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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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gering einzustufen.
    Er widmete sich seinen Berechnungen. »Also ist die Sachlage klar«, murmelte er zu sich selbst. »Das nächste Sphärensystem, das von den Tentakeln besetzt ist, liegt exakt 216 Lichtjahre von hier entfernt.«
    Die Sphäre war alles andere als ein geschlossenes Sterngebiet, wenn man es rein stellargraphisch betrachtete. Es machte den Eindruck einer geschlossenen Sphäre, wenn man die Verbindungen durch die ER-Brücken in Betracht zog – aber die besiedelten Welten waren nach ökonomischen Kriterien ausgesucht worden, nicht nach stellargraphischen. Und so zog sich die Sphäre über eine große Ecke Weltall hin, mit vielen toten und unbewohnten Systemen »dazwischen« – die aber auch nie von einem Menschen besucht worden waren.
    »Wenn meine Erkenntnisse richtig sind …«
    DeBurenberg kicherte. Natürlich waren seine Erkenntnisse richtig. Für einen Moment überlegte er, ob das Ironie war und ob er dieses Konzept jetzt richtig verstanden hatte. Doch dann fokussierte er seine Aufmerksamkeit sofort wieder auf seine Arbeit.
    »… dann können die Tentakelschiffe eine dauerhafte Beschleunigung von einem halben g schaffen. Vorausgesetzt, dass die Aliens über den Tentakeltraum über eine Niederlage in diesem System informiert sind und vorausgesetzt, sie verfügen im am nächsten gelegenen System über eine bereitstehende zweite Invasionsflotte, dann würden sie achtzehn Jahre Schiffszeit für die Reise benötigen – und auf der Erde würden bis dahin rund 219 Jahre vergehen.«
    DeBurenberg lehnte sich zurück. Natürlich war nicht davon auszugehen, dass so eine Entsatzflotte bereitstand, vor allem nicht auf exakt jenem System, von dem aus die Reise nach Terra am kürzesten dauern würde. Aber für die anderen Parameter blieben ihm nur Spekulationen. Wie lange würden die Tentakel für den Aufbau einer weiteren, schlagkräftigen Flotte benötigen – vor allem, da diese nach der Niederlage ja bedeutend größer kalkuliert werden müsste als die erste? Und würde man diese nicht auf einer bereits vollständig einverleibten und produktiven Welt erbauen, anstatt auf einem gerade erst eroberten und noch nicht völlig transformierten Planeten? Die Wahrscheinlichkeit war groß, dass die 219 Jahre wirklich die geringste Zeitspanne darstellten, nach der mit einer zweiten Invasion zu rechnen wäre. Möglicherweise würde es fünf, zehn oder zwanzig Jahre mehr dauern. Die Menschheit würde die Augen offen halten müssen, falls sie dazu künftig noch in der Lage sein sollte.
    DeBurenberg beugte sich wieder vor. »Und das würde dann endlos so weitergehen. Selbst, wenn wir auch eine zweite Invasion besiegen würden, käme eine dritte und eine vierte … jedes Mal größer, bis es uns schließlich erwischt. Nein, das Problem muss an der Wurzel gelöst werden.«
    Und Dr. Jan DeBurenberg kannte diese Wurzel. Er hatte rastlos daran gearbeitet, die große Datenmenge, die er während seines Aufenthaltes aus Lydos aus dem Tentakeltraum gewonnen hatte, auszuwerten. Ihm war die gesamte Rechnerleistung der Station zur Verfügung gestellt worden und jeder Forscher war ihm unterstellt worden – was, wie zu erwarten war, nicht sehr viel bewirkt hatte.
    Er wusste genau, was zu tun war, um die Tentakelgefahr, die sicher nicht nur eine für die Menschheit, sondern letztlich für alle anderen intelligenten Bewohner der Milchstraße war, endgültig zu bannen! Er hoffte, es würden noch andere Völker überlebt haben, denn wenn seine Erkenntnisse stimmten – und sie stimmten selbstverständlich! –, dann mussten die Tentakel selbst bei dieser langsamen Ausbreitungsgeschwindigkeit bereits einen Gutteil der Galaxis unter Kontrolle gebracht haben. Eine erschreckende Vorstellung, selbst für so jemanden wie DeBurenberg. Mehr Intelligenz machte das Universum interessanter, und was das Genie an seiner Arbeit am meisten schätzte, war eben, interessante Dinge zu entdecken und sich in sie zu verbeißen.
    Er tippte noch einige Kalkulationen in das antike Keyboard und war zufrieden mit sich selbst. Ja, das war ohne Zweifel die Lösung. Und das Allerbeste an der Sache: Die Menschen waren technisch und organisatorisch dazu in der Lage, dieser Herausforderung zu begegnen. Es war möglich. Es war machbar.
    Es war zu spät.
    Die Sicherheitstür zum Labortrakt brach krachend zusammen, als die Tentakel sie aufsprengten. DeBurenberg gelang es, sich halb umzudrehen, dann waren die Tentakelkrieger auch schon heran. Für einen Moment hielten sie

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