Terakon
lieben.
Scheinbar ist er sein Lieblingsurenkel."
Michael sah mich mit großen fragenden Augen an, dann gingen er und Stefan in
die Küche. Ich folgte ihnen. Für mindestens eine Minute tat Michael nichts,
außer die Situation in der Küche zu analysieren.
Dann blickte er mir in die Augen und bemühte sich nicht vorwurfsvoll zu
klingen. "Melanie, Schatz warum sind meine Leute high?"
Gab er mir die Schuld dafür? Das war doch nicht sein Ernst. Die Drogen, deren
Namen ich kannte, würden sie wahrscheinlich nicht beeinflussen. Beleidigt
zuckte ich mit den Schultern und biss ein Stück von dem Keks in meiner Hand ab.
"Warum ich? Wirke ich high für dich?"
Michael nahm mir den Keks aus der Hand und roch daran. "Woher hast du
die?"
Sollten nun meine Kekse schuld sein. Es konnten unmöglich meine Kekse sein.
"Ich habe sie gemacht und wenn sie dir nicht schmecken, brauchst du sie ja
nicht zu essen. Sie enthalten nichts Verwerfliches, Nüsse, Butter, Mehl,
Zucker, Backpulver, Schokolade und blauen Safran."
Der Beutel mit dem blauen Safran lag noch auf der Küchenanrichte. Ich nahm den
durchsichtigen Sack, ließ ihn vor seinen Augen hin- und her baumeln und wartete
auf eine Entschuldigung.
Während wir uns unterhielten, hatte Stefan telefoniert, sich glücklich zwischen
seinen Sohn Alessandro und seinen Großvater Martellius gesetzt und bereits
mindestens drei von den Keksen verputzt.
Vielleicht hatte ihr Verhalten doch etwas mit meinen Keksen zu tun? Vorwurfsvoll
neigte Michael den Kopf zur Seite. "Melanie, woher hast du blauen
Safran?"
"Unser Erdkeller ist ziemlich dunkel, dort wuchert er wie Unkraut. Als ich
gestern ins Haus gegangen bin, habe ich welchen gepflückt."
"Wie hast du es geschafft ihn zu verarbeiten, er hätte dir zumindest die
Haut verbrennen müssen."
Verwundert griff ich in den kleinen Beutel, nahm etwas von dem Gewürz heraus
und steckte es in den Mund. Dann sah ich ihn an und hob fragend die Hände. Baff
bewegte er langsam den Kopf von einer Seite zur anderen. "Ich glaube dir
ist inzwischen klar, welche Wirkung blauer Safran auf uns hat."
Seinen Blick immer noch auf mich gerichtet, sprach er weiter: "Stefan sage
für heute alles ab, es wird bis morgen warten müssen. – Stefan?"
Erst jetzt bemerkte mein Schatz, dass sein Sohn den anderen inzwischen
Gesellschaft leistete. Im Gegensatz zu Michael, nahm er die ganze Sache
ziemlich gelassen.
"Schon erledigt, ich habe deine Sekretärin angerufen. Außerdem kommen
Tanja und die anderen jeden Moment vorbei. Wenn es nötig ist, können wir mit
deren Energie sofort wieder nüchtern werden. Setz dich zu uns."
Michael war mit der Situation nicht glücklich. Schuldbewusst legte ich meine
Arme um ihn. "Entschuldige, ich wusste es nicht."
Immer noch unglücklich, schob er mich zur Seite, also kurbelte ich meine
Energie an und lächelte verlegen: "Es tut mir leid, Schatz."
Er zog die Augen gespielt verärgert zusammen. "Melanie das ist Erpressung.
Damit du Bescheid weißt, blauer Safran ist in unserer Welt sehr wertvoll. Er
ist schwer zu verarbeiten und nur wenigen gelingt es, ihn zu züchten. Um sich
bei der Verwertung nicht zu verletzen, muss man strenge Rituale befolgen.
Offensichtlich trifft das für dich nicht zu. Peris und Elfen lieben den
Geschmack von blauem Safran und seine Wirkung. Nur ist er zu wertvoll, um ihn
derart zu vergeuden. Wir benötigen ihn für magische Zwecke."
"Dann würde dich mein Weihnachtsgeschenk also mehr verärgern als freuen.
Ich wollte dir eine Flasche von dem selbstgebrannten Schnaps aus blauen Safran
Blüten schenken. Laut Vater wirkt er sehr gut bei kleinen Wehwehchen und
schmeckt ausgezeichnet."
Michael hatte mich die ganze Zeit über wie einen außerirdischen betrachtet.
Wäre er nicht über tausend Jahre alt, hätte ich geglaubt, sein Weltbild zerstört
zu haben.
Verwirrt sackte er neben den anderen auf die Bank. "Ich brauche nun einen
von diesen Keksen" und begann zu essen.
Bei all der Aufregung hätte ich beinahe auf meine Lasagne vergessen. Ich eilte
schnell zum Backofen und rettete sie vor dem Verbrennen. Zum Glück hatte ich
für zwei Personen viel zu viel Lasagne gemacht. Zu acht wurden wir nicht ganz
satt, also bestellte Michael einige Pizzen.
Er war inzwischen lockerer und scherzte: "Das nächste Mal, wenn du findest
ich arbeite zu viel, kannst du es mir auch sagen. Du brauchst nicht gleich
meinen gesamten Führungsstab unter Drogen setzten."
Nach zwei weiteren Keksen hatte er mir die ganze Sache
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