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Terakon

Terakon

Titel: Terakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maria Klima
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glücklich über ihr Interesse an meiner zweiten
Natur, erklärte ich: "Nein, ich habe überhaupt keine richtigen
Fähigkeiten. Ich heile ein wenig schneller, bin schwer zu verzaubern und nervig
schutzlos. Dazu kommt noch, dass jeder Peri versucht, mich zu seinem
Energiespender zu machen."
    Ich hatte geflüstert, trotzdem untersuchte ich mit meinem Blick das Lokal, um
sicher zu stellen, dass wir nicht belauscht wurden. Dabei hatte ich kurz
Augenkontakt mit Andreas. Er beobachtete mich und machte sich auf den Weg zu
uns. Meinen türkisen Mantel hatte ich ausgezogen. Andreas nahm meinen Arm und
betrachtete die noch frische Narbe, die ich Nikelaus verdankte. Zu meiner
Überraschung verkniff er sich jegliche Bemerkungen, stattdessen streichelte er
mir die Wange, "wenn du Probleme hast, kannst du es mir sagen."
    Glaubte er, ich hätte versucht Selbstmord zu begehen? "Es ist nicht, was
du glaubst. Meine Probleme sind meine."
    Dann fiel mein Blick auf jemand anderen. Ich machte einen hastigen Schritt nach
hinten und versteckte mich kniend hinter Tanja. Andreas hockte sich neben mich.
"Vor wem verstecken wir uns gerade?"
    Er schien die Situation zu genießen, für ihn war es einfach ein kleines
Abenteuer. Tanja verstand mein Verhalten sofort und bäumte sich schützend vor
mir auf. Ohne ein Wort drehte ich Andreas den Rücken zu. Nikelaus versperrte
den Ausgang, also ging ich kniend in Richtung Toiletten. Ich hatte schreckliche
Angst davor, was Nikelaus tun würde, wenn wir uns ohne Michael trafen. Kaum war
ich um die nächste Kurve, stand ich heftig atmend auf. Ich versuchte meine
Panik zu kontrollieren, wozu ich meine Augen schloss. Es war wichtig, einen
klaren Kopf zu bekommen. Als ich mich einigermaßen gefangen hatte, öffnete ich
die Augen und stieß bei dem Versuch nach hinten zu springen mit dem Kopf gegen
die Wand. Andreas stand vor mir, im ersten Moment hatte ich ihn mit Nikelaus
verwechselt.
    Erleichtert atmete ich aus: "Du bist’s nur."
    "Wen hast du denn erwartet?"
    "Nicht so wichtig, Andreas, ich möchte nicht, dass du verletzt
wirst."
    Er zog die Augenbrauen zusammen und starrte mich stur an. Ich versuchte an ihm
vorbeizugehen, aber er fasste mich an den Oberarmen und fixierte mich in meiner
Haltung. "Nikelaus, sein Name ist Nikelaus Dravko. Würdest du mich nun
bitte los lassen."
    Seine Augen weiteten sich, dann legte er den Arm um mich. "Komm, ich
schmuggle dich hier raus."
    Er kannte einen Hinterausgang. Am Ende des Ganges war eine unscheinbare Tür,
die ins Freie führte. Während ich hinter ihm herging, sah ich meine Zeichnung
die halb in seiner Gesäßtasche steckte und stahl sie mir vorsichtig zurück.
Wahrscheinlich dachte er, ich wollte mich kurz festhalten. Im Freien kramte ich
mein Handy aus der Tasche. Ich wollte mich bei Andreas bedanken, aber er war
verschwunden. Ich wählte Michaels Nummer. "Schatz, dein Onkel ist hier. Er
hat mich nicht gesehen. Ich habe mich versteckt. Ich gehe dir entgegen."
    Er machte sich sofort auf den Weg zu mir. Wir trafen uns bei der
Bushaltestelle. Nikelaus wollte mich, Tanja war nicht in Gefahr, dennoch holte
ich mir von Stefan ihre Telefonnummer. Tanja ging es gut, sie war bereits auf
dem Weg zur Bushaltestelle. Michael wollte nicht auf sie warten, mir zuliebe
tat er es doch. Zu dritt machten wir uns auf den Weg nach Hause.
    In der Küche sprachen Jeremeia, Iveria, Stefan und Alessandro miteinander.
Jeremeia stand auf, küsste mich zur Begrüßung auf die Wange und sagte:
"Ich freue mich dich wiederzusehen."
    Tanja wurde von ihm ignoriert. Seit der Audienz bei Martellius lag mir eine
Frage für ihn auf den Lippen. "Jeremeia, darf ich dir eine etwas delikate
Frage stellen?"
    Erwartungsvoll lächelnd antwortete er: "Sehr gerne."
    "Hattest du das Angebot für mich gemacht, von dem Nikelaus bei der Audienz
sprach."
    "Selbstverständlich."
    "Wenn ich das richtig sehe, du und Michael seid doch Freunde? Ihr hattet
die ganze Sache eingefädelt um zu demonstrieren, dass ich keine Fähigkeiten
besitze?"
    Er lachte. "Und wir alle wissen, wie gut es funktionierte."
    Tanja hatte sich neben Stefan gesetzt. Ich setzte mich auf Michaels Schoß.
Tanja erzählte Stefan alles über unseren Abend. Sie ließ nichts aus. Sie
berichtete sogar von meinem Geständnis, nicht nur menschlich zu sein und zeigte
ihnen die Fotos. Soviel zu, das bleibt unter uns. Ich holte mir etwas zu
trinken und blieb gegen die Anrichte gelehnt stehen. "Melanie Schatz, war
Andreas wieder aufdringlich?"
    Ich hob

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