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Tenebra 3 - Dunkle Burg

Tenebra 3 - Dunkle Burg

Titel: Tenebra 3 - Dunkle Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Luckett
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ihnen.«
    Nun ja, das war eine Neuigkeit. Aber… »Wozu? Sind nicht all ihre Wege geheim?«
    »Nein. ›Geheime Wege‹ ist ein irreführender Begriff. Es sind Stollen, die nicht einmal den meisten Unterirdischen selbst bekannt sind. Es gibt verschiedene Grade von Geheimhaltung; einige sind nur ganz wenigen bekannt. Was eine Person nicht weiß, kann in ihrem Bewusstsein nicht gefunden werden, nicht einmal von einem Magier des Dunkels. Warum sie uns die geheimen Wege zeigen, erklärt sich daraus, dass einer von ihnen unter den Ausläufer des Berges führt, auf dem die Burg steht.«
    Ich starrte sie an. Das wurde immer seltsamer. »Also können Sie geradewegs nach Haus gehen.«
    Sie ergriff meine Hand. »Wir gehen zusammen nach Haus, Asta, wenn wir gehen, du und ich.« Sie zögerte. »Allerdings gibt es ein Problem…«
    Das ahnte ich. »Welches?«
    Sie blickte zu den Ältesten, die geduldig dabeistanden. »Der Stollen reicht nicht ganz bis zur Burg. Sie sagen, dass die Arbeit daran vor Jahren eingestellt wurde – vielleicht meinen sie auch Jahrzehnte –, als die Feindseligkeiten zwischen ihnen und dem Orden aufhörten. Lange Zeit gab es eine Art brüchigen, inoffiziellen Waffenstillstand, weißt du, bevor der Orden endlich erkannte, dass die Unterirdischen mit dem Dunkel nichts zu tun haben. Dass sie gezwungen worden waren, ihm zu dienen.«
    Gezwungen, Magiern des Dunkels zu dienen. Gezwungen, Leuten wie mir zu dienen.
    Nein, das war nicht richtig. Leuten wie Teska und Fürst Nathan.
    Ich schüttelte mich. »Wie nahe kommt der Stollen also an die Burg heran?«, fragte ich.
    »Ungefähr bis dort, wo der Graben um den Ausläufer führt. Er öffnet sich sogar in den Graben. Die Unterirdischen blockierten und tarnten ihn, als der Graben ausgehoben wurde, darum wurde der Stollen nicht bemerkt.«
    Sie verständigte sich wieder mit dem Oberhaupt der Ältesten. Ich wartete. Dann sprach sie weiter.
    »Es wird nachts sein müssen. Ich kenne die Fallgruben und das Losungswort; solange wir schnell und leise sind, sollte es keine Schwierigkeiten geben. Wir können zur Burg hinauf eilen, den Fallgruben ausweichen, und selbst wenn wir entdeckt werden, was nicht wahrscheinlich ist, werden sie uns nicht einfangen können.«
    »Uns?«
    Sie biss sich auf die Unterlippe. »Ich muss gehen, wenn ich kann. Ich werde gebraucht. Ich kann das Lager durch andere Augen beobachten, besonders bei Nacht, kann Kundschafterdienst tun und warnen. Es könnte von entscheidender Bedeutung sein. Was dich betrifft, Asta, so kannst du nicht allein hier bleiben, und ich versprach, dich zu bewachen. Also musst du mitkommen.« Das war die kühle, begründete Erklärung. Dann wurde sie gefühlvoll: »Bitte komm, Asta. Schwester Priorin wird so erfreut sein. Du wirst sie mögen, das weiß ich. Sie ist ein bisschen wie du.«
    Ich nickte und versuchte ein Gesicht zu machen, als wüsste ich, was ich tat. In der Dunkelheit Fallgruben ausweichen, Verfolgern davonlaufen. In solchen Dingen sollte ich eigentlich gut sein.
    Es dauert nicht lange, bis man das Gefühl für Tag und Nacht verliert, wenn man nichts als Finsternis um sich hat. Wir hatten gerade gefrühstückt, aber als wir zu dem Raum hinaufgingen, wo ich zum ersten Mal die Ältesten getroffen hatte, war es bereits Nachmittag. Nacheinander verließen die Unterirdischen den Raum, bis außer uns nur die Ältesten übrig waren. Eine Stunde lang beobachteten wir Fürst Nathans Lager, dann den Ausläufer, auf dem die Burg stand.
    »Was du siehst, ist nur zum Teil natürlich«, sagte Arienne. »Sie hatten den felsigen Ausläufer, um die Burg darauf zu errichten, aber dazu brauchten sie noch eine größere ebene Fläche, und um sie zu schaffen, holten sie Steine und Erde von unten herauf und vom Hang hinter der Burg herunter, so dass sie dort, wo der Zugang am leichtesten war, einen Halsgraben anlegen konnten. Für uns, die wir von unten aus dem Graben kommen werden, wird es ein steiler Aufstieg. Und du wirst mir sehr sorgfältig folgen müssen. Als der Orden erfuhr, dass Nathans Heer im Anmarsch ist, wurden dort am Hang überall Fallgruben angelegt, wie Rosinen in einem Kuchen.«
    »Dann mag der Orden keine Besucher?«
    »Der Orden mag Nathan nicht. Und das beruht auf Gegenseitigkeit.«
    Der Tag nahm seinen Gang. Die Sonne zog ihre Bahn und sank im Westen hinter die Vorberge. Als die Burg ein eckiger schwarzer Klotz am jenseitigen Hang geworden und das Tal von Schatten erfüllt war, legten wir unsere Umhänge an.

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