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Terra Prima

Terra Prima

Titel: Terra Prima Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Begrüßungstrunk zu spendieren«, sagte Alban. »Die suchen Streit«, sagte Urban.
    »Macht ihnen klar, daß wir keine kriegerischen Absichten haben«, zischte Merican. Er warf sich den Rucksack mit Heinrichs Torso und Schädel über die Schulter.
    »Wir kommen in Frieden!« rief Venus. »Versteht ihr Terrangelis? Wir kommen in Frieden, hört ihr?«
    Die meisten der fremden Exoten blieben stehen. Eine Frau und zwei Männer kamen näher, senkten aber die Läufe ihrer Waffen. Die Frau trug einen verschlissenen Schutzanzug der Flotte, der ältere der Männer einen langen Mantel aus schwarzem Fell und der jüngere eine rote Wolljacke und einen altmodischen Helm mit der Silhouette eines Greifen an der Stirnseite.
    »Frieden?« rief die fremde Frau. »Was ist das, Frieden …?«
     
    *
     
    Feuer in den Gängen, Feuer im Hangar, Feuer in der Schleuse. Sibyrian Cludwich riß einen Fetzen Stoff aus seiner Kombi, hielt ihn in die Wasserstrahlen aus der Decke und preßte das nasse Tuch vor Mund und Nase.
    Yakubar tat es ihm gleich. Einen nassen Stoffknäuel aus dem Futter seiner roten Lederjacke vor Lippen und Nase, setzte er sich auf seinen Koffer und wartete auf den Tod. Das letzte, was er sah, war die langsam zur Seite kippende Gestalt des Primoberst, das letzte, was er hörte, das jämmerliche Gekrächze seines Raben.
    Als er wieder zu sich kam, lag er auf einer aufgeblasenen Rettungsmatte und blickte in einen Himmel, der so blau war, daß es ihm die Tränen in die Augen trieb.
    Yaku setzte sich auf und pfiff durch die Zähne. Ein Krächzen von rechts. Dort hockte Moses auf einem vier oder fünf Meter hohen Kaktus. Er machte keine Anstalten, auf Yakus Schulter zu fliegen. Schade, denn davon abgesehen, daß ein übler Hustenreiz ihn plagte und ein dumpfer Schmerz in seinem Schädel hämmerte, fühlte Yaku sich zu allem Überfluß auch noch ziemlich einsam.
    Er blickte sich um. Sibyrian Cludwich lag wenige Schritte entfernt auf einer Controgravliege. Ein paar Männer der LAURIN standen um die Liege herum. Unter ihnen Silverstone, der Bordarzt. Er schob dem ehemaligen Kommandanten der TROJA einen Tubus in den Hals, band ihn fest und stülpte den Adapter eines Ziehharmonikaschlauches über die Tubusöffnung. Die Männer rund um Cludwich hatten gleichgültige Mienen.
    Dennoch erfaßte der Mann von Doxa IV, daß es dem Primoberst äußerst bescheiden ging. Schade, wirklich schade.
    Drei- oder vierhundert Meter weiter ein Omegaraumer im Wüstensand. Ja, Wüstensand. Kein großes Schiff, die LAURIN eben. Sie neigte sich ein wenig auf die rechte Seite, weil ein paar Landungsstützen nicht vollständig ausgefahren waren. Außerdem stand eine Rauchwolke über ihrem schwarzen Rumpf. Rauch drang auch aus dem Ausgang des Teleskopliftes und aus zwei Hangars an der Unterseite, die offenstanden.
    Yaku mußte husten.
    Ein Gruppe aus INGA 12, Männern und Kampfmaschinen eskortierte eine Controgravtrage weg vom Landeplatz der LAURIN. Ein lebloser Körper lag auf der Trage, ein Bein spreizte er seitlich ab, einen verkohlten Arm in einem exakten Neunziggradwinkel dem göttlichen Himmel entgegen.
    Yaku stand auf, als wollte er dem Toten die letzte Ehre erweisen. In Wahrheit wollte er nur wissen, wer der Tote war. Immerhin gab es da ein paar Leute, die er näher kannte und deren Tod er …
    Nun gut. Er stand auf, ballte die Fäuste, preßte die Daumen auf die Zeigefingergelenke und biß sich auf die Unterlippe.
    Es war niemand, um den er eine Träne vergossen hätte. Es war Anna-Luna Ferròn. Er erkannte sie an den Resten ihres weißblonden Haares und an den verkohlten Fetzen ihrer schwarzen Toga. Ihr rechter Arm war nur noch ein Gestänge aus schwarzen Röhren und ihre Brust weiter nichts als eine geschmolzene und verkohlte Schmuckschatulle, in deren Überresten Yaku Spuren goldener Ketten, silberner Broschen und blaue Edelsteine zu sehen glaubte.
    Schaudernd wandte er sich ab. Ein Roboter? dachte er. Die Ferròn ein Maschinenmensch? Ein Hybrid? Schon war der Leichenzug vorbei, und niemand hatte ihm geantwortet. Yaku schüttelte sich, verdrängte die trüben Gedanken, versuchte seine Situation zu sortieren.
    Ohne Zweifel war die LAURIN auf Terra Prima gelandet. Warum sollte es im Paradies nicht auch den einen oder anderen Wüstenstreifen geben? Irgendwo mußte man schließlich den Müll deponieren. Und Merican? Und die Tigerngeschwister? Und der Höchstgeehrte? Waren sie auch auf dem verbotenen Planeten gelandet? Wieder erfaßte ihn das Gefühl

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