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Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivar Leon Menger , John Beckmann
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Brian.
    »Wir müssen das schon genau wissen«, sage ich.
    »Ist bestimmt Cola light«, sagt Brian.
    »Woran siehst du das?«, frage ich.
    »An der Frau«, sagt Brian. »Guckt euch die doch mal! Mitte sechzig und kein Gramm Fett auf den Rippen. Die trinkt bestimmt nichts mit Kalorien.«
    Ich notiere ›Softdrink‹. Dahinter schreibe ich in Klammern ›Cola light‹ und versehe es mit einem Fragezeichen.
    »Okay. Nächster.«
    Die Liste der Speisen und Getränke ist umfangreich. Burger, Donuts, Pommes, Würstchen, Chicken Wings, Muffins, Spiegel- und Rührei. Kaffee, Tee, Bier, Wasser, Cognac, Tomatensaft, Sekt und alle Arten von Softdrinks.
    So viele Möglichkeiten. So viele potenzielle Virenherde.
    Doch es gibt keine Überschneidungen, keine Gemeinsamkeiten. Keine heiße Spur. Beinah alle Infizierten haben etwas Unterschiedliches gegessen und getrunken.
    »Es müssen mehrere Sachen sein«, sage ich, »mehrere Getränke.«
    »Ist es nicht schon schwer genug, eine Sache unbemerkt zu vergiften?«, fragt Brian.
    »Oder es ist eine Zutat, die in mehreren Sachen enthalten ist«, sage ich. »Es muss etwas sein, das erst heute Morgen oder letzte Nacht geliefert wurde. Wie sollte man sonst sichergehen, dass das Virus nicht zu früh ausbricht?«
    Die Tür wird aufgerissen, klare Luft schlägt uns entgegen. Brian wird sofort von einem neuen Hustenanfall attackiert.
    »Ich glaube, ich hab's«, sagt Marc und schaut uns nacheinander an. »Ich glaube wirklich, ich hab's! Es sind die Servietten!«
    »Die Servietten?«, sagt Rachel. »Blödsinn …«
    »Ich bin mir ziemlich sicher«, sagt Marc.
    Und ich schaue zurück auf den Monitor, auf das Standbild der weißhaarigen Frau mit dem Pappbecher. Und auf die blütenweiße Serviette zwischen Hand und Becher.
    »Spul mal vor«, sage ich.
    Die Frau rast davon.
    »Stopp!«
    Das Bild friert ein. Die Frau drückt die Serviette gegen ihren rechten Mundwinkel.
    »Tatsache«, krächzt Brian. »Die wischt sich den Mund ab!«
    »Aber wie soll das funktionieren?«, frage ich.
    »Alle haben die gleichen Servietten«, sagt Marc. »Jedes Diner, jede Bar, jeder Imbiss, sie alle haben weiße Papierservietten mit der Prägung Terminal 3. Ist euch das nie aufgefallen?«
    Ist es nicht.
    »Der Clou bei der Sache ist folgender«, sagt Marc. »Jeden Morgen müssen neue Servietten ausgelegt werden. Wenn noch welche vom Vortag übrig sind, werden die weggeworfen.«
    »Sagt wer?«, fragt Rachel.
    »Sagen die Hygienevorschriften«, sagt Marc. »Servietten vom Vortag sind vor der Öffnung des Ladens zu entsorgen. Andernfalls drohen ganz empfindliche Geldstrafen. Kann bis zum Konzessionsentzug gehen, wenn das öfter passiert.«
    Und ich erinnere mich. »Er hat recht«, sage ich. »In den meisten Läden liegen die Servietten offen im Thekenbereich aus, also für jeden zugänglich. Deshalb sollen sie täglich gewechselt werden.« Ich zeige auf die Bildschirmwand. »Um genau so ein Szenario zu verhindern!«
    »Jeden Morgen muss ein neues, ein eingeschweißtes Paket geöffnet werden«, sagt Marc. »Alle Pakete kommen vom selben Hersteller. Und ratet mal, wann die letzte Lieferung erfolgte?«
    »Wann?«
    »Gestern Nacht!«

Lester Simmons
    Keiner von uns sagt ein Wort. Wir sitzen einfach nur rum und warten. Gordon und ich an der Längsseite des Konferenztisches, Frank am Kopfende bei den Pizzaschachteln. Er ist halb unter den Tisch gesunken, seine Augen sind geschlossen. Rhythmisch tippt er die Fingerspitzen gegeneinander. Sieht aus, als ob er nachdenkt. Die Pistole liegt vor ihm. Der Lauf ist auf mich gerichtet.
    Nichts passiert. Nur Gordon wird von Minute zu Minute unruhiger. Er rutscht hin und her, sein Stuhl quietscht. Er schlägt die Beine übereinander, lehnt sich vor, der Stuhl quietscht. Er lehnt sich zurück, der Stuhl quietscht, er nimmt das Bein wieder runter.
    »Kannst du nicht mal zwei Minuten still sitzen?«, fragt Frank. Seine Augen sind geschlossen.
    Gordons Stuhl antwortet mit einem hellen Quietschen.
    »Gordon, verdammt noch mal, hör auf damit!« Er sieht uns an. »Du kannst einen ja in den Wahnsinn treiben!« Seine Hände liegen auf dem Tisch, gleich neben der Pistole.
    »Wie lange dauert das denn?«, fragt Gordon. Er versucht still zu sitzen.
    »So lange, wie es eben dauert«, sagt Frank.
    »Aber die wissen doch, dass sie sich beeilen müssen! Es ist gleich halb elf. Schon über vier Stunden! Das kann denen doch nicht egal sein!«
    »So etwas braucht seine Zeit«, sagt Frank. »Einhundert

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