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Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Titel: Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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unwahrscheinlich. Für eine genaue Probabilität benötige ich mehr Daten. Ich habe Ihnen gerade vorgeschlagen, wie ich möglicherweise an diese kommen kann.«
    Suchowka kniff die Augen zusammen.
    »Tamara?«
    »Das wird schwierig. Wenn Sikorsky davon erfährt …«
    »Wie erfährt er nicht davon?«
    Liks Lippen arbeiteten einige Augenblicke stumm, ehe sie antwortete.
    »Wir tarnen es als wissenschaftliches Experiment. Wir haben entsprechende Fonds, wir müssen den Wissenschaftlern nicht mal sagen, wonach wir suchen, und wir können es als staatliches Programm finanzieren. Alle Einrichtungen sind klamm, niemand wird Fragen stellen, wenn wir mit einem Budget vor ihren Nasen wedeln.«
    Suchowka nickte. »Gut. Sie koordinieren das. Alle Daten fließen nach Thetis. Frazier wird hier ihr Verbindungsmann.«
    »Delivier?« Das war Fraziers Stimme gewesen. Er konnte nicht umhin, nach dem Stationskommandanten zu fragen.
    Suchowka winkte ab. »Den überlassen Sie mir. Er ist kein unbeschriebenes Blatt.«
    Frazier wartete, doch der Geheimdienstchef hatte offenbar keine Absicht, dieser vagen Andeutung noch etwas hinzuzufügen. Er fühlte sich etwas unwohl angesichts der Tatsache, den Oberkommandierenden mehr oder weniger umgehen zu müssen, doch da er von DeBurenbergs Hinweisen ebenso überzeugt war wie Suchowka, würde sich das Problem ohnehin bald von selbst lösen: Spätestens, wenn die ersten Alarmmeldungen eintrafen, würde sich Sikorsky nicht mehr herausreden können.
    »Was können wir noch tun?« Suchowka hatte sich wieder an den Wissenschaftler gewandt.
    »Wir müssen die Generalmobilmachung befehlen«, wiederholte DeBurenberg.
    »Das geht nicht.«
    »Dann gibt es nicht viel anderes zu tun. Doch, eines noch: Geld. Ich benötige mehr Geld. Wir werden verbesserte Technologie brauchen.«
    Suchowka warf DeBurenberg einen langen Blick zu. In ihm schien der alte Reflex zu erwachen, der führende Militärs immer befiel, wenn »Eierköpfe« nach mehr Geld verlangten. Wenn dem so war, dann kämpfte der Geheimdienstchef diesen Reflex überraschend schnell und völlig lautlos nieder. Er nickte sogar.
    »Ich habe keine unbegrenzten Mittel«, sagte er schließlich. »Aber ich habe den einen oder anderen Notfallfonds.«
    »Dies ist ein Notfall«, stellte DeBurenberg fest. Die Tatsache, dass er offensichtliches wiederholte, war für Frazier ein Indiz dafür, dass er Suchowka als neue Geldquelle akzeptierte und bereit war, seine Bemühungen um soziale Interaktion auf ihn zu übertragen. Suchowka schien es nicht zu merken, aber sicher konnte sich Frazier da nicht sein. Der Geheimdienstchef schien über größere Fähigkeiten zu verfügen, als es von außen den Anschein hatte, für seine Position möglicherweise eine sehr wichtige Kompetenz.
    »Sie bekommen Geld. Ich kann Ihnen noch keine Summe nennen«, erwiderte Suchowka. Dann wandte er sich an Lik.
    »Ich beauftrage Sie offiziell damit, auf Thetis nach dem Rechten zu sehen und mit dem eisernen Besen zu wirbeln. Stattdessen tun Sie, was nötig ist, um unsere Informationsbasis zu erweitern. Wenn Sie Vollmachten benötigen, dann teilen Sie mir dies mit. Ich muss nach Terra zurück, um im Dunstkreis von Sikorsky zu bleiben, damit er keinen Verdacht schöpft. Er riecht an jeder Ecke eine Verschwörung.«
    Und hatte damit nicht einmal Unrecht, dachte Frazier bei sich, hütete sich aber, es laut auszusprechen.
    Suchowka blickte noch einmal um sich, dann raffte auch er sich auf und verließ nach einem kurzen Gruß den Raum. Frazier erstaunte es nicht, dass DeBurenberg daraufhin ebenfalls ging, ohne jede Höflichkeit, die seinem Wesen fremd war, ohne dass er damit unhöflich wirkte. Seine Rolle hier war gespielt, es gab nun anderes zu tun.
    Lik und Frazier sahen sich an.
    »Dieser Raum ist sicher?«, fragte Tamara.
    Frazier nickte. »Thetis ist sehr sicher.«
    »Sie haben Suchowka unterschätzt«, stellte die Geheimdienstoffizierin fest.
    »Das trifft zu.«
    »Machen Sie diesen Fehler nicht noch einmal.«
    Frazier runzelte die Stirn. »Wie meinen Sie das?«
    »Überschätzen Sie ihn nicht. Suchowka hat mehr in sich, als man ihm ansieht. Er ist einer der wenigen im Admiralsstab, der sich so etwas wie eine eigene Meinung bewahrt hat. Er hat Ambitionen, auch daran sollte niemand zweifeln. Aber Sikorsky kann ihn zerquetschen wie eine reife Frucht, wenn ihm danach ist, und mein Chef weiß das sehr genau. Sikorsky ist nur hierher gekommen, um etwas zu finden, mit dem er Suchowka ans Zeug flicken

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