Terakon
wie Essen, Hygieneartikel und dergleichen. Es war
Samstag. Obwohl ich arbeiten musste, hatte ich noch mehrere Stunden bis
Schichtbeginn, denn der Manager hatte mich gebeten, erst später zu kommen. Ich
nützte die Zeit, fuhr in die Stadt, besorgte dieses und jenes und besuchte
Katja im Krankenhaus. Sie war müde und schwach. Obwohl sie sich über meinen
Besuch freute, bat sie mich bald zu gehen. Noch bevor ich den Raum verlassen
konnte, schlief sie ein.
Zu Fuß brach ich in Richtung Stadt auf. Kurz vor der Pferdeschwemme führten
zwei Polizisten Fahrzeugkontrollen durch. Österreich ist ein sehr sicheres
Land. Nur die wenigsten Menschen haben Angst sie könnten am helllichten Tag
bestohlen werden. Das galt auch für die Polizisten. Sie standen einige Meter
von ihrem nicht abgeschlossenen Auto entfernt und der Schlüssel steckte im
Zündschloss. Ich stellte mir ihre Gesichter vor, würde ich ins Auto steigen und
losfahren.
Um die Ecke, am kleinen Platz gegenüber der Pferdeschwemme, waren fünf Männer
zu sehen. Sie schlugen auf einen Einzelnen ein. Keiner der Passanten reagierte
auf das Schauspiel, aber alle hielten unbewusst Abstand davon. Mir war sogleich
klar, Zauberei war im Spiel. Ich verhielt mich wie ein gewöhnlicher Passant und
ging unauffällig näher an die Szene heran. Dann erkannte ich, wer das Opfer
war, der herzförmige Mund, die breiten, muskulösen Schultern, die blonden
Haare, es war Michael.
Ich entfernte mich schnell von dem Geschehen und wählte Stefans Nummer.
"Melanie, ich habe gerade wenig Zeit, ist es wichtig?"
"Halt den Mund und hör zu. Ich bin gerade in der Nähe der Pferdeschwämme.
Fünf Männer schlagen auf Michael ein, er sieht nicht gut aus. Ich bin zu
schwach, ich kann nichts machen."
"Wir sind schon auf dem Weg. Leg nicht auf, dann kannst du uns auf dem
Laufenden halten."
Ich versuchte erst gar nicht unauffällig zu wirken, als ich in die Nähe des
Geschehens zurückging. Sie würden mich so oder so nicht beachten. Magische
Wesen waren, was ihre Zauber anging, arrogant. Ich setzte mich etwas abseits
auf den Boden, beobachtete die Vorgänge und erstattete Stefan Bericht. Michael
so zu sehen konnte ich kaum ertragen. Trotzdem blieb mir keine andere Wahl, als
Stefans Ankunft abzuwarten. Welchen Nutzen hätte es, wenn ich in der Gewalt der
Entführer wäre und Stefan uns wegen des Zaubers nicht finden könnte. Michael
rührte sich kaum noch. Einer der Angreifer injizierte ihm eine Flüssigkeit und
sagte: "Das dürfte reichen, packt ihn ins Auto. Wir müssen los."
Stefan und die anderen würden nicht rechtzeitig hier sein. Was sollte ich tun.
Mir fiel das Auto der Polizisten ein. Oh Mann! Ich würde den Rest meines Lebens
im Gefängnis verbringen.
Ich flüsterte ins Telefon. "Beeilt euch, sie wollen mit ihm das Weite
suchen."
Schnell rannte ich zu dem Polizeiwagen, schwang mich auf den Fahrersitz,
startete den Motor und fuhr los. Michaels Angreifer ignorierten den
herannahenden Wagen, sie empfanden ihn nicht als Bedrohung. Kurz vor ihnen riss
ich das Lenkrad in ihre Richtung, überfuhr zwei der Männer, streifte die
übrigen. Dann sprang ich aus dem Auto, nahm Michaels Arm und versuchte ihn in
den Wagen zu schleifen. Michael war in schlechter Verfassung, obwohl er mich
ansah, nahm er mich nicht wahr. Eine Hand fasste mich an der Schulter und
zerrte mich von Michael weg.
"Wie geht es Alexei?"
Einer der Männer kniete neben dem Polizeiauto und antwortete: "Nicht gut,
ich befürchte, er wird es nicht schaffen. Lass die Kleine leben. Xavier will
mit dem Mörder seines Sohnes sicher selbst abrechnen."
Mörder? Sohn? Als ich die Männer angefahren hatte, war ich mir sicher, sie
würden es ohne Schwierigkeiten überleben. Verdattert zeigte ich mit der Hand
auf den am Boden liegenden, dann warf ich meinen Arm ignorant in die Höhe.
"Kommt schon, er ist doch irgendetwas Übernatürliches. Der steht sicher
gleich wieder auf."
"Er ist nur ein halber Elf."
Dass sie mir überhaupt antworteten, verwunderte mich. Die Hand, die mich hielt,
gab mir einen Schubs und ich stolperte neben dem verletzen Halbmenschen zu
Boden. Nie im Leben hätte ich bewusst jemanden getötet. Ich wollte, dass er
gesund wird. Ich wollte es so sehr. Sein Gesicht war blutverschmiert und er
hatte neben vielen anderen Verletzungen, eine große Wunde an der Schulter.
Seine Subclavia war durchtrennt. Einer der Männer höhnte: "Du hast Recht
zu weinen. Xavier wird dir nichts ersparen. Du solltest dich fürchten."
Er
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