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Terakon

Terakon

Titel: Terakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maria Klima
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übereilt verlassen,
wenn ihr mich entschuldigt, ich brauche dringend eine warme Dusche."
    "Wenn du willst könnten Michael und ich dich begleiten."
    Perplex und reaktionsunfähig erstarrte ich, dann endlich fragte ich: "Wie
bitte?"
    Michael fand die ganze Angelegenheit lustig und wirkte nicht abgeneigt. So eine
Frage verdiente keine Antwort. Kopfschüttelnd rannte ich an Stefan und
Alessandro vorbei nach oben, zog meine Kleidung aus und stellte mich unters
heiße Wasser. Meine Hände und Füße tauten langsam auf und mir wurde warm. Die
Anwesenheit von Michaels Ex machte mich eifersüchtig. Ich beschloss meine
Arbeitskleidung erst im Kino anzuziehen. Erstens hatte ich noch mindestens drei
Stunden Zeit und zweitens wollte ich gut aussehen, wenn auch nur um mein
eigenes Selbstbewusstsein zu stärken. Damit mein Vorhaben nicht zu
offensichtlich war, entschied ich mich für eine einfache Hose und eine dazu
passende weinrote Bluse. Es war perfekt. Etwas das ich jeden Tag tragen konnte,
aber eine sehr gute Figur machte. Ich schminkte mich und ging die Treppe
hinunter. Kijara und Michael unterhielten sich. Ich dachte alle Stimmlagen von
Michael zu kennen, seine Boss-Stimme, dominant, unnachgiebig und streng, seine
Melanie-Stimme klar, hell und geduldig, doch ich entdeckte eine neue, sie war
verliebt, bewundernd und fürsorglich. Es war seine Kijara-Stimme. Diese
Erkenntnis fuhr wie ein Pfeil durch mein Herz und hätte mich auch ohne das
nachfolgende Gespräch genügend verletzt. Ich hörte Kijara: "Dich für die
Kleine mit den Drachen anzulegen, ist das dein Ernst. Bist du verliebt?
Irgendwie macht mich das eifersüchtig."
    Michael klang flirtend: "Wenn das so ist, bin ich wahnsinnig in sie
verliebt."
    Ich konnte die beiden nicht sehen, nur hören und darüber war ich froh. Kijara
klang zufrieden, als sie sagte: "Es hätte mich auch gewundert. Sich in
etwas Sterbliches zu verlieben, passt nicht zu dir. Warum also der Ärger?"
    Michael war sehr bemüht jeden Zweifel daran, dass er es getan hatte, weil er
mich mochte zu entkräften.
    "Wenn die Drachen ihre Fähigkeiten zur Verfügung hätten, bräuchten sie
mich und meine Leute nicht mehr. Sie kann jene Dinge, in denen die männlichen
Drachen schwach sind. Außerdem ist sie sehr belebend, ihre Energie ist
unvergleichbar und mit ihr habe ich endlich wieder etwas zum Lachen. Ich mag
sie und genieße die Zeit, die ich mit ihr verbringe, aber Liebe, nein."
    "Ich weiß was du meinst. Es gibt Menschen die machen das Leben
interessanter, deswegen liebt man sie noch lange nicht. Du solltest aber aufpassen.
Hugorio ist trotz ihrer körperlichen Schwäche überzeugt, dass sie ein Halbling
ist. Er ist ein Sammler Michael, und sie scheint einzigartig. Gibt es nur die
geringste Chance, sie für sich zu beanspruchen, wird er sie nützen."
    "Ich weiß. Komm schon, mir ist der Grund für deinen Besuch bekannt."
    "Ich hatte nie etwas anderes angenommen. Kannst du mir ein paar
unbedeutende Informationen geben, damit er zufrieden ist?"
    Zum ersten Mal glaubte ich es wirklich. Ich war nur sein Spielzeug. Von einem
schlagartigen Schmerz getroffen lief ich die Treppe hinauf, packte das
Wichtigste in eine Tasche und wollte das Haus verlassen. Solange sie da war,
würde er meine Abwesenheit nicht einmal bemerken. Pech war nur, dass Stefan
weniger abgelenkt war. "Wo willst du hin?"
    Als er sprach, warf mir Michael einen kurzen Blick zu. Er bemerkte nicht, dass
mit mir etwas nicht stimmte. Ich log: "Nirgends, ich wollte nur schnell
aus meiner Wohnung etwas holen."
    "Aha, deswegen hast du eine Reisetasche", Stefan machte eine kurze Pause,
öffnete demonstrativ den Reisverschluss und sah hinein, "mit den
wichtigsten Dingen dabei?"
    "Stefan lass mich einfach vorbei, okay?"
    Erst jetzt wurde Michael aufmerksam, "Melanie, was ist los, verlässt du
mich?"
    Mit Tränen in den Augen blickte ich in sein selbstgefälliges Gesicht. Kijara
griff nach seiner Schulter. "Sie hat uns gehört. Oh Michael, das tut mir leid,
ich regle das für dich."
    Sie kam zu mir und begann zu zaubern. Michael unterbrach sie: "Das wird
nicht funktionieren."
    "Ich weiß, es ist allgemein bekannt, dass sie auf die
Nullachtfünfzehnsprüche nicht reagiert. Wie du weißt, bin ich besser als
das."
    Sie setzte ihre Arbeit fort, erklärte mir ich hätte nichts gehört und hätte
wahnsinnige Lust mit ihr und Michael die Dusche nachzuholen. Es war nicht nur
Eifersucht, ich mochte sie nicht. Geduldig wartete ich, bis sie fertig war.
Dann hob

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