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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Tentakel auch ihren Angriff auf das lunare HQ erfolgreich beendet haben sollten, wäre kaum noch jemand am Leben, der sich an diese neue Erfindung erinnern konnte.
    Haark mochte diesen Gedankengang nicht.
    »Einschlag von Salve Alpha in sechsunddreißig Sekunden«, meldete der Ortungsspezialist unnötigerweise. Aber es war gut, wenn die Leute Bescheid wussten. Mehr unbewusst presste Haark seinen Daumen auf einen Knopf, den er schon viel zu oft benutzt hatte. Wieder und wieder pfiff der Einschlagalarm durch das Schiff – als ob es jetzt noch jemanden gäbe, der nicht fest angeschnallt in seinem Sessel saß.
    Das laute Summen, das die Zentrale erfüllte, war ein schwacher Abklatsch der in den Tiefen des Schiffes hochfahrenden Energieerzeuger, als die Lasercluster damit begonnen, die anfliegende Salve zu attackieren. Die schnell feuernden, in ihrer Reichweite jedoch sehr begrenzten Waffen waren die letzte Verteidigungslinie vor der Panzerung, und die Belisarius hatte keine Abwehrraketen mehr. Alles, was jetzt noch in den Magazinen schlummerte, diente allein der einen und letzten Attacke.
    »86% abgewehrt!«, meldete Wong mit einer Mischung aus Stolz und Besorgnis in der Stimme. Stolz, weil ihr Schiff gut war und eine bemerkenswerte Quote erreicht hatte, und Besorgnis …
    »Einschlag!«, brüllte jemand überflüssigerweise. Das Schiff erzitterte heftig, Alarmsirenen quäkten und verstummten sofort. Metall knirschte protestierend, als der Aufprall und die anschließende Detonation einer Rakete die Hülle des Kreuzers aufriss. Schadensmeldungen entstanden fast unmittelbar vor Haarks Auge, und sie bestanden zuerst einmal im Ausfall der Sensoren in der Region. Eine Rakete hatte den Druckkörper des Schiffes nur gestreift, doch eine zweite hatte voll getroffen.
    Ein Zischen wurde laut. Der Helm seines Raumanzuges schloss sich automatisch.
    Wong flüsterte in ihr Mikrofon, hörte sich Meldungen der Schadenstrupps an. Haark konzentrierte sich auf die Flugwerte. Kein Schaden am Antrieb. Kein Schaden an der Energieerzeugung. Das war erst einmal das Wichtigste. Doch dann tröpfelten die Meldungen herein, und Haarks Optimismus zerfloss.
    »Waffensteuerung weitgehend ausgefallen«, murmelte er vor sich hin und rief hektisch ein Diagramm nach dem anderen auf. »Raketenbatterien 3 und 4 vernichtet. Abschussrohre zerschmolzen oder blockiert. Ach, verdammte Scheiße!«
    Wong starrte ihn einen Moment an, dann lächelte sie schmerzerfüllt.
    »Sie wissen, was das bedeutet?«, fragte Haark unnötigerweise.
    »Wir können einen Großteil unserer Raketenabschusssysteme nicht mehr verwenden«, kam die Antwort sofort. Wieder ein Ritual, sich gegenseitig über eine Katastrophe zu informieren, derer sie sich beide durchaus bewusst waren.
    »Ich will den Chef der Schadenskontrolle!«
    Es dauerte einen Moment, bis die Stimme von Sergent Chef Franz Gsellmann zu hören war. Er atmete schwer und war offenbar in Bewegung.
    »Chef, ich weiß, dass Sie alles tun, was geht«, sagte Haark, ehe der Mann eine längere Meldung machen konnte. »Aber wenn es nicht lebenswichtig ist, hören Sie mit allem auf, was Sie gerade machen und schauen Sie, dass wir wieder mehr Abschusspotenzial bekommen.«
    »Capitaine, ich bin dran, aber es sieht schlecht aus. Hier herrscht völliges Chaos. Wir schleppen noch Schwerverletzte heraus. Wir haben eine breite Zerstörungsfront mit aufgerissener Bordhülle und massivem Druckabfall. Zwei der großen Raketenwerfer sind komplett weggerissen, von denen ist nichts mehr übrig. Die können wir so schnell nicht ersetzen, selbst wenn wir alle Ersatzteile hätten, die wir benötigen. Ich kann versuchen, zumindest eines der fest installierten Abschussrohre wieder hinzubekommen, aber ich kann es von meinem jetzigen Standort aus nicht einmal sehen, so viele Trümmerteile sind uns im Weg. Ich weiß nicht, wie lange wir brauchen, um überhaupt dorthin zu kommen.«
    Gsellmanns Stimme klang weder entschuldigend noch hinhaltend, es war die klare Einschätzung eines Mannes, der seinen Job verstand und keinen Sinn darin sah, vorgesetzten Offizieren die Lage rosiger zu beschreiben, als sie war.
    »Ein Rohr genügt nicht«, sagte Haark, obgleich er wusste, dass seine trotzige Reaktion an den Realitäten auch nichts ändern würde. »Wir sitzen auf Magazinen voller Raketen, die wir in einem kurzen Zeitfenster abfeuern müssen. Ich bekomme das mit so wenig Kapazität nicht hin.«
    »So ist es, Capitaine«, bestätigte Gsellmann gelassen. »Ich

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