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Terra Prima

Terra Prima

Titel: Terra Prima Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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diesem alten Planeten.
    Sie änderten den Kurs und flogen landeinwärts. Von welchem Ozean in welches Land wußten weder Bergen noch DuBonheur zu sagen. Sie hatten zwar alte Karten aus den Datenbanken ihrer Bordhirne ausgegraben, doch sie fanden keine Anhaltspunkte darin, die ihnen geholfen hätten, wenigstens ihre Position auf diesem fremden Planeten Erde zu bestimmen.
    Der neue Kurs führte sie über Kieswüsten, Kakteenwälder, ausgetrocknete Flußläufe und neue Ruinen. Einmal überflogen sie die Ausläufer einer Ruinenstadt. Eine viele Kilometer lange Kolonne aus halb im Sand verschwundenen, halb von Pflanzen zugewucherten Fahrzeugwracks führte aus den Ruinen in eine Sandwüste und ins Nichts.
    Ein anderesmal glitt eine von niedrigem Gehölz bewachsene Steppe unter ihnen hinweg. Sie entdeckten einen Vogelschwarm und eine Herde Huftiere in einer steinigen Mulde. Die Huftiere lagen im Sterben, und die großen Vögel kreisten geduldig über ihnen.
    An Bord der Sparklancer redete niemand mehr ein Wort. Wo war das Paradies, das alle Welt mit Terra Prima in Verbindung brachte? Wo die grünen Berghänge? Wo die blühenden Wiesen? Wo die Wälder, Schneegipfel, Flußauen und Strände, die man monatlich bewunderte, wenn der P.O.L. seine Ansprache an die Republik hielt? Wo waren die Kulturzentren, Raumhäfen, Wissenschaftshochburgen, Metropolen und Luxussiedlungen, die man als Bürger der Galaktischen Republik Terra wie selbstverständlich mit dem verbotenen Planeten assoziierte?
    Nirgends.
    Dreimal umrundeten sie den verbotenen Planeten. Sie fanden nur Steppen, Wüsten, Wrackkolonnen, ausgedehnte Raumschiffsfriedhöfe und an manchen Stellen Anzeichen erhöhter energetischer Aktivität unter dem Erdboden. Bedrückung machte sich breit.
    In der Nähe einer dieser Stellen landeten sie. Eine Geröllwüste unweit einer Küste. Merican Bergen wollte sich endlich um Heinrich kümmern. Im Abstand von knapp hundertfünfzig Metern sanken die Sparklancer ins Geröll. Alban und Urban stiegen aus und kamen zur JOHANN SEBASTIAN BACH 01. Sie halfen Bergen, das Robotergeflecht vom Bug des Beibootes zu lösen.
    Der INGA 12 war vollkommen inaktiv. Die Kampfmaschine zeigte noch Zeichen erhöhten Energieniveaus. »Ich habe den INGA 12 deaktiviert«, kam es schwach aus ihrem Sprachmodul. »Der Treffer von der LAURIN hat mir alle Nanoleitungen zerstört bis auf zwei. Ich muß jetzt auch die Kampfmaschine deaktivieren. Schließ mich irgendwie mit deiner ISK-Kappe kurz, Merican. Ich habe dir etwas zu sagen …«
    Sie lösten den zerstörten Körper des blauen Kunstmenschen vom Kampfkegler und vom INGA 12. Beide Maschinen zeigten keine Spur von Aktivität mehr. Mit Hilfe von Venus und den Zwillingen kappte Bergen sämtliche Verbindungen zwischen Heinrichs Schädel und seiner oberen Torsohälfte auf der einen und seinen Glieder und der unteren Torsohälfte auf der anderen Seite. Die unbrauchbaren blauen Trümmer bedeckten sie mit Steinen. Robotertorso und Schädel versenkten sie in einem Proviantrucksack.
    Der Kunsthirnspezialist und Quanteningenieur Gender DuBonheur verband die losen Nanoleitungen aus Heinrichs Überresten mit Bergens Individueller Steuerungskompetenz-Kappe. Bergen zog sich die Kappe über das rote Haar, und im selben Moment war es, als würde Heinrichs Stimme in seinem Kopf raunen. Erschrick nicht, Merican. Mein vollständiger Name lautet Tres Heinrich. Ich war einst die Nummer drei auf diesem Planeten und in der Republik. Das ist fast siebzig Jahre her …
    Alban stieß den Subgeneral an, und Urban machte eine halbkreisförmige Bewegung mit dem ausgestreckten Arm. Merican blickte auf. Menschen. Achtzig, höchstens neunzig Männer und Frauen. Sie hatten sie umzingelt und näherten sich nun.
    Ihre Mienen, soweit man sie erkennen konnte, wirkten feindselig. Merican sah auf ihn und die Gefährten gerichtete Waffenläufe. Die Waffen selbst sahen klobig und altertümlich aus, die Männer und Frauen, die sie hielten, exotisch und verkommen.
    Sie trugen speckige Fellmäntel oder schmutzige Leinenumhänge oder abgewetzte Lederjacken. Manche hatten sich die Brustverkleidung von Robotern wie Harnische umgeschnallt. Andere schützten Arme und Beine mit ausgehöhlten Isolierkabeln oder Teilen von Roboterextremitäten. Manche trugen sogar ausgebeinte Roboterschädel als Helme.
    »Sehen ein bißchen wie Luxussträflinge aus«, sagte Plutejo. Einen LK-Strahler in der Rechten, hing er in der Bugluke.
    »Die kommen nicht, um uns einen

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