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Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Titel: Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Möglicherweise sind einige der Systeme bereits das Opfer von Angriffen geworden, und wir wissen dies nicht, da die Kommunikation noch nicht bei uns angekommen ist. Es kann jedoch nur nützlich sein, den Befehl zur Generalmobilmachung sofort …«
    »Genug!«
    Sikorsky Stimme durchschnitt DeBurenbergs Monolog. »Das ist genug!«, wiederholte er in die sich ausbreitende Stille hinein. »Ich kann mir davon nichts mehr anhören. Generalmobilmachung! Mein Gott, Mann, wissen Sie überhaupt, wovon Sie sprechen?«
    »Sicher, Herr Admiral. Generalmobilmachung bedeutet, dass …«
    »Ich weiß, was das Wort bedeutet! Und es bleibt abwegig! Die Ökonomie der Sphäre befindet sich in einer tiefgreifenden Krise. Die öffentlichen Kassen sind leer! Ich kann mit meinem Etat kaum die laufenden Ausgaben bestreiten, es fehlt überall an Ersatzteilen und Ausrüstung. Jetzt kommen Sie und sprechen von einer Aktion, die Unsummen verschlingen wird, und das alles, weil Sie ein paar Mal schlecht gefrühstückt haben!«
    DeBurenberg wirkte regelrecht indigniert.
    »Ich frühstücke im Regelfalle ausgezeichnet«, versetzte er. »Und ich erkenne nicht, was meine Nahrungsaufnahme mit meinen Analysen zu tun haben soll.«
    Frazier bemühte sich um Selbstbeherrschung, ein Kampf, den Sikorsky erkennbar zu verlieren begann.
    »Doktor, ich respektiere Ihre durchaus bemerkenswerten Leistungen in der Vergangenheit«, erwiderte der Oberbefehlshaber mit einem gefährlichen Zittern in der Stimme. »Doch diesmal sind Sie zu weit gegangen und ich rate Ihnen eindringlich, die Admiralität künftig nicht mehr mit solchen Dingen zu belästigen. Suchowka!«
    Der Chef des Militärgeheimdienstes zuckte sichtlich zusammen, als unverhofft sein Name fiel. Doch er hatte sich sofort wieder in der Gewalt.
    »Admiral?«
    »Ich werde den Rückweg zur Erde antreten. Sie werden noch einige Tage bleiben und hier mal nach dem Rechten sehen. Mir scheint, als hätten wir den Eierköpfen zu lange zu viele Freiheiten gelassen – und ein zu großes Budget. Möglicherweise ist es an der Zeit, die Damen und Herren hier mit der Realität zu konfrontieren, anstatt sie weiter vor ihr zu beschützen.«
    Suchowka neigte demütig den Kopf. Sikorsky verlor keine Zeit, erhob sich ruckartig, verschenkte keine Höflichkeiten und verließ in Sekunden den Konferenzraum. Delivier warf einen leicht hektischen Blick in die Runde, beschloss, dass es sinnvoll wäre, den Oberkommandierenden auf dem Weg durch seine Station zu begleiten und stürmte hinterher.
    Als sich die Tür hinter Sikorsky und Delivier geschlossen hatte, ging mit Suchowka eine erstaunliche Veränderung vor. Seine Gestalt straffte sich, sein Kinn schob sich energisch nach vorne und er strahlte plötzlich ein Selbstbewusstsein aus, das Frazier vorher an ihm nicht gesehen hatte. Tamara Lik wiederum wirkte nun sehr entspannt.
    Suchowka fasste DeBurenberg in seinen Blick.
    »Welche weiteren Daten benötigen Sie?«
    Diese Sprache verstand der Wissenschaftler.
    Frazier wurde schlagartig klar, dass der Geheimdienstchef dem Genie jedes Wort glaubte. Er wechselte einen Blick mit Tamara und sie schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln.
    »Admiral, sobald wir Nachricht vom Beginn der Invasion haben, brauchen wir ein gutes Erkundungsteam vor Ort. Ich muss selbst daran teilnehmen. Ich benötige alle Berichte und audiovisuellen Daten, Telemetrie, jede Form von Transmission, die uns erreichen sollte. Ich …«
    Suchowka hob eine Hand und DeBurenberg verstummte.
    »Das mit dem Erkundungsteam diskutieren wir, wenn es soweit ist«, meinte der Admiral. »Alles andere ist kein Problem. Sie meinen, die Invasion hat schon begonnen?«
    »Das kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Aber ich will einen Ratschlag erteilen.«
    »Bitte.«
    »Befehlen Sie, dass alle optischen und nichtoptischen Beobachtungsinstrumente von Reichweite auf den Rand des Sonnensystems gerichtet werden. Wir müssen den gesamten Bereich jenseits der Grenzen der Planetenbahnen genau absuchen.«
    »Das dauert ewig. Die Fläche ist gigantisch.«
    »Suchen Sie nach Energiesignaturen, die anomal erscheinen. Suchen Sie mit höchsten Empfindlichkeiten. Konzentrieren Sie alle Ressourcen. Die Chancen sind nicht sehr hoch, aber sie sind da. Sobald wir etwas gefunden haben …«
    Erneut unterbrach Suchowka. Im Gegensatz zu Sikorskys Einlassungen wirkte dies aber nicht unhöflich, nur wissbegierig.
    »Sie meinen, Terra selbst ist bedroht?«
    DeBurenbergs Gesicht trübte sich.
    »Das ist nicht

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