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Terra Mater

Terra Mater

Titel: Terra Mater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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männlich noch weiblich … Sollte es dein Wunsch sein, werde ich zu dem Mann, den du liebst … Genieße den Aufenthalt in mir …«
    Und Wellen ungeahnter Lust durchströmten Phoenix’ Körper, wieder und immer wieder, bis sie sich in nie gekannter Ekstase mit Leib und Seele der Erinnerung an San Franciscos Umarmungen hingab.
     
    »Die Knochen deiner Beine zerbrachen unter meinem Gewicht«, sagt der Xaxas zu San Francisco. »Dein Schmerz ist ebenso groß wie deine Hochherzigkeit … Ich bin dein Transporteur, dein Diener … Ich bin ein Lebensspender, ein Kind der Hüterin des Universums … Dein Volk hat dich verbannt, weil es nicht mehr ertrug, sich in dem Spiegel zu betrachten, den du ihm vorhieltest … Dein Volk wollte nicht wirklich seinen Eisplaneten verlassen, sein heiliges Buch diente nur als Vorwand … Du sprachst die Wahrheit, und das konnte es nicht akzeptieren … Jene, die du Abyner nennst, wollen nur Macht über die Gläubigen ausüben … Deshalb wart ihr nur fünf, die auf uns warteten … Wir sprechen nicht, aber man braucht keine Worte, um kommunizieren zu können … Vor mehr als achttausend Jahren habe ich einen von seinem Volk Verbannten – wie dich – auf den Planeten einer anderen Galaxie gebracht, damit er mit seinen Ideen das Leben dort zum Erblühen bringe … Das ist
das Schicksal der Visionäre, jener Männer, die den anderen im Denken voraus sind und sich nicht von ihnen zerbrechen lassen … Unsere Mutter hat uns geschaffen, um Leben zu spenden, um zu dienen … Unsere Mutter, die Hüterin der Pforte, ist zwischen der In-Creatur und der Schöpfung, zwischen der Leere und der Form, zwischen der Kälte und der Wärme hin und her gerissen … Achte nicht mehr auf den Schmerz in deinen Beinen, genieße den Aufenthalt in mir … Denk an die Frau, die du liebst, die Frau, die zwanzig Jahre auf dich gewartet hat, die Frau, nach der du dich immer gesehnt hast … Ich werde dich zu ihr bringen, damit ihr dieselbe Luft atmen und euch vereinigen könnt und zu Spendern neuen Lebens werdet … Sie ist dein anderes Ich, der Teil, der dir fehlt … Weißt du, dass deine Gedanken das Universum in diesem Moment bewahren? Ich hingegen bin neutral, ein Transporteur, ein Diener … Doch solange du existierst, ist das Universum … Deine Liebe zu dieser Frau lässt Abertausende Sterne entstehen … Darin besteht die außergewöhnliche Macht der Menschen … Die Liebe ist die stärkste Kraft … Ich heile deine verletzten Beine, denn ich möchte, dass du deinen Aufenthalt in mir unbeschwert genießt … Ich fliege mit tausendfacher Lichtgeschwindigkeit durch das unendliche All … Dank meiner Lichtfragmente, die du Kristalle nennst, verfüge ich über eine größere Energie als die der größten Sterne … Ich sehe nicht, ich höre nicht, ich fühle nicht, ich berühre nicht, ich schmecke nicht, aber ich singe und bin strahlendes Licht … Deine Beine sind geheilt … Genieße deinen Aufenthalt in mir … Denk an die Frau, die du liebst, und ich werde diese Frau bis zum Ende deiner Reise sein …«
    Der im Inneren des Xaxas’ herrschende Gestank verschwand und wich dem nach Moschus duftenden Geruch
Phoenix’ und erfüllte San Francisco mit einem unendlichen seelischen und körperlichen Glücksgefühl.
     
    »Du bist mein Parasit, so wie der Andere in dir dein Parasit ist«, sagt der Xaxas zu Marti. »Ich bin dein Raumfahrzeug, so wie sich der Andere deines Körpers bedient … Ich wurde als Transporteur, als Diener geschaffen. Aber du, du bist ein Ur-Mensch, ein schöpferisches Wesen, ein pflichtvergessener Gott … Wenn der Andere dich gewählt hat, um sein Werk zu vollbringen, so geschah es, weil du auf deinen Status verzichtet hast, weil du dich selbst verleugnet hast … Die Raupe, die ich vor dir beherbergte, wollte mich verschlingen, doch ich sperrte sie in einen Kokon, worin sie ihre Metamorphose vollenden konnte … Der Andere hat deinen Geist verschlungen, aber du hast dich nicht verteidigt … Ich werde dich auf die Welt bringen, die der Andere für dich gewählt hat, denn deine Wünsche sind die Wünsche des Anderen … Der Andere ist ein Gesandter der In-Creatur, jenes Nicht-Universums hinter der Pforte, die meine Mutter hütet … Das Ziel des Anderen ist, das Nichts zu verbreiten, das Nicht-Leben … Doch ich bin ein Lebensspender … Du kannst den Aufenthalt in mir nicht genießen, denn der Andere lässt Genuss nicht zu … Trotzdem versorge

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