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Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Titel: Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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den Datenstrom zur Saatflotte zu keinem Zeitpunkt abbrechen lassen. Der Eunuch hatte nur wenig Zeit gehabt, sich selbst um die Auswertung zu kümmern. Auch jetzt konnte er nur einen geringen Teil seiner Aufmerksamkeit darauf verschwenden, denn es gab viel zu tun. Bereits jetzt wusste er, dass, was immer auch die Keimlinge tun würden, das Schiff in zentralen Bereichen schwer beschädigt war. Der gegnerische Kommandant hatte sehr beharrlich gekämpft, auch das war registriert worden. Das Schiff war etwas kleiner und etwas schwächer bewaffnet gewesen als das des Scouts. Dennoch, ohne nähere Informationen über die Waffentechnik des Feindes war es schwierig gewesen, sich anzupassen.
    In jedem Falle verfügten die Besitzer dieses Systems über eine erklärbare und vorhersehbare Waffentechnologie. Sie war in einigen Bereichen derjenigen der Saatflotte leicht überlegen, in anderen erkennbar unterlegen. Natürlich gab es bei der Bewertung viele Unwägbarkeiten. Dies hier war offenbar nur ein Randsystem, also war nicht durchweg mit modernster Technologie zu rechnen. Das System einzunehmen, würde nicht das Problem sein, es zu halten möglicherweise schon. Das war jedoch aller Wahrscheinlichkeit keine Angelegenheit, mit der sich der Eunuch würde auseinander setzen müssen. Er richtete seine sensorenverstärkten Sinne auf das System und er versuchte, weitere Bedrohungen zu antizipieren. Dies schloss Überraschungen natürlich nicht aus, aber bisher hatte der Scout keine größeren Schiffsbewegungen identifiziert.
    Die beiden verbleibenden Einheiten verhielten sich wie erwartet. Die bemerkenswert große hatte den Planeten erreicht und offenbar den Schutz der Orbitalstation gesucht. Die kleine hatte ihre Triebwerke gezündet und Kurs auf den Scout genommen. Es musste über das Schicksal seines größeren Schwesterschiffes informiert sein, suchte aber offensichtlich trotzdem den Kampf.
    Das bedeutete folgerichtig, dass keine weiteren Kampfeinheiten zur Verfügung standen und der Gegner alles in die Waagschale warf. Der Eunuch wusste, sobald auch die Führer der Saatflotte zu diesem Schluss gekommen waren, würden sie den sofortigen Beginn der Invasion befehlen.
    Es war nicht mehr mit ernsthafter Gegenwehr zu rechnen.
    Dass der Eunuch mögliche Kämpfe am Boden nicht in seine Berechnungen einbezog, war verzeihlich. Das Leben auf einem Planeten und die möglichen Gefahren einer Landung entzogen sich seinem Erfahrungshorizont. Er hatte seine gesamte Existenz im Kokon seines Schiffes zugebracht. Und er musste sich um derlei auch nicht kümmern, das war die Aufgabe der Taktiker, zu denen er nicht gehörte. Bereits jetzt standen in den Landungsbooten Tausende von Keimlingen bereit, allein zum Zwecke des Kampfes gepflanzt und gedüngt, und mit der gleichen unerschütterlichen Todesbereitschaft gesegnet wie der Eunuch. Sie würden die Etablierung der Pflanzstationen vorbereiten und, sobald der gröbste Widerstand gebrochen war, den Dünger einsammeln.
    Der Eunuch war auch damit befasst, neue Befehle zu erteilen. Er hatte genügend Langstreckenwaffen übrig, um den Angriff auf die große Station im Asteroidengürtel fortzusetzen, den er hatte abbrechen müssen, um das mittlerweile vernichtete Schiff abzuwehren. Er gedachte, dieses Zerstörungswerk mit einer Reihe sorgfältig gezielter Schüsse zu vollenden. Tatsächlich machte sich bei ihm ein gewisses Maß an vorsichtiger Zuversicht breit. Sicher, der Feind hatte dem Scoutschiff nicht unbeträchtlichen Schaden zugeführt. Doch es gab eine gute Chance, dass er diese Mission überleben würde. Das große Schiff schien vor ihm zu fliehen, das kleine war offenbar keine signifikante Gefahr. Sobald er die letzte Kampfeinheit des Systems außer Gefecht gesetzt hatte, würde er die Orbitalen Installationen zerstören und den Planeten ansonsten in Ruhe lassen. War die Orbitalstation ernsthaft bewaffnet, wäre das möglicherweise ein Problem, die Art und Weise, wie das einsame kleine Schiff auf ihn zuraste, machte das jedoch unwahrscheinlich. Und dann blieben da noch eine Handvoll quälend langsamer Systemeinheiten, die sich alle von ihm absetzten und erkennbar keine Bedrohung waren. Die Saatflotte würde sie quasi im Vorbeifliegen auslöschen.
    Als letztes auf der Liste seiner Ziele stand die kleine Station, die etwas außerhalb des Systems schwebte und möglicherweise etwas mit der interdimensionalen Verzerrung zu tun hatte, die seine Instrumente unweit davon anzeigten. Sollte er diese auch

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