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Terakon

Terakon

Titel: Terakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maria Klima
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meiner Unschuld zu überzeugen, aber er hatte seine Entscheidung
getroffen. Notgedrungen begann ich mit der Suche nach einem neuen Zuhause.

Das Geständnis
    In der Nacht litt ich unter Albträumen. Ich träumte von
Michael, wie er und Kijara sich amüsierten und sich über mich lustig machten.
Durch den Traum wurde ich leicht wach. Ich glaubte Michael neben mir zu spüren
und dachte die Geschehnisse der letzten Tage wären nur ein böser Traum gewesen.
Glücklich kuschelte ich mich zu ihm und schlief weiter. Am Morgen lag ich
alleine im Bett. Es dauerte lange bis mir klar wurde, dass ich nur geträumt
hatte, dass Michael nie dagewesen war: er war nicht mehr mit mir zusammen.
    Um mich abzulenken, versuchte ich untertags beschäftigt zu bleiben. Daher kam
ich auch zu früh zur Arbeit. Kaum hatte mein Boss mich gesehen, bestellte er
mich in sein Büro. Sie hatten einen Ersatz für mich und Silvia gefunden und da
ich keinen fixen Arbeitsvertrag hatte, war ich mit sofortiger Wirkung fristlos
entlassen. Der Manager fand mein plötzliches Verschwinden neulich
unentschuldbar. Nun war ich auch noch meinen Job los. Vielleicht sollte ich
Kadeijoschs Angebot annehmen und ein Semester in London studieren. Heute würde
ich nicht arbeiten. Ich wollte nicht schon wieder einen ganzen Abend alleine in
meiner Wohnung sitzen, doch mit wem sollte ich ausgehen? Astrid war wütend auf
mich, das hieß Alexandra war sicherlich auch nicht gut auf mich zu sprechen.
Warum so kompliziert, Sarah wohnte nun ja auch in Salzburg. Ich nahm mein
Telefon zur Hand. "Hi Sarah, hast du Lust heute auszugehen? Ich kann nicht
schon wieder einen Abend alleine in meiner Wohnung verbringen. Ich muss
raus."
    "Melanie, es tut mir leid, aber Jeremeia braucht mich, ansonsten jeder
Zeit gerne."
    "Verstehe, also dann ein anderes Mal."
    "Halt warte, bevor du auflegst. Wie geht es dir? Alles in Ordnung?"
    "Eigentlich nicht, mein Vermieter schmeißt mich aus der Wohnung und ich
habe wegen dem Vorfall mit Andreas meinen Job verloren."
    "Was hast du nun vor?"
    "Kadeijosch hat mir angeboten in London zu studieren. Vielleicht nehme ich
sein Angebot einfach an. Kannst du Jeremeia fragen, ob er seine Telefonnummer
kennt, ansonsten werde ich sie sicher im Internet finden."
    "Ich bin beinahe beleidigt, kaum ziehe ich nach Salzburg, wanderst du
aus."
    Nach einer kurzen Verabschiedung, war ich nach wie vor ohne Pläne für den
Abend. Aber bitte, ich war doch eine emanzipierte Frau. Ich konnte auch alleine
ausgehen. Die Alternative war, in meiner Wohnung Trübsal zu blasen und Michael
zu vermissen. Wenn ich heute die Stadt unsicher machen würde, dann aber nicht in
meiner Arbeitskleidung, also fuhr ich mit dem Bus nach Hause.
    Ich war gerade auf dem Parkplatz vor meiner Wohnung angekommen, als ein Audi R8
um die Kurve raste. Ich kannte diesen Fahrstil, es war Michael mit einer extrem
schlechten Laune. Wahrscheinlich hatte er bereits das halbe Lenkrad vernichtet.
Mit quietschenden Reifen slidete er in den Parkplatz neben mir. Er sprang aus
dem Auto und machte sich gar nicht erst die Mühe, mich zu begrüßen. Er kam
gleich zur Sache. "Wage es ja nicht. Du wirst Kadeijosch nicht anrufen,
verstanden? Wenn du Probleme hast, dann komm zu mir oder von mir aus zu
Jeremeia oder Andreas. Du hast ja keine Ahnung welche Konsequenzen dein Handeln
hätte."
    "Und da du mir die Konsequenzen sicher nicht verraten wirst, werde ich sie
wohl selbst herausfinden müssen. Wie konnten Sarah und Jeremeia dich nur
anrufen. Du bist sauer, wen kümmert’s?"
    Wäre Rauch aus seinen Ohren gekommen, hätte es mich nicht gewundert. Ich drehte
mich um und ließ ihn stehen. "Oh nein Melanie, diesmal nicht, wir werden
diese Sache ausdiskutieren, hast du mich verstanden!"
    Er konnte ja so wütend und frustriert klingen, wenn er mit mir sprach.
"Dann komm mit hoch. Ich habe noch etwas vor."
    Ich nahm den Lift, er die Treppe. Natürlich war er vor mir in der Wohnung. Ich
schloss die Türe hinter mir und sagte treibend: "Du wolltest reden, also
rede!"
    "Wenn du willst, kannst du wieder bei mir einziehen. Du müsstest keine
Miete bezahlen und bräuchtest keinen Job."
    "Bist du wahnsinnig? Du könntest gleich vorschlagen, mir das Herz
herauszureißen und es in einen Mixer zu stecken."
    "Kadeijosch ist ein völlig Fremder für dich und du würdest ihm erlauben,
für deinen Unterhalt aufzukommen. Bei mir konntest du dich nach Wochen nicht
dazu durchringen, zu meinem Haus unser Zuhause zu sagen."
    "Er hat mich auch

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