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Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Titel: Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Kommunikationsmittel zu revolutionieren. Nun, vielleicht hatte er sich etwas umständlich ausgedrückt, als er seine Ideen vorgeschlagen und mit entsprechenden Berechnungen und Designs untermauert hatte. Das mochte dazu beigetragen haben, dass aus dieser nunmehr sieben Jahre alten Idee bisher nichts geworden war. Dazu beigetragen hatte möglicherweise auch, dass für die effektive Nutzung dieser Technologie die Long Range Arrays, die in jedem System standen, für sehr viel Geld hätten umgebaut werden müssen. Geld, das derzeit nicht gerade in übermäßigen Mengen zur Verfügung stand. Von den recht komplizierten und ebenso empfindlichen Empfangsstationen an Bord mobiler Einheiten ganz zu schweigen, die eine gewisse Umrüstungsphase notwendig gemacht hätten. Und ja, die Tatsache, dass diese Form der Kommunikation nur in eine Richtung – vom Array zu den Schiffen – möglich war, konnte ebenfalls einen Beitrag geleistet haben. Die beigefügte Skizze eines mobilen Arrays, das als Relaisstation zumindest bei größeren Flottenoperationen mitgeführt werden konnte, schien nicht allzu überzeugend gewesen zu sein. DeBurenberg war diese Art von Enttäuschungen gewohnt und sie regten ihn nicht auf. Da er die dafür Verantwortlichen durchweg als gering bis gar nicht begabte Trottel einschätzte, verhielten sie sich schlicht innerhalb der Parameter, die er von ihnen erwartete – und wie konnte man von jemandem enttäuscht sein, der sich so verhielt, wie man berechnet hatte? Die Tatsache, dass es für jeden Wissenschaftler von großem Reiz war, wenn er seine Ideen in der Praxis umsetzen und testen konnte, und dass diese Möglichkeit nicht gegeben war, sorgte bereits für ausreichend Frustration.
    Immerhin, er konnte sich auf dem Laufenden halten. Und dieser neue Verbindungsoffizier mit Namen Frazier war durchaus geeignet. Er hatte sich bisher gut angepasst und die Tatsache allein, dass DeBurenberg sich der Existenz des Mannes von selbst erinnerte, sprach für ihn. Natürlich wusste Frazier das nicht, DeBurenberg gehörte nicht zu den Menschen, die Gefühle ausdrückten, vor allem, da diese für ihn weitgehend bedeutungslos waren. Er war kein gefühlsarmer Mensch, im Gegenteil. Seine Emotionen machten ihm schwer zu schaffen. Sie störten ihn permanent. Er versuchte, sie zu ignorieren. Vor langer Zeit hatte er sich gar der Aufgabe verschrieben, ihren Sinn zu ergründen. Bei den anderen Menschen, so kam er nach dem Studium biologischer und psychologischer Texte zu der Erkenntnis, schienen sie diverse Funktionen zu erfüllen. Bei ihm jedoch offenbar nicht. Eines der wenigen Probleme, an denen er letztendlich gescheitert war.
    Er dachte nicht gerne daran zurück.
    Etwas anderes hatte in den letzten Stunden seine Aufmerksamkeit beansprucht. Über die verschlungenen Pfade der sphäreninternen Kommunikation waren Nachrichtenfetzen geraten, die man bestenfalls als Gerüchte klassifizieren konnte. Offenbar hatte ihnen niemand bisher besondere Aufmerksamkeit geschenkt, was aber kein großes Wunder war. DeBurenberg besaß die begnadete Fähigkeit, Informationen intuitiv in einen Zusammenhang zu bringen, und zwar unabhängig davon, woher sie kamen, wie sie aufbereitet waren, ob sie offen oder versteckt Details vermittelten und zu welchem Zeitpunkt sie eintrafen. Sein fotografisches Gedächtnis verhalf ihm zu etwas, das er bei sich »zeitloses Denken« nannte und diesen intellektuellen Vorgang dann doch nur unzureichend beschrieb. Für den Wissenschaftler war das natürlich unproblematisch, da er nie irgendjemandem zu erklären versucht hatte, wie seine Gedankengänge im Einzelnen abliefen. Auch nicht den Flottenpsychologen, die früher noch hin und wieder versucht hatten, in sein Innerstes vorzudringen, um ihm zu »helfen«.
    DeBurenberg war nicht der Auffassung, Hilfe zu benötigen. In der Tat ging er vielmehr davon aus, dass der Rest des Universums dringend seiner Unterstützung bedurfte. Manchmal fühlte er sich in der Rolle des Experten, der auf einer fremden Welt landete und sich in ein Taxi setzte. Auf die Frage des Taxifahrers nach dem Fahrtziel gab er die Antwort: »Bringen Sie mich irgendwo hin. Ich werde überall gebraucht.«
    Diese Informationsfetzen waren faszinierend.
    Ein traditionell arbeitender Informationsoffizier hätte das wahrscheinlich gar nicht gemerkt. Hier ein Nebensatz im Bericht eines Frachterkommandanten. Da abgebrochene Telemetriedaten einer an sich längst ausrangierten Fernsonde. Hier ein launiger

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