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Tensegrity. Die magischen Bewegungen der Zauberer

Tensegrity. Die magischen Bewegungen der Zauberer

Titel: Tensegrity. Die magischen Bewegungen der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlos Castaneda
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Bewegungen verliehen worden sei. Die Gruppe wurde ursprünglich über Generationen hinweg nur von männlichen Schamanen ausgeübt. Diese Eingrenzung geschah einzig und allein aus rituellen Gründen, um den Drang nach männlicher Überlegenheit zu befriedigen. Unter dem Einfluß erweiterter Wahrnehmung veränderte sich diese Haltung jedoch bald.
    Die etablierte Tradition, daß diese Gruppe magischer Bewegungen nur von Männern auszuüben sei, blieb in pseudo-offizieller Form noch Generationen lang bestehen, während sie insgeheim auch von Frauen geübt wurde. Als die alten Zauberer schließlich auch Frauen die Erlaubnis für diese Gruppe der magischen Bewegungen gaben, geschah es mit der Begründung, daß die Frauen in den Zeiten von Kämpfen und sozialen Unruhen zusätzliche Kraft und Vitalität brauchten, die, wie sie glaubten, nur bei denen zu finden wären, die diese magischen Bewegungen praktizierten. Darum durften Frauen zum Zeichen der Solidarität ebenfalls die Bewegungen dieser Gruppe ausführen. Zu Don Juans Zeiten hatten sich die Trennlinien zwischen Männern und Frauen noch weiter aufgelöst. Die Geheimhaltung und Abgeschlossenheit, mit der sich die alten Zauberer umgaben, bestand nicht mehr. Auch die alte Be - gründung, mit der den Frauen einst aus Solidarität gestattet wurde, diese besonderen magischen Bewegungen zu üben, war irrelevant geworden. Die Frauen übten diese magischen Bewe - gungen in aller Offenheit.
    Der Wert dieser ältesten mit einem Namen gekennzeichneten Gruppe beruht auf der kontinuierlichen Abfolge. Alle magischen Bewegungen dieser Gruppe waren von Anfang an gemeinsamer Besitz. Dies war in Don Juans Tradition der einzige Fall, daß die Schamanen die Bewegungen gemeinsam üben konnten. Die Anzahl der Zauberer einer Gruppe, die diese Bewegungen praktizierten, durfte jedoch Generationen lang nie über sechzehn hinausgehen. Darum war keiner dieser Zauberer jemals in die Lage, den verblüffenden energetischen Beitrag der Menschen als Masse zu erleben. Für sie gab es nur den speziellen Konsens einiger weniger Adepten, was zu idiosynkratischen Vorlieben und verstärktem Isolationismus führte.
    Tensegrity-Bewegungen können in Seminaren und Workshops von Hunderten Teilnehmern zugleich geübt werden. Daraus ergibt sich, wie schon gesagt, die Möglichkeit, die energetischen Wirkungen der Menschen als Masse zu erleben. Die Wirkung hat zwei Aspekte. Die Teilnehmer üben nicht nur eine Tätigkeit aus, die sie energetisch vereint, sie streben auch ein Ziel an, das von den Schamanen des alten Mexiko in Zuständen gesteigerten Bewußtseins abgesteckt wurde: die Umverteilung von Energie. Die Männlichkeits-Folge unter den Bedingungen eines Tensegrity-Seminars ist eine einzigartige Erfahrung. Sie ermöglicht den Teilnehmern, durch die magischen Bewegungen angeregt und mit den Menschen als Masse mitgerissen, zu energetischen Schlußfolgerungen zu gelangen, die in Don Juans Lehren nicht einmal angedeutet waren.
    Der Grund für den Namen Männlichkeit liegt in der aggressiven Qualität der Bewegungen dieser Gruppe. die sehr energisch und kraftvoll ausgeführt werden - Merkmale, die mit Männlichkeit gleichgesetzt werden. Ihre Ausübung, sagte Don Juan, fördere nicht nur das Gefühl körperlichen Wohlbefindens, sondern eine besondere sensorische Qualität, die, wenn nicht genau überprüft, mit Kampf und Aggression verwechselt werden könnte. Bei sorgfältiger Untersuchung wird aber ohne weiteres klar, daß es sich um ein einzigartiges Gefühl der Bereitschaft handelt, das die Ausübenden auf eine Ebene führt, von der sie ins Unbekannte aufbrechen können. Ein weiterer Grund für die Bezeichnung Männlichkeit lag darin, daß Schamanen, die diese magischen Bewegungen ausführten, eine besondere Art von Unabhängigkeit entwickelten. Diese Männer profitierten indirekt von allem, was sie taten. Im Idealfall fließt die durch diese magischen Bewegungen erzeugte Energie zu den Vitalzentren, als verlange jedes dieser Zentren aus sich heraus nach Energie, die zuerst dem Zentrum zufließt, das sie am nötigsten braucht.
    Für die Schüler von Don Juan Matus wurde diese Gruppe von magischen Bewegungen der wichtigste Teil ihrer Ausbildung. Don Juan hatte sie ihnen als kleinsten gemeinsamen Nenner vorgestellt, das heißt, er legte großen Nachdruck darauf, daß wollte sie darauf vorbereiten, die Härten einer Reise ins Unbekannte zu bestehen.
    In Tensegrity spricht man in Angleichung an die anderen Folgen von

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