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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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inne, als hätten sie nicht erwartet, dass hier noch jemand auf sie wartete, oder dass dieser Jemand alleine war oder dass dieser Jemand keine Waffe auf sie richtete. Natürlich war Jan DeBurenberg auf diesen Moment vorbereitet. Wenn er eines nicht zulassen konnte, dann, dass ein Tentakelsetzling in seinem Gehirn einen Dünger fand, der aus ihm einen ganz besonderen Tentakel machen konnte. Genau wusste der Wissenschaftler nicht, welchen Effekt der »Dünger« tatsächlich auf das Wachstum und die Fähigkeiten der Setzlinge hatte, aber er ahnte genug, um es nicht darauf ankommen zu lassen.
    Noch bevor ein Tentakelsoldat ihn angreifen konnte, aktivierte DeBurenberg durch einen Gedankenbefehl die Säureimplantate in seinem Schädel. Er sank bereits bewusstlos in seinem Sessel zusammen und glitt haltlos zu Boden, als die Säure begann, sein Gehirn in organischen Schmodder aufzulösen.
    Den ebenso drohend wie erkennbar ratlos über ihm auftürmenden Tentakelsoldaten nahm er nicht mehr wahr.

 
32 Afrika
     
    Die Metallprothese quietschte etwas, wenn Tooma den Fuß aufsetzte, aber diesen kleinen Nachteil war sie bereit, in Kauf zu nehmen. Das lag vor allem daran, dass er durch zahlreiche Vorteile aufgewogen wurde: Das künstliche Wadenbein samt Fuß ließ sich mit den Servos der Kampfrüstung verbinden, was das Ersatzbein fast genauso leicht einsetzbar machte wie ihr echtes, dessen sporenverseuchte Reste man sogleich entsorgt hatte. Die Prothese war widerstandsfähig und konnte leicht abgenommen werden, um die saubere und desinfizierte Schnittwunde der ambulanten Amputation zu behandeln, sollte sich dies als notwendig erweisen. Der Arzt hatte sich über Stewarts chirurgischen Eingriff nicht beschwert, Regenerationssalbe aufgetragen, die Blutgefäße und Adern operiert und vor allem den restlichen Kreislauf auf Tentakelsporen untersucht. Die Tatsache, dass keine Verseuchung nachweisbar gewesen war, hatte dazu beigetragen, dass Stewarts Entscheidung als richtig angesehen wurde, und auch Rahel hatte keinesfalls die Absicht, sich darüber zu beschweren. Stewart hatte sich in der Krankenstation zweimal bei ihr entschuldigt, doch sie hatte ihm klar gemacht, dass sie den Verlust des Beins einer Sporenverseuchung in jedem Falle vorzog, und ihm damit ausdrücklich Absolution erteilt. Das war anscheinend genau richtig gewesen – der Unterschied zum jetzt erleichterten Gesichtsausdruck des Soldaten ließ die Stärke der Schuldgefühle erkennen, die dieser empfunden haben musste. Der Arzt versprach ihr eine Bioprothese für den Fall, dass sie Zeit für Operation, Physiotherapie und Rekonvaleszenz haben würden, doch das schiefe Grinsen auf seinem Gesicht zeigte, dass er selbst nicht so recht an sein Versprechen glaubte.
    Rahel Tooma war aber wieder bedingt einsatzfähig, und das war ohne Zweifel das Wichtigste, zumindest für sie. Immerhin hatte sie fast zehn Stunden in der Obhut der Ärzte zugebracht.
    Als sie mit diesem sanften Quietschen die Gefechtszentrale betrat, wandte sich ihr kaum ein Blick zu. Das leise Murmeln der taktischen Offiziere plätscherte durch den Raum wie ein Bächlein, und es genügte ein Blick auf die taktische Darstellung, die dreidimensional in die Mitte der Zentrale projiziert wurde, um zu erkennen, warum jetzt keine Zeit für allzu große Formalitäten war. Die Tentakel hatten den Verteidigungsring um das Hauptquartier im Würgegriff, und es schien, als würde sich dieser immer fester zuziehen. Es grenzte an ein Wunder, dass es der Kanonenkutter zurück zum HQ geschafft hatte. Tooma war sich nicht sicher, ob sie da nicht vom Regen in die Traufe gekommen war, andererseits war hier ihr Platz, und ihr widerstrebte der Gedanke, dass der Tod ihrer Leibgardisten, die ihr Leben mit dem ihren beschützt hatten, umsonst gewesen sein sollte.
    Ein Grund mehr, um auf sofortiger Wiederaufnahme des aktiven Dienstes zu pochen.
    Nein, besonders laut hatte der Arzt nicht widersprochen.
    »Geben Sie mir einen Lagebericht!«
    Sporcz hatte nur auf diesen Befehl gewartet.
    »Die Situation ist bedenklich, aber stabil. Die Tentakel haben die äußeren Verteidigungsstellungen überrannt, haben sich aber am zweiten Ring festgebissen. Wir haben Ausfälle automatischer Geschütztürme durch flexible Reserven bisher ausgleichen können, doch während die Tentakel unermüdlich angreifen, werden unsere Truppen langsam müde. Wir haben nicht genügend Einheiten, um rotieren zu lassen. Die Uhr tickt hier definitiv für die

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