Terakon
in dem meine Wohnung war abbogen, war ich
erleichtert. Es sollte nicht von Dauer sein. Der Parkplatz wimmelte von
Polizisten. Einer wollte wissen ob wir hier wohnten. Er fragte ob wir in der
vorhergehenden Nacht bei dem Appartement Stock 4/J5 etwas Auffälliges bemerkt
hätten.
"Wieso, was ist passiert?"
"Heute Morgen wurde Melanie Merino in ihrem Appartement tot aufgefunden.
Kannten sie das Mädchen?"
"Das ist unmöglich. Ich habe die letzten beiden Nächte auswärts
geschlafen. Ich bin Melanie."
"Wer ist dann in ihrem Appartement?"
"Oh, mein Gott! Silvia."
Ich lief sofort in Richtung Haus, wurde aber von den Polizisten gestoppt.
Nachdem ich mindestens zwei Stunden über Silvia und ihren Freund Marcel befragt
worden war, beendete Michael das Verhör für mich. Der Polizist erklärte, ich
dürfte meine Wohnung mindestens zwei Tage nicht betreten, und ich solle meinen
Vermieter anrufen. Dieser war nun der Meinung, ich wäre tot. Kaum waren wir im
Auto, griff ich nach Michaels Hand. "Sie ist die Dritte."
"Ich weiß."
Während der Rückfahrt hatte ich Zeit zum Überlegen. Silvia und ich waren nie
die besten Freundinnen gewesen, aber ich mochte sie. Mir wurde wieder einmal
bewusst, wie vergänglich das Leben ist. Wie schnell es zu spät sein konnte. Auf
dem Nachhauseweg schwieg ich. In Michaels Haus ging ich ohne ein Wort direkt in
mein Arbeitszimmer. Unfähig mich zu konzentrieren, lungerte ich auf der Couch.
Als ich an diesem Morgen wach geworden war, hatte ich geplant das gesamte Haus
zu erforschen, aber die Lust war mir vergangen.
Mein Vermieter war überrascht, meine Stimme zu hören. Es war kein angenehmes
Gespräch. Er hatte kein Verständnis dafür, dass ich Silvia die Wohnung für ein
paar Tage überlassen hatte. Innerhalb einer Woche waren Gerlinde, Adelheid und
Silvia ermordet worden. Mir fiel ein, Andreas hatte versucht mich zu küssen, er
hatte mich auch umarmt. Hoffentlich war er okay. Das würde ich dann wohl morgen
erfahren.
"Schatz, wir müssen reden."
Erschrocken, ich hatte nicht mit Michael gerechnet, blickte ich auf und nickte.
Er setzte sich zu mir und ich legte mich in seine Arme.
"Die drei Frauen wurden zerfleischt, man glaubt ein trainierter Hund wäre
auf sie gehetzt worden."
Nach einer kurzen Sprechpause fuhr er fort: "Ich vermute, was auch immer
die drei zerfleischt hat, wurde durch deinen Geruch angezogen. Die Opfer wurden
in ihren Wohnungen getötet."
Ich konnte mir etwas Schöneres vorstellen, als von einem großen Hund zerfetzt
zu werden. "So etwas ist doch nicht leise. Haben die Nachbarn nichts
gehört?"
"Laut Polizei - nein. Daher wissen wir, Magie war im Spiel. Nickis Mensch
wurde gestern auf dieselbe Weise getötet."
"Verstehe ich das richtig? Jemand ist hinter Menschen her, die zu euch
eine Beziehung haben. Warum? Ist der lebensmüde?"
"Um uns zu provozieren, uns eine Nachricht zu hinterlassen, es ist sehr
demütigend, wenn wir es nicht schaffen unsere Menschen zu schützen. Schatz,
warum ich mit dir darüber spreche, ich möchte dich bitten bei mir zu wohnen bis
wir diese Angelegenheit geklärt haben."
"Solange du mich auf die Uni gehen lässt. Oh nein, Michael nicht dieser
Gesichtsausdruck."
"Es sind doch bald Ferien, oder? Du würdest nicht viel verpassen."
"Michael vergiss es."
"Mir wäre es lieber, wenn du freiwillig zu Hause bleibst."
Kurz wurde ich sauer, dann jedoch lachte ich frech. "Wie willst du mich
davon abhalten? Du hast sicher etwas Besseres zu tun, als mich den ganzen Tag
zu bewachen, oder?"
"Sei doch bitte vernünftig. Wir werden die Sache sicher in ein paar Tagen
geklärt haben. Du verlierst höchstens eine Woche. Kompromisse, erinnerst du
dich noch, was du mir heute erklärt hast?"
Schon wurden meine eigenen Worte gegen mich verwendet, war doch klar. Aber er
hatte Recht. "Dienstags und mittwochs habe ich schon zu oft gefehlt. Ich
muss mindestens bei den Proseminaren anwesend sein. Die restliche Woche könnte
ich schwänzen."
"Gut, dann begleite ich dich am Dienstag und am Mittwoch auf die Uni, die
restliche Zeit bleibst du im Haus, einverstanden."
"Ich darf in den Garten, oder?"
Ein lächelndes Nicken sollte ja bedeuten. Morgen würde ich nicht mit Andreas
lernen. Immer noch in Michaels Armen, wählte ich dessen Nummer. Beim zweiten
Läuten antwortete er bereits. Bevor ich es schaffte hallo zu sagen,
entschuldigte sich Andreas bereits für sein aufdringliches Verhalten. Mit dem
Vorwand krank zu sein, begründete ich die Absage unserer
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