch diesmal ohne Antwort.
    Aber dann ließ die Hand los, die mich bei den Haaren gepackt und mir den Kopf in den Nacken gezogen hatte, und als ich den Kopf gerade hielt, sah ich wieder die Klinge. Sie hing noch in Kaitiefs Hand, aber einer der Wächter hielt ihn am Handgelenk zurück. Der andere,

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