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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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anderen Truppenabschnitt konzentriert hatten. Ich habe sie dann etwas pausieren lassen. Seitdem …«
    »Nennen Sie mir den Platz in Ihrem Frontabschnitt, an dem Sie das MGZ am ehesten brauchen könnten. Es wäre gut, wenn wir bei der Gelegenheit ein paar ihrer Leute ersetzen und zum Ausruhen schicken könnten.«
    Riddance blickte zur Seite, konsultierte offenbar eine Karte, dann nickte er, mehr zu sich selbst. Augenblicke später bekam Tooma Koordinaten übermittelt, zwischen zwei Schützengräben, dazwischen ein Waffenturm, der auf Toomas Darstellung sofort mit einem rot pulsierenden Signal gekennzeichnet wurde: Er funktionierte offensichtlich nicht mehr. Eine durchaus logische Position für das MGZ.
    »Ich kann, wenn Sie dort aktiv werden, dreißig Leuten Zeit für Schlaf geben!«, erläuterte Riddance.
    »Fein. Wer ist ihr Stellvertreter?«
    »Gefallen. Ich arbeite direkt mit meinen Unteroffizieren.«
    »Welcher von denen ist der frischeste?«
    »Sergent Marksen tut immer noch so, als wäre das hier ein großer Spaß«, erwiderte Riddance mit der Andeutung eines Lächelns.
    »Er soll sich direkt mit meinem Leitstand koordinieren, ich stelle einen meiner taktischen Offiziere ab, diesen Frontabschnitt direkt zu betreuen, solange wir hier sind. Sobald wir unsere Position erreicht haben, nehmen Sie eine Mütze Schlaf.«
    In Riddance' Gesicht wurde der Widerstreit erkennbar, den Tooma von einem guten Offizier erwartete: der zwischen dem Verlangen, weiter die Verantwortung zu tragen und aktiv zu bleiben, während viele andere seiner Untergebenen keine Gelegenheit zum Schlaf bekamen, und der Einsicht, dass er dringend der Ruhe bedurfte, weil er aufgrund seiner Übermüdung irgendwann selbst zu einem Risiko werden konnte. Die Tatsache, dass Tooma ihren Befehl mit fester Stimme gegeben hatte, der unmissverständlich klar machte, dass sie ihre Meinung nicht zu ändern gedachte, half Riddance, den inneren Streit zu beenden.
    »Natürlich, mon Capitaine.«
    Tooma nickte Sporcz zu. Das MGZ wälzte sich vorwärts. Das Prasseln von Sporensalven gehörte jetzt fast schon zum ständigen Hintergrundgeräusch. Solange die Tentakel keine heftigere Artillerie einsetzten, war das Fahrzeug absolut sicher. Tooma sah durch die Außenbordkameras, warum der automatische Geschützturm nicht mehr funktionierte: Es gab ihn nicht mehr. Eine der stärkeren panzerbrechenden Fernwaffen der Aliens hatte ihn getroffen und in Stücke gerissen. Das MGZ kletterte über die Trümmer und nahm seine Position ein. Die Karosserie sank zu Boden, als die Hydraulik das Fahrzeug absenkte, und metallene Halteklammern und Stützpfosten bohrten sich in den Untergrund. Das Gefährt war flacher als ein Geschützturm und weitaus besser gepanzert. Die Waffen, die das MGZ mit sich führte, waren von kleinerem Kaliber, aber flexibler und variantenreicher. Das Fahrzeug war ein mehr als adäquater Ersatz für den Turm.
    Die Erschütterungen, die sich in den Leitstand fortsetzten, obgleich das MGZ jetzt stationär war, bewiesen dies eindringlich – die automatischen Geschütze des Fahrzeugs hatten inzwischen Ziele ausgemacht und zu feuern begonnen. Auf den Bildschirmen war deutlich zu erkennen, wie Scharen von Tentakelkriegern gegen Energiezäune und materielle Sperranlagen anliefen, wie Gegenfeuer aus den Schützengräben sie begrüßte und wie der Einsatz des MGZ tiefe Löcher in die Reihen der Aliens riss. Doch jede Lücke schloss sich sofort wieder, und bald kletterten unerschrockene Alienkrieger über die Leichen ihrer gefallenen Kameraden. Dann flackerten Energiezäune und fielen aus oder Befestigungen wurden unter dem Ansturm der Feinde vaporisiert, und es blieb den Verteidigern nur noch ihre eigene Deckung und eine Wand aus Feuerkraft, die ihr Vernichtungspotenzial in den aufmarschierten Gesamtkörper der Angreifer warf und tödliche Ernte einfuhr. Tooma bemerkte, wie sie ihre Hände in die Sessellehnen verkrallt hatte und versuchte, sich einen Moment zu entspannen. Kein Wunder, dass hier jeder am Ende seiner Kräfte war. Ein Moment der Unachtsamkeit und ein Teil der Angriffswelle vermochte die Abwehr zu durchschlagen, und hinter dieser Befestigungslinie gab es nur noch das HQ-Gebäude selbst, ihre letzte Rückzugsposition. Das konnte einmal gutgehen, vielleicht auch zweimal, aber irgendwann würde der Ring zusammenbrechen und wie ein Kartenhaus unter dem Druck der Invasoren zermalmt werden. Das MGZ machte sich bemerkbar. Dort, wo vorher übermüdete Soldaten ihr

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