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Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Titel: Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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dem Unbekannten völlig ignoriert, bis es zu einer Kursänderung des Eindringlings kam. Es handelte sich zweifelsohne um einen Angriffskurs und Esterhazy reagierte sofort und ohne weitere Versuche, in friedlichen Kontakt zu treten. Er hatte Gefechtsalarm gegeben, jedoch nicht den ersten Schuss abgefeuert.
    Die Napoleon war als Fregatte mit einem deutlich größeren Repertoire an Waffen ausgerüstet als Haarks Malu . Neben Torpedos verfügte sie über zwei voll drehbare Laserbatterien an beiden Flanken ihres zylinderförmigen Schiffskörpers. Außerdem gab es einen Werfer mit leichten Raumraketen, von denen zwanzig gleichzeitig abgefeuert werden konnten. Die Reichweite war begrenzt, doch jede verfügte über die gleichen Atomsprengköpfe wie die Torpedos, die damit mehrfach bestückt waren und sich vor allem durch längere Brenndauer und ein automatisches Leitsystem auszeichneten. Neben einem ECM verfügte die Napoleon über einen Störkörperwerfer, und die mehrfach ablative Panzerung war um gut zwanzig cm dicker als die der Malu . Schließlich hatte sie etwas, von dem das kleine Torpedoboot nur träumen konnte: Einen elektromagnetischen Schildgenerator, dessen Schildblase gegnerische Geschosse abwehrte, jedoch gegen Energiewaffen weitgehend wirkungslos war. Es war ein krudes Gerät, und entstammte noch der ersten Generation, doch so lange der Generator nicht beschädigt war und genügend Energie bekam, war die Napoleon ausgezeichnet geschützt. Die Auswertung der Daten hatte ergeben, dass die Sonde mit einer kleinen Raumrakete ausgeschaltet worden war. Der Feind verfügte also über eine entsprechende Bewaffnung.
    Dann wickelte sich vor den Augen der schweigsamen Zuschauer das grausame Spektakel ab. Eben noch war auf der Ortung das gegnerische Schiff zu sehen, dann verschwand es hinter einem Schwarm kleinerer Ortungsanzeigen. Es hatte eine Salve Fernwaffen ausgelöst, Raketen oder Torpedos, die mit hoher Geschwindigkeit auf Esterhazys Schiff zurasten.
    Die Napoleon ihrerseits eröffnete das Wirkungsfeuer, als sie in Reichweite war. Zwei Torpedosalven eilten ihr voraus, als der Raketenwerfer Massen der silbernen, schlanken Körper ausspie. Für die Laser war es noch zu weit, aber die gesammelte Vernichtung, die dem Feind entgegenraste, war beeindruckend. Der Gegner reagierte sofort und war unmittelbar in einen Schwarm Anti-Raketen gehüllt. Dieser schien den angreifenden Geschossen nicht entgegen zu fliegen, sondern verblieb vielmehr auf gleichem Kurs und bei gleicher Geschwindigkeit mit dem Angreifer. Erst, als die ersten Torpedos näher kamen, begannen einige zu beschleunigen und sich heran eilende Geschosse als Ziele auszusuchen. Sie funktionierten wie eine Art vorübergehender Begleitschutz. Ein interessantes Konzept, wie Haark fast unbewusst registrierte. Er musste darauf vorbereitet sein.
    Dann trafen die Waffen beider Seiten.
    Von den beiden Torpedosalven brachen nur zwei Geschosse durch. Sie verursachten heftige Detonationen am Gegner. Die Videoaufzeichnungen zeigten den Jubel an Bord der Napoleon , doch Haark hatte nur Augen für Esterhazy, der unbeeindruckt in seinem Kommandosessel hockte und in die allgemeine Begeisterung nicht einfallen wollte. Er unterbrach den Jubel mit knappen Befehlen, und es kehrte sofort Ruhe ein. Die gegnerischen Salven trafen im gleichen Moment ein. Heftige Erschütterungen durchführen die Napoleon . Haark ignorierte das Krachen und Blitzen der audiovisuellen Übertragung und konzentrierte sich auf die Anzeigen, die die Wirkungen der gegnerischen Fernwaffen kennzeichneten. Sie durchbrachen Laserabwehr und ECM und prasselten schließlich auf den elektromagnetischen Schirm, der den Schwarm wie ein wütender Bär abschüttelte. Der Schild arbeitete ausgezeichnet. Die Fregatte wurde heftig durchgewalkt. Haark registrierte, dass die Fernwaffen des Gegners zahlreicher, aber nicht so wirkungsvoll wie die der Napoleon waren. Eine weitere Lektion, die er sorgsam archivierte.
    Der Fremde glitt aus den Explosionswolken hinaus. Laserblitze gewitterten, als die Raumraketen sich auf den Feind stürzten. Detonationen schimmerten auf und vergingen in glühenden Wolken, als die Laser die Raketen methodisch auszuschalten begannen. Thermonukleare Reaktionen, mit deren Energie man Städte über Monate versorgen konnte, spielten sich in Sekunden ab.
    Die Napoleon schüttelte sich, als zwei weitere Torpedosalven die Abschussrohre verließen und der Raketenwerfer auf Dauerfeuer geschaltet wurde. Wie

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