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Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivar Leon Menger , John Beckmann
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Millionen nimmst du nicht aus der Portokasse.«
    Gordon schüttelt den Kopf. Er schiebt den Stuhl zurück und steht auf. »Mir gefällt das nicht. Mir gefällt das überhaupt nicht.«
    »Setz dich«, sagt Frank.
    »Irgendwas stimmt da nicht.« Plötzlich runzelt Gordon die Stirn. »Wo sind denn alle hin?« Er zeigt nach draußen. »Da ist niemand mehr. Das Terminal ist leer!« Er sieht Frank an.
    »Setz dich wieder hin«, sagt Frank und legt seine Hand auf die Pistole.
    Ich ziehe an Gordons Ärmel.
    »Die sind alle weg!«, sagt er. »Guckt doch mal, die sind alle weg! Die haben sie alle schon längst rausgeholt!«
    »Gordon, ich sag's dir nicht noch einmal.«
    »Und wir hocken hier rum wie die letzten Vollidioten!«
    Frank betont jedes Wort einzeln. »Setz – dich – hin!«
    Ich zerre Gordon zurück in den Stuhl.
    Frank lehnt sich wieder zurück. »Niemand hat hier irgendwen rausgeholt«, sagt er. »Die verstecken sich, das ist alles.«
    Gordon will wieder etwas sagen, doch ich lege meine Hand in seinen Nacken und drücke zu. Er sieht mich mit großen Augen an.
    Das Telefon klingelt. Frank nimmt ab, ohne etwas zu sagen.
    Jemand spricht.
    Frank lächelt. »Es freut mich, dass Sie zu diesem Entschluss gekommen sind.«
    Drei Sekunden später verschwindet das Lächeln wieder.
    Frank fragt: »Was soll das heißen?«
    Sein Gesicht versteinert.
    »Das können Sie vergessen!« Er schreit: »Na, dann lassen Sie die Leute doch verrecken! Lassen Sie sie verrecken und schieben Sie sich Ihre hundert Millionen in den Arsch!«
    Er schlägt mit dem Hörer auf das Telefon ein, Plastik splittert. »Schwanzlutscher, Schwanzlutscher, Schwanzlutscher!« Er wischt die Pizzaschachteln vom Tisch, holt erneut aus und wischt die Reste hinterher. Die Kingsize mit den Artischocken landet mit dem Belag nach unten, ein Flaschendeckel springt ab, Cola blubbert auf den Teppich.
    »Was ist los?«, fragt Gordon.
    »Dummer Schwanzlutscher!«
    Die Pistole ist runtergefallen. Sie liegt begraben unter den Pizzaschachteln. Frank scheint es nicht bemerkt zu haben. Ich bewege mich nicht. Ich kann nicht.
    »Was ist passiert?«, fragt Gordon.
    Frank starrt nach draußen ins Terminal. Ich würde es schaffen. Ich müsste nur aufstehen und die Waffe nehmen. Doch ich kann nicht. Ich bin zu feige.
    Frank dreht sich um, tritt den Schachtelberg auseinander und hebt die Pistole auf. Er sieht mich an. Wahrscheinlich hätte ich ihn erschießen müssen, damit er mir die Waffe nicht wieder wegnimmt.
    »Frank!«, sagt Gordon.
    »Halts Maul!«, spuckt Frank. »Halt bloß dein Maul!« Er fuchtelt wild mit der Pistole rum. Er ist kurz davor, völlig auszuticken. Ich bete, dass Gordon sein Maul hält.
    Frank geht zum Fenster. Er drückt einen Handballen gegen die Stirn. Mit der anderen Hand holt er ein Mobiltelefon aus der Tasche. Sein Daumen bearbeitet die Tasten.
    »Wem schreibst du?«, frage ich.
    Er reagiert nicht. Er starrt auf das kleine Display. Er scheint die Kontrolle zu verlieren. Über sich, über die Mission.
    Ich frage kein zweites Mal.

Lennard Fanlay
    Ich öffne den kleinen Wandsafe in meinem Büro und nehme das Schulterholster, die Glock und das Magazin heraus. Es ist mehr ein symbolischer Akt. Bei dem, was ich tun werde, kann mir die Pistole nicht helfen.
    Alle schweigen. Selbst Rachel steht nur da und sieht mir zu. Sie versucht nicht, es mir auszureden. Anscheinend hat sie verstanden, dass wir etwas unternehmen müssen. Vielleicht hat sie auch einfach nur resigniert.
    »Ich finde, du solltest nicht alleine gehen«, sagt sie, als ich das Jackett ausziehe.
    Ich lege das Schulterholster an. Es ist zu eng, der Riemen ist zu kurz. Ich nehme es wieder ab.
    »Wirklich nicht«, sagt Rachel und verschränkt die Arme.
    »Es dauert keine drei Minuten«, sage ich und ziehe den Riemen durch die Schnalle. »Ich fahre mit dem Fahrstuhl hoch, gehe in Mary's Café, hole eine Serviette und komme wieder zurück.«
    »Trotzdem sollte jemand mitkommen«, sagt Rachel.
    »Drei Minuten.«
    »Leo, du weißt nicht, was dich dort oben erwartet.«
    Ich lege das Holster an. Jetzt passt es. »Wie meinst du das?«
    »Alle außer dir sind infiziert.«
    »Es sind keine zehn Schritte vom Fahrstuhl zu Mary's Café. Niemand wird mich bemerken.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher.«
    »Und selbst wenn …« Ich stecke das Magazin in die Glock und lade durch. »Was glaubst du denn, was passieren wird?«
    »Ich weiß es nicht«, sagt sie. »Diese Menschen sind verzweifelt. Sie wurden

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