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Terminal 3 - Folge 2: Die Sensen des Himmels. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 2: Die Sensen des Himmels. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 2: Die Sensen des Himmels. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivar Leon Menger , Raimon Weber
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konnte es sich nur um Rebellen, gewöhnliche Kriminelle oder Mitglieder des Regimes handeln.
    Was aber alles aufs Selbe hinauslief.
    Ich entfernte mich mit meinen einheimischen Freunden, ehe Paice uns bemerkte. Aber ich beobachtete noch, wie man ihm minderjährige Prostituierte zuführte. Nicht älter als zwölf oder dreizehn Jahre.
    Ben Paice spendierte großzügig Bier und begann sofort damit, die Mädchen zu betatschen.
    Es war ein widerwärtiger Anblick.
    Am nächsten Morgen rief ich bei der Vertretung der Vereinten Nationen in Kinshasa an, um mich über den Mann zu beschweren. Dort war ein Mr Ben Paice nicht bekannt.
    Danach habe ich ihn nie mehr gesehen. Aber ich musste am nächsten Tag das Land verlassen und sollte erst zehn Jahre später zurückkehren können. Ich bin sicher, dass Ben Paice dahintersteckte.
    Es ist nicht schade um ihn.
    Was mir allerdings Sorge bereitet, ist die Tatsache, dass es ausgerechnet jetzt geschah.
    Durch meine Recherchen in den letzten Jahren weiß ich, dass Paice nicht für die Vereinten Nationen arbeitete.
    Sondern für die Sherman Mines Company. Seine Aufgabe war es, die Schürfrechte für die Minengesellschaft zu sichern. Durch Bestechung und Unterstützung der Holy Resistance Army.
    Steht der Mord in irgendeinem Zusammenhang mit dem Sensenmann?
    Bei seinem nächsten Anruf muss ich unbedingt mit Joseph Ketou darüber sprechen.
    Meine Hände zittern ein wenig.

Lennard Fanlay
    Rachel ist da.
    Sie wirkt hellwach und quittiert die Übergabe der Zigaretten mit einem beiläufigen Grunzen.
    »Aufgepasst!« Sie deutet auf den Monitor. »Da kommt sie.«
    Die Frau im Hosenanzug geht auf die Toilettenanlage im Terminal eins. In der rechten Hand hält sie einen Koffer in der Farbe ihres Hosenanzugs.
    Gibt es so was Hässliches als Set zu kaufen?
    Im Innern der Toilette gibt es natürlich keine Kameras.
    Wir warten.
    Viele Menschen kommen und gehen. Ich konzentriere mich auf jede einzelne Frau.
    Kein Pummelchen im grauen Hosenanzug kehrt zurück. Noch nicht einmal ein weibliches Wesen, das ihr ähnelt.
    Einige der Frauen sind ziemlich aufgetakelt.
    »Vielleicht hat sie lange Zeit darin abgewartet«, vermute ich vage.
    »Fehlanzeige, Leo.« Rachel reißt die Stange Luckies auf und greift nach der ersten Schachtel. »Das dachte ich mir auch schon. Aber da passiert gar nichts. Jetzt nicht und auch nicht in zwei Stunden.«
    »Der Koffer«, fällt mir ein. »Mal angenommen, sie hatte in dem Koffer Kleidung zum Wechseln ...«
    »Dann muss sie aber auch die Frisur und den Körperumfang verändert haben«, unterbricht Rachel. »Und es ist niemand mit einem identischen Koffer da wieder rausgekommen.«
    Steven sieht uns über die Schulter. »Schon mal daran gedacht, dass sie den Koffer auf der Toilette gelassen hat?«
    »Wäre wahrscheinlich«, erwidere ich und springe von meinem Stuhl. »Wenn man mich braucht ... Ich bin im Terminal eins.«
    Vor der Tür wende ich mich noch einmal um. »Rachel, du musst die besten Aufnahmen von der Lady ausdrucken. Das ist alles, was wir haben. Aber es ist immerhin ein Anfang.«
    Malcolm Banks, der Leiter der zivilen Sicherheit in Terminal eins, ist ein feiner Kerl. Er hat mit denselben Problemen wie ich zu kämpfen.
    Drangsalierung durch Duane Parkers TSA, zu wenig Leute, zu wenig Geld.
    Ich habe ihn angerufen, und er erwartet mich bereits vor der Toilettenanlage seines Terminals.
    Wir umarmen uns. Seine Herzlichkeit ist echt. Wir sehen uns viel zu selten.
    Ich erläutere ihm mein Anliegen.
    »Okay«, sagt Malcolm. »Diese Frau hat es also geschafft, sich der Kameraüberwachung in allen Terminals nahezu perfekt zu entziehen. Die Kameras sind auch einfach zu auffällig.« 
    »Das wurde bewusst so gemacht«, erwidere ich. »Das soll bedeuten: Wir sehen euch, also baut bloß keinen Mist!«
    Er deutet auf eine Reihe von Scheinwerfern, die kranzförmig an einem Stützpfeiler angebracht sind. Einer der Scheinwerfer scheint defekt zu sein.
    »Die Lampe dort tut nur so, als sei sie kaputt«, erläutert Malcolm. »Sie wurde in Wirklichkeit  zu einer versteckten Kamera umgebaut.«
    »Warum das?«, frage ich.
    »Meine Leute stellten vor einiger Zeit fest, dass sich genau an diesem Ort so was wie ein Kontakthof gebildet hat. Für einen, sagen wir mal, unabhängigen Escortservice.«
    »Du meinst Prostitution, Malcolm?«
    »Aber der gehobenen Art. Edel zurechtgemachte Damen bieten sich gut situierten Neuankömmlingen als Begleitung und mehr an.«
    Ich bin ein wenig verblüfft.

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