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Tenebra 3 - Dunkle Burg

Tenebra 3 - Dunkle Burg

Titel: Tenebra 3 - Dunkle Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Luckett
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Das Gepäck mit dem kleinen Rest Proviant ließen wir zurück. Die Unterirdischen benötigten alles, was sie bekommen konnten.
    Noch immer warteten wir. Die Nacht kam langsam, aber endlich erschienen die Sterne und funkelten heller, je schwärzer der Himmel wurde. Der Mond war nicht zu sehen, aber aus dem Westen zogen hohe Schichtwolken auf und brachten die Verheißung einer finsteren, Deckung bietenden Nacht. Wir sahen einander an und nickten unseren Gastgebern zu.
    Wieder hinaus, auf demselben Weg, auf dem wir gekommen waren. Diesmal nahmen wir den Aufzug nach unten, an der Brücke vorbei und in die Tiefen. Nur die Ältesten waren als Führer mit uns gekommen. Die geheimen Wege waren wirklich geheim.
    »Halt dich bereit«, sagte Arienne. Eine Öffnung in der Felswand glitt von unten herauf und auf uns zu. »Diese.«
    Wir stiegen aus. Ich hatte Glück, weil ich nicht größer als ein Unterirdischer bin. Aber Arienne ist groß, musste sich bücken und schlug trotzdem mit dem Kopf gegen die Felsdecke. Der Gang war nicht nur niedrig, sondern auch schmal. Wir konnten nur im Gänsemarsch gehen, zwei der Ältesten vorn, dann Arienne, dann ich und am Schluss der andere Älteste.
    Nach fünfzig Schritten – der Gang wurde nur schwach vom Streulicht der Laterne erhellt, die unser Führer trug – blieb der Älteste vor uns stehen. Der Führer mit der Laterne ging weiter, und der hinter mir machte kehrt und trat ein paar Schritte zurück.
    »Um Warnung zu geben, wenn jemand kommt«, sagte Arienne. »Niemand ohne die Geheimnisse darf dies sehen.« Der Erste bückte sich. Arienne starrte zur niedrigen Decke, eine unbequeme Haltung, da sie sich bücken musste, um durchzukommen. »Nicht schauen«, warnte sie mich.
    Ich tat es nicht. Es gab ein leises Klicken, und der Älteste richtete sich auf, machte eine unauffällige Geste. Ein Stück Felswand öffnete sich. Wir krochen hinein und er folgte uns. Die Tür schloss sich hinter uns. Schwarze Dunkelheit, dick wie Sirup, und die Luft roch erdig statt kühl und leicht metallisch, wie es die Luft im Bau gewöhnlich tat. Es kratzte, ein Licht flammte auf und zeigte den Ältesten, der eine kleine Laterne anzündete. Er zwängte sich an uns vorbei und trat hinaus; wir folgten.
    Es ging abwärts. Der Gang war gerade hoch und breit genug für eine Person. Arienne, so schlank sie war, hatte an manchen Stellen Schwierigkeiten. Zweimal krochen wir auf allen Vieren. Alle paar Schritte gab es Stützen, eiserne Pfosten in den Wänden und Eisenträger im Dach.
    Wir passierten Öffnungen auf beiden Seiten. Der Gang beschrieb unerwartete Kurven und teilte sich mehr als einmal. Nach einiger Zeit und mehreren Wendungen konnte ich mich nicht mehr an den Rückweg erinnern. Wenn unser Führer uns hier loswerden wollte, würden wir niemals herauskommen. Ich begann mich zu fragen, ob das nicht sein Plan sein mochte. Jede Kreuzung und jede Richtungsänderung verstärkte meine innere Unruhe.
    Dann änderte sich der Klang unserer Schritte. Ich blickte im trüben Laternenschein auf meine Füße nieder und sah Erde, nicht Fels. Gleichzeitig wurde mir eine feuchte Kühle in der Luft bewusst und ich hörte ein leises Rauschen.
    Das Dach des Stollens wurde niedriger, und sogar ich musste mich tief bücken, um weiter zu kommen. Arienne kroch auf allen Vieren. Wasser tropfte, und am Boden hatte sich eine Lache gebildet, obwohl die Wände und die Decke gerade hier in glatten grauen Zement gehüllt waren.
    »Ah… wir befinden uns unter dem Fluss!«, stieß Arienne hervor. Sie brachte die Enge hinter sich und stand wieder auf. »Nun ist es nicht mehr weit.«
    Aber es ging aufwärts, was das Gehen erschwerte, und der Boden des Stollens wurde unebener und schien weniger bearbeitet. Wieder zweigten Seitengänge ab. Die Unterirdischen mussten unter der Wiese und der Straße miniert haben. Ich erwähnte es.
    »Ja«, erwiderte Arienne. »Auch ich hatte keine Ahnung, wie viel sie getan haben. Und obwohl vieles in diesen Stollen alt ist, gibt es neuere Ergänzungen. Sie müssen seit Jahren Ausgänge und versteckte Gruben vorbereitet haben.«
    »Warum?«
    Sie zuckte die Achseln und wieder schlug sie mit dem Kopf an die Decke. »Au! Vielleicht geschah es nur zu Bergbauzwecken. Oder um an Wasser zu kommen. Aber ich denke – Vorsicht, Engstelle –, es geschah für den Fall, dass ein Magier des Dunkels einen Torwächter täuschen würde. Wenigstens einige der Unterirdischen würden dann in Schlupflöcher entkommen können, von

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