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Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Titel: Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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verstehen. Doch DeBurenbergs Ausführungen waren eben nicht das zusammenhanglose, unverständliche Gelalle eines Idioten, sondern das in sich konsistente, durchdachte und durch Empirie belegte Gedankengebäude eines Menschen, dessen IQ sich in Regionen befand, in die jemand wie Frazier nur aufrichtig staunend aufblicken konnte.
    Dann, mit einem Male, verstummte der Wissenschaftler. Frazier blickte auf. Er sah direkt in die ausdruckslosen, blauen Augen DeBurenbergs. Dann kam ein unmerkliches Nicken des Mannes, wie eine stille Anerkennung. Das konnte allerdings auch eine Fehlinterpretation sein, vielleicht stimmte der Mann auch nur einem eigenen, abgeschlossenen Gedankengang zu. Frazier würde ihn nicht danach fragen.
    Dann erhob DeBurenberg sich und verließ das Laboratorium in Richtung Cafeteria.
    Frazier tat es ihm gleich. Ihn führte der Weg allerdings direkt in das Büro Colonel Deliviers. Er wusste noch nicht, wie er dem Vorgesetzten die mögliche Dringlichkeit der Angelegenheit deutlich machen konnte. Aber er war sich sicher, dass er seiner Aufgabe als Verbindungsoffizier zwischen dem Genie und der Militärhierarchie nur gerecht werden konnte, wenn er eine Meldung machte, was auch immer dann geschehen mochte.
    Und sei es nur, um seine Aufregung dadurch zu bekämpfen, dass er irgendetwas tat.

 
14 Lydos
     
    Es war schon interessant, was Furcht bewirken konnte.
    Es war exakt das eingetreten, was Tooma erwartet hatte, jedoch mit ungleich größerer Geschwindigkeit und in einem unerwarteten Umfang. Möglicherweise hatte Tooma das Netzwerk, das die sehr vereinzelt lebenden Ebenenfarmer unterhielten, unterschätzt – das wäre nicht weiter verwunderlich gewesen, denn sie hatte nie richtig dazugehört. Es war aber schon bemerkenswert, dass die 17 Farmer mit ihren Familien, die innerhalb der letzten drei Stunden mit ihren Fahrzeugen auf Toomas Anwesen gelandet waren, nicht die einzige Polizeistation der Ebene oder gar das ferne Militärcamp in der Nähe der Hauptstadt aufgesucht hatten, sondern eben sie. Die restlichen Bewohner der Ebene hatten sich wahrscheinlich, ihrem Naturell entsprechend, in ihre Häuser vergraben und hofften auf das Beste, eine Hoffnung, die Rahel nicht teilte.
    Es hatte gar keine großen Diskussionen gegeben. Mit fast geschäftsmäßiger Routine waren die alten Maschinen der Farmer auf Rahels Anwesen gelandet, und ebenso schweigsam wie entschlossen hatten die wettergegerbten Hände Vorräte und Waffen ausgeladen. Selbst die Kinder hatten anfangs eine ernste Ruhe an den Tag gelegt, die so völlig untypisch für sie war.
    Alle Familien hatten sich recht schnell und kompromisslos Rahels Anordnungen gefügt. Jeder hatte irgendwelche Vorräte mitgebracht, manche praktisch verpackt und transportabel, andere wieder nicht. Das halbe Dutzend Hühner, das aus dem altersschwachen Lastgleiter von Hsien Li herausgackerte, würde in Kürze freigelassen und auch Carl Foresters beste Milchkuh Anna würde sich um sich selbst kümmern müssen. Es gab einige schmerzvolle Blicke, aber alle, die Rahels Worte hörten, senkten den Kopf, nickten, gaben keine Widerworte. Die Hühner sowie Anna wurden in die Freiheit entlassen, was die ersteren mit aufgeregter Begeisterung akzeptierten, letztere mit großäugigem Unverständnis quittierte.
    Die Familien passten natürlich nicht mehr alle in Rahels Executor, also hatte sie eine Auswahl getroffen und den relativ modernen und geräumigen Gleiter von Erwald ausgewählt, um den Rest der Gruppe aufzunehmen. Tompkin war einer der ersten, der nach Nedashde aufgetaucht war. Seine schweigsame Frau hatte Apfelkuchen mitgebracht, wie eine stille Bestechung für Rahel, die nicht notwendig gewesen wäre. Doch aus dem Geschenk sprach gleichzeitig die Unfähigkeit, für das eine Gegenleistung bieten zu können, was von Rahel nun erwartet wurde. Es war gleichzeitig anrührend wie hilflos, und Tooma war sensibel genug, es zu bemerken, wenngleich es für sie nicht weiter wichtig war. Einer der Gründe, warum sie das Marinecorps verlassen hatte, hing damit zusammen, dass sie den Dienst damals in der Absicht angetreten hatte, Menschen wie Erwald Tompkin vor Unbill zu beschützen, sich selbst zwischen jede Gefahr und stille kleine Frauen wie seine Gattin zu stellen. Das Corps hatte diesen Mythos rasch entzaubert, doch die Motivation war immer noch da, tief in ihr. Niemand musste sie für das entlohnen, was sie zu tun gedachte.
    Es würde in jedem Falle eng werden.
    Dass alle Kinder in

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