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Tentakelwacht

Tentakelwacht

Titel: Tentakelwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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gelassen. Der Lieutenant wirkte eher erschrocken, war aber bestimmt erleichtert, dass jemand nach dem Briefing verlangte, das er selbst anscheinend noch nicht erhalten hatte.
    »Dies ist die Klonfabrik 12/VII. Hier werden Klonsoldaten hergestellt, um unsere Verteidigungsanstrengungen gegen die Tentakelinvasion zu verstärken.«
    Roby nickte unbeeindruckt. So weit war alles klar. Irgendwo mussten die künstlich erzeugten Kameraden ja herkommen.
    »Ist was schiefgelaufen?«, fragte er in gedehntem Tonfall.
    Ärger blitzte in den Augen der Frau auf, gleichzeitig sah sie auf ihre Uhr. Die Zeit drängte also.
    »Es gibt Infiltrationsalarm. Unautorisierte Klonproduktion. Ihr Befehl ist, die besagten Eingänge zu bewachen.«
    »Niemand darf hinein?«
    »Nur autorisiertes Personal, und das ist derzeit niemand, zumindest nicht für Ihren Bereich. Und es geht nicht nur darum, wer hinein will. Es darf auch niemand heraus.«
    Roby hob die Augenbrauen, sagte aber nichts. Der Capitaine hatte keine Absicht, weitere Details preiszugeben, und drückte dem Lieutenant ein Pad mit dem Lageplan in die Hand.
    »Marschieren Sie los!«, befahl sie.
    Hinter ihnen öffnete sich erneut die Luftschleusenkammer. Eine weitere Gruppe Soldaten marschierte hindurch, alle mit ähnlicher Ratlosigkeit im Gesicht wie zuvor Roby und seine Männer. Einige Zivilisten in den unvermeidlichen weißen Kitteln folgten.
    Roby blinzelte. Sein Gesicht blieb unbewegt, aber er fühlte, wie ihm plötzlich Schweiß auf der Stirn stand. Er sah weg, betrachtete das Pad in den Händen des Lieutenants, als wolle er sich den Weg einprägen.
    Aus den Augenwinkeln betrachtete er Bella, die mit zwei Männern an ihm vorbeispazierte und nicht andeutungsweise zu erkennen gab, ob sie Robys Anwesenheit bemerkt hatte.
    Sie sah in dem weißen Kittel reizend aus, fand er.
    Aber er glaubte nicht, dass sie hier war, um die Produkte ihres Waffengeschäfts anzubieten. An Bewaffnung mangelte es hier nicht.
    Roby nickte, als der Lieutenant irgendwas brabbelte.
    Er hoffte nur, dass das, was auch immer Bella vorhatte, nichts mit den Eingängen in den Abschnitten drei und vier zu tun hatte …
    Er sah ihr verstohlen nach. Seine Konzentration hatte durch den Vorfall ein wenig gelitten, also folgte er dem Lieutenant wie ein gehorsames Lämmchen, als dieser zielstrebig losmarschierte.
    Die Klonfabrik war offenbar in konzentrischen Kreisen in den Berg gehauen worden, Ringweg lag neben Ringweg, die Räumlichkeiten dazwischen angeordnet und mit sternförmig von der Mitte ausgehenden Stichgängen verbunden. So ergaben sich zwölf Bereiche, die alle einen eigenen Zugang zu den in der Mitte gelegenen zentralen Brutanlagen hatten. Der Offizier überließ ihm das Pad und Roby stellte fest, dass die Klonfabrik in der Mitte über gut 2000 Bruttanks verfügte, in denen die Soldaten herangezüchtet wurden.
    Die ganze Anlage bestand nur aus dieser einen Ebene, es gab keine anderen Stockwerke, zumindest nicht auf der Darstellung des Plans, die Roby in Händen hielt. Er traute Lageplänen militärischer Anlagen nicht sehr weit, vor allem dann nicht, wenn sie Außenstehenden überlassen wurden. Normalerweise bekam man nur zu sehen, was man unbedingt sehen musste. Und so schaute Roby auf dem Weg verstohlen an die Decke und auf den Fußboden oder versuchte, hinter Türen Fahrstühle zu identifizieren. Zu seiner eigenen Enttäuschung fand sich jedoch auf dem gut fünfzehnminütigen Fußmarsch keinerlei Hinweis auf andere Stockwerke.
    Als sie ihre Bereiche erreicht hatten, überließ der Offizier Roby die Einteilung. Die Truppe wurde in zwei Gruppen aufgeteilt, deren Standorte durch ein Stück Ringgang verbunden waren. Sie postierten sich vor jeweils einer schweren Metalltür, erneut mit zwei Flügeln, die fest verschlossen war und, wenn es nach Roby ging, auch so bleiben würde.
    Erneut hoffte er, dass sich Bella von diesen Abschnitten fernhalten würde.
    Es begann das Warten, und keiner von ihnen wusste genau, worauf eigentlich. Roby hatte nicht viel Ahnung von der Klonproduktion, aber er vermutete, dass die Fertigstellung einer Reihe von Geschöpfen unmittelbar bevorstand und dass etwas Unvorhergesehenes geschehen war, das verstärkter militärischer Absicherung bedurfte.
    Er sah den Offizier forschend an, sodass dieser sich bemüßigt sah, Roby anzusprechen.
    »Ja, Sergent, ist etwas?«
    »Sie wissen doch sicher ein wenig mehr als das, was uns gesagt wurde, oder?«
    Der Lieutenant tippte auf seine Schläfe, an

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