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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Orbitalschlägen vernichtet. Wir haben noch einige unterirdische Munitionsanlagen laufen, aber die Nachschubwege über Land sind schwierig und wir haben keine Truppen für groß angelegten Geleitschutz übrig. Und dort, wo wir die Munition am meisten brauchen, bekommen wir sie nicht hin, wie etwa zu uns. Der Belagerungsring funktioniert leider in beide Richtungen.«
    »Haben wir denn Informationen über Truppenbewegungen in den anliegenden Sektoren?«
    »Seit dem Angriff auf das HQ nur noch spärlich. Die Gegend ist dünn besiedelt, die Überwachungssatelliten vernichtet, Aufklärungsflüge sind fast schon Selbstmord, Roboter kommen ebenfalls nicht durch. Wir haben eine Reihe von Ortungsanlagen im HQ, aber die Tentakel stören die Radare. Viele der von uns installierten Kameras und Fernrohre sind durch Feindeinwirkung zerstört worden.«
    »Ich werde das mobile Gefechtszentrum zu einem der Frontabschnitte beordern«, entschloss sich Tooma. »Es enthält Feuerkraft, die ich nicht herumsitzen lassen möchte. Außerdem muss ich mir ein Bild von der Frontlinie machen. Sorgen Sie dafür, dass die Einheit in zehn Minuten startklar ist.«
    Sporcz sah für einen Moment so aus, als wolle er widersprechen, behielt dann seine Meinung aber lieber für sich. Er hatte so seine eigenen Ansichten über Offiziere, die meinten, sie müssten von der Spitze her führen. Aber, und das rief er sich dann in Erinnerung, Tooma hatte zwar viel Erfahrung, aber nie eine formale Offiziersausbildung genossen.
    »In zehn Minuten.«
    »Und bereiten Sie alles vor, dass wir die Truppen auf die letzten Befestigungsanlagen rund um das HQ zurückziehen. Das verkleinert unseren Radius und wir können möglicherweise Truppenteile ausrotieren. Wir müssen dazu außerdem die unteren Sektoren des HQ-Gebäudes besetzen und als Verteidigungsstellungen nutzen.«
    »Das wird den …«
    »Interessiert mich nicht. Wir wollen so lange wie möglich aushalten, da muss man kleine Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen. Die eigentliche Arbeit wird eh unterirdisch getan, da kommen wir hoffentlich nicht einmal in die Nähe.«
    Rahel Tooma wusste, dass der Kampf Gang um Gang im HQ der Anfang vom Ende sein würde. Dieses galt es, so weit wie möglich hinauszuschieben.
    Keine zehn Minuten später verließ das mobile Gefechtszentrum seinen Hangar und kroch auf einen besonders unter Druck stehenden Frontabschnitt zu. Tooma überließ Steuerung und Einsatz des Fahrzeugs allein der dafür speziell geschulten Besatzung und konzentrierte sich auf das größere taktische Bild. Als die ersten Sporen auf die mehrfach geschichtete Panzerung des Zentrums prasselten und – noch – harmlos abprallten, wusste sie, dass sie die Gefechtszone erreicht hatten. Sie schaltete die dreidimensionalen Kartendarstellungen fort und schaute sich die Echtzeitbilder an, übertragen durch Außenbordkameras. Direkt vor ihr endete der Zufahrtsweg zu einer Befestigungsanlage in einem Krater. Das MGZ kümmerte sich nicht darum. Die gigantischen Ballonreifen waren einzeln aufgehängt, das gesamte Chassis lag auf einer Hydraulik, das Ausmaß der Bodenfreiheit war variabel einstellbar und der Sechsradantrieb wurde einzeln angesteuert: Es gab so gut wie keine Unebenheit auf der Welt, die dieses Fahrzeug nicht überwinden konnte. Jedes Rad besaß einen eigenen Elektromotor mit rund 400 PS. Theoretisch konnte das MGZ sogar sehr hohe Marschgeschwindigkeiten erreichen. Der kleine Reaktor im Bauch des massiven Behemoths vermochte es über Monate mit beinahe unerschöpflichen Energiemengen zu versorgen. Von diesem Modell gab es in der gesamten Sphäre nur ein Dutzend, und auf der Erde nur zwei. Nicht ganz so stilvoll wie ihr alter, selbst wieder aufgebauter Lexington Executor, aber ohne Zweifel sehr beeindruckend, wie Tooma meinte.
    »Verbinden Sie mich mit dem Abschnittskommandeur!«
    »Lieutenant Riddance meldet sich!«, reagierte der Funkspezialist sofort. Vor Toomas Gesicht baute sich die Projektion eines hageren, müde aussehenden Offiziers auf, dem das Haar in Strähnen ins Gesicht hing. Seine Augen wirkten wie dunkle Höhlen und er blinzelte mehrmals, eher er seinen Blick auf Tooma zu fixieren vermochte.
    »Capitaine, ich melde …«
    »Wann haben Sie das letzte Mal geschlafen, Lieutenant?«, unterbrach Haark die beabsichtigte Meldung.
    Die Antwort kam nach kurzem Zögern. »Vor 21 Stunden, Capitaine.«
    »Ihre Soldaten?«
    »Einige haben vor einem Tag drei Stunden Schlaf bekommen, als die Tentakel sich auf einen

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